Mehr gemeinsame Solidarität

von links: Dominic Scales, Gundi Tillmann, Kristine Dertinger
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Vorabend zum 1. Mai in Landsberg. Kristine Dertinger, die Vorsitzende des DGB Landsberg hat ins Restaurant Lago di Garda zu einer Vorabendfeier zum 1. Mai eingeladen. Neben Gundi Tillmann von der IG Bau, die das Hauptreferat hielt, sprach Domini Scales von der SPD Landsberg ein Grußwort. Übereinstimmend war von Beiden zu hören, dass sich Gewerkschaften und die SPD wieder auf ihre Wurzeln besinnen und sich solidarisch für die Arbeiterbewegung einsetzen müssen.

Im Weiteren sprach Gundi Tillmann Themen an, die für die Gewerkschaften heute wieder ein rotes Tuch darstellen. Darunter Arbeitsverhältnisse von denen der Arbeitnehmer nicht leben kann. Der seit 2015 geltende gesetzliche Mindestlohn wird bereits durch Arbeitszeitverschiebungen und Zielvorgaben ausgehebelt. Die Flüchtlingspolitik ist zu überdenken. Vor 70 Jahren lag Deutschland in Trümmern und hatte selbst das größte Flüchtlingsproblem der Geschichte zu bewältigen. Die Pflege und Betreuung muss sowohl für zu Betreuende als auch für Pflege- und Betreuungskräfte verbessert werden. Es kann nicht angehen, dass Banker und Spitzenmanager bis zu 1000-mal mehr verdienen als ein normaler Arbeitnehmer.

Die Frauenquote tritt am 1. Mai, dem Tag der Arbeit, in Kraft: Es ist ein historisches Ereignis, denn die Frauenquote wird nicht nur in der wirtschaftlichen Führungsriege zu Veränderungen führen, sondern auch gesamtgesellschaftliche Impulse geben. Die Quote ist nötig, daran gibt es keinen Zweifel: Aktuell beträgt der Anteil von Frauen in Aufsichtsräten gerade 19 Prozent. In den Vorständen der großen privaten Unternehmen wird nicht einmal jeder 17. Platz von einer Frau besetzt. In den öffentlichen Unternehmen sieht es mit einem Frauenanteil von 25 Prozent etwas besser aus. Auch ein paar mahnende Worte an Abgeordnete waren zu hören: Sie sind Volksvertreter und haben ausschließlich dem Gemeinwohl zu dienen. Mit einem Blick auf die Verträge TTIP und CETA, die die Gemüter der Menschen bewegen, muss der Mensch im Mittelpunkt der Politik zu stehen. Mehrmals wurde Gundi Tillmann von Applaus unterbrochen. Sie hat genau den Nerv der Besucher getroffen und ihre Ausführungen lösten eine heftige anhaltende Diskussion aus.

Den musikalischen Rahmen gestalteten die Landsberger Dachkammersänger, die den ehemaligen Oberbürgermeister Ingo Lehmann mit Gesang und seiner Harmonika in ihren Reihen hatten. Werner Gutmann, der Leiter der Landsberger Dachkammersänger, interpretierte stimmgewaltig bekannte Arbeiterlieder, die die Besucher veranlassten sich die Hände zu reichen und mitzusingen.

Ein spontan ans Pult getretener Gast, der sich weder als Gewerkschafter noch als Arbeitnehmer bezeichnete gab zu bedenken: „Schauen sie mal in die Runde. Hier sitzen im Wesentlichen alte Leute. Was wollen sie noch bewegen?“ Dem entgegnete eine junge Vertreterin von Attac: „Jugendliche sind sehr wohl engagiert aber nicht mehr in der Art wie dies früher in Organisationen der Fall war. Sie engagieren in sich in Projekten und solidarisieren sich für kurzfristige Aufgaben.“ Dazu war von Seiten der Gewerkschaft zu hören, dass die Mitgliederzahlen erfreulich steigende Tendenz aufweisen und Arbeitnehmer erkannt haben, dass in Betrieben in denen ein Betriebsrat installiert ist, die Arbeitsbedingungen humaner gestaltet werden können.

Bürgerreporter:in:

Hans Bucsek aus Landsberg am Lech

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