Lyriker aus Salzburg zu Gast beim Landsberger Autorenkreis

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„Ziel ist es, Interesse, Verständnis und Freude an guter Lyrik zu wecken und zu fördern sowie Freunde der Lyrik zu verbinden.“ So steht es in den Statuten der im ganzen deutschen Sprachraum verbreiteten „Gesellschaft der Lyrikfreunde“. Und das war auch der Grund, weshalb der Landsberger Autorenkreis die Lyrikfreunde aus Salzburg zu einer gemeinsamen Lesung nach Landsberg eingeladen hatte. Angereist waren Valerie Pichler und Georg Weigl. Valerie Pichler las vor allem aus ihrem mit prächtigen Photographien ausgestatteten Bildband „In Gedanken versunken“. Gedichte, in denen die Schönheit der Natur hymnisch besungen wird. Georg Weigl ist der Philosoph unter den Salzburger Literaten. In seinem Buch „Zwischen den Zeiten“ macht er sich Gedanken über den Menschen als Zauberlehrling, die Abgründe unserer Zivilisation und die moderne Großstadt, ein „Echo aus Stein“.
Dann die Landsberger Autoren: Gleich zu Beginn setzte sich Roland Greißl auf humorvoll-informative Weise mit der Frage „Was ist Lyrik“ auseinander. Helmut Glatz trug sein erst kürzlich in Wien mit dem Erika-Mitterer-Preis prämiertes Gedicht „Zauber“ vor. Klaus Schütz beeindruckte mit poetischen Impressionen einer Kretareise aus seinem Lyrikband „Ich nehm´das Tagesgedicht“. Schließlich Heidi Kjaer (die Reihenfolge der Vortragenden wurde durch Los bestimmt), die in ihren bairischen Mundartgedichten den rechten, unverfälschten Ton zu treffen weiß.
Die Texte von Thomas Glatz erinnern an Christian Morgenstern: Schalkhaft, aber voller hintergründiger Weisheit. Renate Exsz rezitierte temperamentvoll ihre expressiven Gedichte. Mit dem Text „Der Käfer und der Frosch“ aus ihrem Buch „Gedachtes, Gelachtes und Erbrochenes“ wagt sie sich aber auch auf das Gebiet der Fabeldichtung. Der „jüngste“ Autor Klaus Wuchner erschafft in seinem originellen „Straßencafé“ eine Welt aus Klängen und Geräuschen. Lore Kienzl und Martje Herzog schließlich brillieren mit bilderreichen Texten voller poetischer Kraft, in denen aber auch Töne der Melancholie mitschwingen („Musik“ von Lore Kienzl, „Winter“ von Martje Herzog). Man merkt bei beiden, dass sie auch als bildende Künstler tätig sind.
Elf Autoren mit mehr als fünfzig Gedichten, fast etwas zu viel. Der Applaus der aufmerksamen Zuhörer aber bewies, dass das Ziel der „Gesellschaft der Lyrikfreunde“, Verständnis und Freude an guter Lyrik zu wecken, vollkommen erreicht wurde. Und auch der freie Eintritt erhielt seinen besonderen Sinn, denn ein wirklich gutes Gedicht ist, wie Moderator Helmut Glatz abschließend meinte, schlichtweg unbezahlbar.

Bürgerreporter:in:

Helmut Glatz aus Landsberg am Lech

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