Fliáng – Alois-Wolfmüller-Papierflieger-Festival

Wolfgang Hauck und Edmund Epple vor dem "Discy" - hier wurde Alois Wolfmüller geboren. | Foto: copyright Hartmann
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Der Kulturverein «dieKunstBauStelle» und „die Aufmacher“ erinnern an den Landsberger Erfinder, Ingenieur und Luftfahrtpionier Alois Wolfmüller mit einem großen Mitmach-Projekt für alle.

Wer in der Herzog-Ernst-Str. 179b vor Edmund Epples Buch-und Plattenladen Discy-MusikBuchHandlung steht und nicht nur ins Schaufenster, sondern ein wenig weiter nach oben blickt, sieht eine unscheinbare Gedenktafel. Sie erinnert an den Flugpionier Alois Wolfmüller, der in diesem Haus 1864 in Landsberg geboren wurde. Vor 70 Jahren am 3. Oktober 1948 starb er in Oberstdorf. Unter anderem schuf Wolfmüller den ersten Gleiter für Segelapparate auf mechanischer Basis und löste damit eines der bis dato größten technischen Probleme Otto Lilienthals.

Edmund Epple sah diese Tafel sehr oft, und es war nur eine Frage der Zeit, bis die Idee zu einem Alois-Wolfmüller-Papierflieger-Wettbewerb geboren wurde. „Im Laden habe ich auch den Ausstellungskatalog von 1991 griffbereit neben der Kasse. Solche Geschichten und Biographien muss man beleben.“ Gesagt getan – und mit der Idee lag er bei Wolfgang Hauck, Künstler und Leiter des Vereins dieKunstBauStelle, genau richtig. „Mehr als eine Ausstellung, ein Projekt zum Mitmachen sollte daraus entstehen“, so Hauck, „man soll selbst Hand anlegen. Schließlich ist Alois Wolfmüller ein Beispiel für private Initiative, Mut und Engagement.“

Die Idee überzeugte auch den Rotary Club Ammersee-Römerstraße, der die finanzielle Starthilfe bereits im Winter 2017 bewilligte. So wurde in den letzten Wochen ein unterhaltsames Programm entwickelt.

Höhenflüge aus Papier

Bereits am 4. Oktober werden 24 Schülerinnen und Schüler der Mittelschule Landsberg kunstvolle Papierflieger und Mobilés bauen und die Besonderheiten von Origami kennenlernen. Die kreativen und kunstvollen Ergebnisse werden dann in ausgewählten Landsberger Geschäften ausgestellt.

Am Freitag, den 5. Oktober beginnt in der Säulenhalle ab 16 Uhr eine offizielle und öffentliche Werkstatt, bei der man unter fachlicher Anleitung Papiermodelle zum Thema „Fliegen“ bauen kann. Ob Flugzeuge, Schmetterlinge oder Vögel – Kraniche oder Friedenstauben nach Origamiart – alles ist hier möglich, Hauptsache es fliegt. Am Samstag, den 6. Oktober ist die Werkstatt von zehn bis 14 Uhr erneut zum Experimentiren für alle offen – jeder ist herzlich eingeladen, hier mitzuwirken.

Großer Papierflieger-Wettbewerb

Ebenfalls am Samstag werden die Flugobjekte schließlich ab 14 Uhr im benachbarten Saal des Stadttheaters im Rahmen eines Wettbewerbs auf ihre Flugtauglichkeit geprüft. Eine Jury nimmt die Modelle genau unter die Lupe und prüft sie anhand der beiden wichtigen Kriterien: Wer hat das schönste Flugzeug gebastelt? Und: Welches Flugobjekt fliegt am besten? So wird ein Sieger ermittelt, der sich auf einen einmaligen Rundflug über Landsberg freuen darf.

Die Sängerin Maggie Jane aus dem Landkreis Landsberg wird ihren eigens für die Aktion komponierten Song "Ich will Fliegen irgendwie" vorstellen und den Wettbewerb musikalisch begleiten. „Die Idee eines Papierflieger-Festivals hat mich sofort begeistert!“, betont sie. Einfach loslegen, Ideen verwirklichen, Neues ausprobieren und dann seine Erfindung los - und fliegen lassen! Der Gedanke, extra für das Festival einen neuen Song zu schreiben, hat mich inspiriert. Der Erfindergeist eines Alois Wolfmüllers und der Wunsch zu fliegen, haben dem Song seine Flügel gegeben!"

Ein Objekt für alle

Parallel dazu hat Renate Stoiber, ehemalige Kostümbildnerin der Bayreuther Festspiele und im Team des Vereins dieKunstBauStelle, ein „Objekt für alle“, vorbereitet. „Wir bauen einen sechs Meter großen Nachbau eines Flügelmodells“, berichtet sie. „Hier kann jeder mitmachen, um aus rund 10.000 Kabelbindern beeindruckende Flügel zu gestalten.“ Am Sonntag, den 7. Oktober um 15.00 Uhr wird der Nachbau eines Flügelmodells im Rahmen einer großen Luftballonaktion auf dem Hellmairplatz installiert.

Die Werkstatt sowie die einzelnen Aktionen richten sich an große und kleine Kinder ab zehn Jahren. Alle Angebote sind kostenfrei und werden unterstützt durch das Programm von "Kultur macht stark", „Mein Land Zeit für Zukunft“ der Türkischen Gemeinde in Deutschland, dem Rotary Club Ammersee-Römerstraße, der Heinz-Heinrich-Martin-Stiftung, dem Stadttheater und der Einzelhandelsgemeinschaft "Die Aufmacher".

In einigen Geschäften rund um die Läden des Geburtshauses in der Herzog-Ernst-Straße und dem Hellmairplatz (Discy, Juwelier Heidelberg, Das Teehaus Landsberg, Meisterwerk Chocolaterie, Geigenbauatelier Martin Schleske sowie die Modehäuser Point und Benetton) wird es ab Samstag die von den Schülerinnen und Schülern der Landsberger Mittelschule gebauten Modelle in den Auslagen zu bewundern geben. Alle anderen Werke werden nach dem Wettbewerb im Foyer des Stadttheaters zu bestaunen sein.

Ausstellung im Stadtmuseum

Wer mehr zu diesem Erfinder des ersten serienfähigen Motorrads erfahren will, für den bietet das Stadtmuseum Landsberg eine kleine Ausstellung an. Dort wird ein von Wolfmüller 1908/09 konstruierter Modellflügel ausgestellt, und in der Medienstation gibt es Informationen zum Flugobjekt sowie zu Alois Wolfmüller, kostenfrei vom 4. bis 6. Oktober von 11 bis 17 Uhr.

Natürlich dürfen auch „Die Stelzer“ nicht fehlen, um auf das Projekt und die verschiedenen Aktionen aufmerksam zu machen. In weißen Krinolinen-Röcken schreiten sie durch die Stadt. Auf dem Kopf tragen sie als Hut – wie kann es anders sein – ein Flugzeugmodell. Fliáng – das Festival kann beginnen: Was mit Papierfliegern ganz einfach beginnt, kann schließlich zu großen Entwicklungen führen.

Wolfgang Hauck und Edmund Epple vor dem "Discy" - hier wurde Alois Wolfmüller geboren. | Foto: copyright Hartmann
Plakat Festival
Bürgerreporter:in:

Andrea Schmelzle aus Landsberg am Lech

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