TSV Ingeln-Oesselse / Wanderabteilung / Wanderung im Elm

Am Tetzelstein
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Wanderung im Elm am Sonntag, den 08.05.2016

Am Sonntag den 08. Mai 2016 startete die Wanderabteilung des TSV Ingeln-Oesselse mit 23 Teilnehmern bei strahlendem Sonnenschein zu einer Wanderung in den Elm. Der Elm ist ein ca. 25 km langer und bis zu 8 km breiter Höhenzug zwischen den Orten Königslutter, Schöppenstedt und Schöningen und liegt im Naturpark Elm-Lappwald. Die höchste Erhebung des Elms ist mit 323 m das Eilumer Horn. Im ca. 8000 ha großen Waldgebiet befindet sich der größte Buchenwald Norddeutschlands. Einige Buchen sind bis zu 30 m hoch und bis zu 150 Jahre alt.
Startpunkt der Wanderungen war der Wanderparkplatz am sagenumwobenen Tetzelstein. Der Stein selber ist nur 88 cm hoch, doch das eingehauene Kreuz an seinem oberen Ende soll darauf hin deuten, dass er zur Sühne für die Ermordung eines Menschen errichtet worden sein könnte.
Eine weit verbreitete Sage erzählt hierzu, dass Johann Tetzel, ein Dominikanermönch der um 1465 in Pirna geboren wurde und ab 1504 als Ablassprediger in verschiedenen deutschen Ländern eingesetzt war, im Jahr 1517 vom Erzbischof Albrecht den II. von Mainz und Magdeburg zum Subkommissar für den Ablasshandel der Kirchenprovinz Magdeburg ernannt worden sein soll. Statt einer Beichte vor einem Priester sollen Sünder damals die Möglichkeit gehabt haben, die Strafe durch den Kauf eines Ablassbriefes zu tilgen. Kirchenraub und Meineid sollen gegen die Zahlung von neun, ein Mord bereits für acht Dukaten vergeben worden sein. Um das Jahr 1518 herum soll der Johann Tetzel einem Edelmann im voraus Ablass für einen geplanten Mord verkauft haben. Später soll dieser Edelmann ihn hier in der Nähe des Tetzelsteines überfallen, ermordet und beigesetzt haben. Diese Sage gibt es in diversen Ausführungen und mit verschiedenen Beteiligten. In der Nähe des Tetzelsteines findet man das im Jahr 1846 errichtete ca. 8 m hohe Denkmal aus Elmkalkstein, in dem sich eine Niederschrift des angeblichen Überfalls/Mordes befindet.
Darüber hinaus soll es sich bei dem Gebiet um den Tetzelstein herum um eine frühgeschichtliche Kultstätte gehandelt haben, denn nach einer anderen sehr alten Sage soll hier ein Ritter als Verkörperung des Lichtes siegreich gegen die Dunkelheit in Form eines Lindwurms gekämpft haben.
Auch an diesem Wandertag wurden 2 verschieden lange Wanderungen angeboten, die die Wanderer bei herrlichem Wanderwetter auf schönen Wanderwegen durch den prächtigen Buchenwald mit seinem zu dieser Jahreszeit hellgrünen, in der Sonne glänzenden Blätterkleid führten. Die mit 11 km längere Rundtour führte entlang des Herzbergs, des NSG am Reitling, durch das Hucketal, Lindental, den Düsteren Winkel und auf dem Weißen Weg zurück zum Tetzelstein. Die Teilnehmer der mit 7 km kürzeren Tour wanderten zunächst auf dem Tetzelweg, dann Richtung Langeleben, Osterspring, über den Osterberg und in einem Bogen zum Tetzelstein zurück. Zum Abschluss der Wanderung trafen sich beide Wandergruppen zum gemeinsamen Kaffeetrinken in der Waldgaststätte Tetzelstein, mit deren Bau in einem “Eleganten Schweizer Stil“ bereits im Jahr 1894 begonnen wurde und die auf eine bewegte Vergangenheit zurück blickt.

Ursula Denda

Bürgerreporter:in:

Horst Schönwandt aus Laatzen

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