Der Papst, der Klon und der Lauschangriff auf die Speisekarte ...!

geklont und genetisch drapiert ...

„Herr Ober!“ Entschieden rief der Gast nach dem Service-Dienst-Leiter. „Sind Sie sicher, dass man das gefahrlos essen kann?“ Mit dem Finger zeigte er unmissverständlich auf eine Stelle der Speisekarte: „Steak-Tage: Schweine-, Kalbs-, Rinder- oder Straußensteak, garniert mit Pommes frites, 12,80 Euro.“ Und gleich darunter: „Klon-Rinder-Steak, mit Pommes frites, 24,90 Euro.“
Der Ober lief zu Höchstform auf. „Mein Herr!“, verkündete er mit glühendem Eifer. „Was Besseres werden Sie nirgends finden! Geklont werden schließlich nur die besten, kräftigsten, gesündesten, nahrhaftesten, fleischigsten ...“
„Bin ich der Vorkoster?“, meinte der Gast ungerührt.
„Sie meinen?“, starrte ihn sein Gegenüber verständnislos an.
„Ich meine, ob vor mir schon George Bush, Frau Merkel oder der Papst das probiert haben.“
„Mein Herr, da haben wir leider noch keine Statistik“, entgegnete der Ober, sichtlich verunsichert. „Und was wir wissen, dürfen wir aus Datenschutzgründen ...“
„Kommen Sie mir nicht damit! Laut neuestem Beichtstuhl-Abhörbericht hat sich der Papst bei seinem Beichtvater klar gegen Klonfleisch auf dem Speisezettel ausgesprochen. Ich als Katholik – also verstehen Sie: Was dem Moslem sein Schwein, ist dem Katholiken sein Klon ...“
Sichtlich bewegt, tief in der Brust getroffen, entfernte sich der Ober. „Bitte warten Sie einen Augenblick!“, rief er noch und entschwand samt Speisekarte aus dem Blickfeld des Gastes.
Nach 10 Minuten kam er triumphierend zurück.
„Wir haben das Problem gelöst!“, verkündete er freudestrahlend und hielt begeistert dem Gast die neue Speisekarte vor die Augen.
„Leuchtschwein-Steak vom genetisch veränderten Leuchtschwein, drapiert mit der genetisch veränderten, amylosefreien Stärkekartoffel „Walli“ aus Manching, frisch eingetroffen. Einführungspreis nur 30,90 Euro!“
Der Stolz auf diese neue Errungenschaft ließ die Brust des Obers anschwellen, als sei er von den Chippendales.
Der Gast aber lehnte sich, von einer plötzlichen Blässe befallen, zurück und meinte lapidar:
„Sorry, ich habe leider gerade einen Termin bei McDonalds“, bezahlte sein Mineralwasser und ließ den irritierten, kopfschüttelnden Ober einsam zurück.

Bürgerreporter:in:

Roland Greißl aus Fuchstal

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