Die Vergangenheit ist nicht vorüber

Ausschnitt "Auswerwählt und ausgegrenzt" | Foto: Joachim Schröder
2Bilder
  • Ausschnitt "Auswerwählt und ausgegrenzt"
  • Foto: Joachim Schröder
  • hochgeladen von Andrea Schmelzle

dieKunstBauStelle und das FILMFORUM Landsberg präsentieren am 26. und 27. März zwei Dokumentarfilme: „Auserwählt und ausgegrenzt“ sowie „Liza ruft!“. Im Anschluss stehen die anwesenden Regisseure für Gespräche und Diskussionen zur Verfügung.

Als Teil der Veranstaltungen zum Wolf Durmashkin Composition Award und im Rahmen der Internationalen Jüdisch-Deutschen Festwoche sowie der auftaktgebenden Ausstellung „Von Litauen nach Landsberg“ in der Landsberger Säulenhalle zeigt „dieKunstBauStelle e.V.“ in Kooperation mit dem FILMFORUM Landsberg am 26. und 27. März, jeweils um 20:00 Uhr, zwei Filme, die beide auf ihre Art zeigen, dass der Antisemitismus in Europa keinesfalls vorbei ist. Die Regisseure der beiden Filme werden jeweils am Filmabend anwesend sein, um die brisanten Themen mit ihrem Publikum zu diskutieren.

„Liza ruft! – Porträt einer jüdischen Partisanin“ – Deutschland 2015, 113 Minuten
Das bewegende Filmporträt des Berliner Regisseurs Christian Carlsen begleitet die heute
95-jährige jiddischsprachige Fanja Brancowskaja auf ihren Lebensspuren nach Litauen: in das ehemalige Wilnaer Ghetto, in die Wälder um Vilnius und an die Massenerschießungsstätte in Ponar.

Dabei zeigt sich, dass die Vergangenheit nicht vergangen ist. Seit rund zehn Jahren gibt es undurchsichtige Manöver des litauischen Staates, die auf eine Rufschädigung der früheren sowjetischen Partisanen zielen sowie publizistische Angriffe aus rechtsnationalen Kreisen gegen Frau Brancowskaja. „Liza ruft!“ ist ein politischer Dokumentarfilm über den Holocaust, den jüdischen Widerstand und den aktuellen Stand der Erinnerungspolitik in Litauen. Im Gespräch mit Fanja Brancowskaja, ihren Angehörigen und Weggefährten zeichnet der Film das lebendige Bild einer beeindruckenden Frau, die beides ist: ein Opfer fortwährender Verfolgung ebenso wie eine streitbare Akteurin im Kampf um Aufklärung.

Im Anschluss an die Filmvorführung am 27. März findet ein Gespräch mit dem Filmemacher und Historiker Christian Carlsen statt.

„Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa“ - Deutschland 2017 · 90 Min.

Der Dokumentarfilm " Auserwählt und ausgegrenzt - Der Hass der Juden in Europa" von Joachim Schroeder und Sophie Hafner ist zu einem öffentlichen Skandal geworden. Der 90-minütige "Road-Movie" über den europäischen Antisemitismus wurde – im Auftrag des WDR – für den deutsch-französischen Fernsehsender Arte produziert. Für diesen Film haben Joachim Schroeder und Sophie Hafner in Deutschland, Frankreich, Israel und Gaza gefilmt, um die gängigsten antisemitischen Erzählungen auf ihre Substanz und moderne antizionistische Ressentiments zu untersuchen.

Der Dokumentarfilm wird öffentlich kontrovers diskutiert. Am 13. Juni 2017 veröffentlichte das Newsportal Bild.de den Film für die Dauer von 24 Stunden. Nach Prüfung und Nachbearbeitung wurde er in der ARD am 21. Juni 2017 ausgestrahlt. Dennoch steht der Film weiterhin in der Kritik und ist umstritten.

Auch Joachim Schröder wird am 26. März in Landsberg anwesend sein und berichten, mit welchen Hindernissen und Vorurteilen er schon vor Beginn der Dreharbeiten zu kämpfen hatte und wie die Situation nach der Fertigstellung eskaliert. Daran schließt sich eine Diskussion an.

Für beide Filme ist der Eintritt frei – jeder ist herzlich willkommen.

Ausschnitt "Auswerwählt und ausgegrenzt" | Foto: Joachim Schröder
Ausschnitt Liza ruft! | Foto: Kassiber Films
Bürgerreporter:in:

Andrea Schmelzle aus Landsberg am Lech

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.