Kaffee statt Bier beim Politischen Frühschoppen in Pitzling.

Frau Dr. Hänsch, Hermann Mödl (verdeckt), Dr. med. Rudolf Hänsch, OB Ingo Lehmann
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Obwohl beim Politischen Frühschoppen mit Oberbürgermeister Ingo Lehmann in Pitzling der Edelstoff nicht fehlte, war es mehr eine diskutierfreudige Kaffeerunde.

Die Verschandelung unserer Landschaft durch Photovoltaikanlagen, der neu aufkommende Vandalismus im Bahnhofsgebäude seit Schließung des Reiseservice, die schlechte Belüftung der Schlossberggarage zählten zu den Fragen der Pitzlinger. Die Ausweitung des Photovoltaikgeschäfts ist mir schon lange ein Dorn im Auge, denn hier wird die Zeche nur von kleinen Stromabnehmern bezahlt, so Ingo Lehmann. Den Vandalismus und die Belüftung der Tiefgarage haben wir im Auge und steuern durch geeignete Maßnahmen entgegen. Selbstverständlich durfte das Derivatgeschäft der Stadt nicht fehlen. Warum für ein derartiges Geschäft nicht unsere Sparkasse in Anspruch genommen wurde, wollte eine Pitzlingerin wissen. Im Jahr 2003, zum Abschluss des Derivatgeschäfts, hat die Sparkasse Landsberg diesen Geschäftszweig noch nicht bedient. Die Stadt wurde von der Sparkasse an die Landesbank verwiesen und die hat wiederum das Bankhaus Hauck und Aufhäuser als den Spezialisten für Kommunen empfohlen, erläuterte Ingo Lehmann.

Eine impulsive Diskussion entwickelte sich über einen Beratervertrag der Stadt mit einem Stundenhonorar von etwa 200,- Euro, die sehr schnell an Heftigkeit verlor, als sich einige Diskussionsteilnehmer über die Zusammensetzung von Honoraren äußerten. Eine Honorarforderung beinhaltet nicht nur die Anwesenheit, also die Arbeitszeit des Beraters, sondern entlohnt die gesamte zur Verfügung stehende Infrastruktur des Auftragnehmers und seines dahinterstehenden Betriebes mit Mitarbeitern, Büroräumen sowie auf das Projekt zugeschnittener Informationsbeschaffung und dergleichen mehr.

Im Laufe der Veranstaltung ging Ingo Lehmann auf Themen ein, welche die Stadt Landsberg in den nächsten zwei Jahren herausfordern werden.

Priorität wird dem Hauptplatzumbau eingeräumt, bei dem die Verwaltung permanent neue bauliche Situationen planen oder spontan darauf reagieren muss. Dies kann z. B. eine Absperrung an der Katharinenbrücke oder die Zufahrt für die Anlieferung von Waren für Geschäfte und Gaststätten, auch die Sicherung von Rettungswegen betreffen. Unsere jetzige gesellschaftspolitische Situation erfordert ein Umdenken in der Kinderbetreuung. Prognosen gehen von einem Platzbedarf für 60 Kinder in Landsberg aus. Hier will die Stadt nicht nur zusätzliche Betreuungsplätze errichten, sondern auch Öffnungszeiten bis 18:00 Uhr anbieten, damit auch Mütter mit ungünstigen Arbeitszeiten ihren Beruf ausüben können. Ebenso notwendig sind Betreuungsplätze für die stetig älter werdende Gesellschaft. Durch Umbau und Renovierung im Heiliggeistspital sollen 30 Betreuungsplätze für alle Pflegestufen entstehen. Damit Stadtteile mit Dorfcharakter nicht vom Stadtkern wegbrechen ist eine ausreichende Verkehrsanbindung sicherzustellen. Während der nächsten 2 Jahre soll das sogenannte Citytaxi mit einem Betriebsversuch starten. Das Citytaxi befördert Fahrgäste bis zur nächsten Haltestelle eines öffentlichen Verkehrsmittels. Mit dem im Taxi gelösten Fahrschein kann das öffentliche Verkehrsmittel weiter benutzt werden. Auch Pitzling soll bis 30.06.2012 die schnelle Breitbandversorgung bekommen. In diesem Zusammenhang wäre denkbar, dass nicht nur Heimarbeitsplätze eine bessere Onlineanbindung bekommen, sondern dass auch ein Netz für eine sogenannte Online-Fahrgemeinschaft entsteht, das eine maximale Verkehrsanbindung in Nachbarschaftshilfe auf dem Dorf steuern könnte.

Bei wenig Schoppen, dafür mit mehr Kaffee wurde das 12-Uhrläuten von den diskussionsfreudigen Pitzlingern weit überzogen.

Bürgerreporter:in:

Hans Bucsek aus Landsberg am Lech

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