Personennahverkehr der Zukunft: elektrisch

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Diesel wird durch E-Lok verdrängt, war eine klare Aussage von Dietmar Winkler, dem Beauftragtem für den öffentlichen Nahverkehr beim Landratsamt Landsberg. Winkler informierte im vollbelegten Tagungsraum der Kletterei in Kaufering Mitglieder und Gäste der Arbeitsgruppe 60plus der Landsberger SPD. Seit 1972 habe sich im MVV-Netz nicht viel getan. So beschreibt Winkler den aktuellen Stand. Inzwischen wurde für den MVV eine Tarifreform abgeschlossen. Einfachere und klarer strukturierte Preise waren ein guter Grund von Landkreisverantwortlichen, über eine Ausweitung des Verbunds auf den Landkreis zu reden. Interessant ist auch, dass ein neugegründetes Referat für die Ausweitung der Verkehrsverbünde in den Regionen die Koordinierung übernehmen soll.

Bisher eine Illusion, z. B. von Dießen bis München oder sogar bis zum Flughafen ohne Umsteigen im Zug zu verbleiben. Dies scheitert an der Diesellok. Nach der Elektrifizie-rung von Strecken wie Kaufering–Landsberg könnten zum Beispiel ein Waggon aus Landsberg, einer aus Kaufering und einer vom Ammersee in Geltendorf gekoppelt wer-den und nach München oder bis zum Flughafen weiterfahren. Die elektrisch angetrieben Züge erreichen eine erheblich höhere Geschwindigkeit. Eine zu begrüßende Ent-wicklung, die aber den Fahrgästen noch einiges an Geduld abverlangen wird, denn die Fahrpläne von Bus und Bahn sind zur jeweiligen Inbetriebnahme in der Region anzupassen. Zusätzlich zum bisherigen Angebot soll es eine Expressverbindung nach Mün-chen von Buchloe über Kaufering – Geltendorf bis Leuchtenbergring geben. Diese Linie wird voraussichtlich 2021 in abgespeckter Form in Betrieb gehen. Erst nach Fertigstellung des zweiten Stammstreckentunnels ungefähr 2026 wird die Linie wie geplant durchgeführt.

Das Anrufsammeltaxi (AST) ist der besondere Service zu Zeiten, in denen kein Bus fährt. Die Grundidee war, per individuell anforderbarem Taxi auch in Zeiten unterwegs sein zu können, die vom öffentlichen Nahverkehr nicht abgedeckt werden. Die Gemeinden und der Landkreis bezuschussen das AST. Das System ist deutlich kostengünstiger als die Einrichtung von Busverbindungen in Zeiten mit niedrigem Fahrgastaufkommen. In Landsberg fährt das AST von allen Bushaltestellen in der Kernstadt. Es ist ganz einfach unter Telefon: 0800/19 222 44 anrufen. Die Fahrt soll mindestens 45 Minuten vor der gewünschten Abfahrtszeit bestellt werden. Das AST gibt es bedauerlicherweise im südöstlichen Teil des Landkreises nicht, weil sich hier kein Taxiunternehmen an der dieser Verkehrsmöglichkeit beteiligt. Hier fahren Buse im Busgrundnetz, das alle Bedürfnisse, ob Beruf oder Einkauf erfasst. Die Betriebszeiten sind von Montag bis Samstag. Zusätzlich fahren Buse im Busergänzungsnetz, speziell für die Bedürfnisse der Schüler und nur an Schultagen. Die Beförderung von Erwachsenen ist hier ebenfalls möglich.

Neue Technologien werden in den nächsten zehn Jahren die Möglichkeit schaffen, kleinere, autonome und damit kostengünstige Verkehrsangebote zu entwickeln. Be-gleitend dazu wird eine digitale Netzinfrastruktur notwendig. Der zu Befördernde wird von überall und jederzeit z. B. über eine App auf seinem Handy eine Beförderung abfor-dern können. Sei es durch autonome Fahrzeuge, einen Beförderungsdienst oder das AST. Versuche mit autonomen Fahrzeugen laufen bereits erfolgreich in drei deutschen Städten. ÖPNV ist mehr als Bus-, Zug- oder S-Bahnlinien. Der Trend zur Elektrifizierung ist nicht mehr aufzuhalten. Vielerorts wird von einer Revolution im Verkehrswesen gesprochen.

Bürgerreporter:in:

Hans Bucsek aus Landsberg am Lech

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