Hier ist stellenweise die Zeit stehengeblieben, und das ist für mich pure Nostalgie...!

Dieses Mädchen aus der Nachbarschaft wollte mich immer ausfahren
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Elfie's Beitrag über die Fünziger Jahre hat auch bei mir Erinnerungen an die frühen Jahre hochgeholt:

Eine sehr intensive Zeit waren die Jahre von 1953 bis 1957 in Winden in der Südpfalz, wo ich eingeschult wurde. Mein Vater war beim Zoll und am Ortsrand des kleinen Dorfes gab es drei Häuser, in denen nur Zollbeamte mit ihren Familien lebten - die sogenannten "Zollhäuser".

Der Schulweg führte damals an einem Kornfeld, dem Sportplatz und einem kleinen Wald vorbei und war für uns nach der Schule auf dem Heimweg ein einziger Abenteuerspielplatz! Durch den Wald verlief ein Bach. Auf der anderen Seite des Baches war der Wald sumpfig, naturbelassen und daher ziemlich undurchdringlich. Aus diesem Grund hatten uns die Eltern eingeschärft, da nicht hinzugehen - was diesen Teil des Waldes für uns natürlich zu etwas ganz besonders Velockendem machte.
Nun hatte irgendjemand lange vor unserer Zeit ein schmales Metallteil mit Wellenprofil über den Bach gelegt. Ich denke, das war sowas, woraus man damals Geräteschuppen gemacht hat.
Über diese "Brücke" zu balancieren, war natürlich die Mutprobe schlechthin, und wir mussten es natürlich ausprobieren, weil es die einzige Möglichkeit war, auf die andere Seite, in den "verbotenen" Wald zu gelangen...

Soweit ich mich erinnere, ist dabei übrigens nie etwas passiert - keiner ist in den Bach gefallen, und den Sumpf haben wir auch "überlebt". Nur unsere Schuhe und Kniestrümpfe waren anschließend gründlich matschig und nass, was zuhause zu "peinlichen Befragungen" führte ;-)

Ein weiterer Hit aus dieser Zeit war eine kleine Steinwanne, die im Hof stand, und die wir in den heißen Sommern mit Wasser füllen durften. Wer brauchte da noch ein SCHWIMMBAD? Es war herrlich!

Wie bei Elfie spielten wir auch begeistert mit Murmeln. Die hießen bei uns allerdings "Klicker" und waren meistens farbige Tonkügelchen und manchmal auch wunderbar gemusterte Glaskugeln, die für uns extrem wertvoll waren und die ich heiß und innig liebte.

Weiter erinnere ich mich an die jährliche "Kerwe" rund um die Dorfkirche. Das ist wohl die Kurzform von "Kirchweih" und heißt woanders oft "Kirmes".
Dort war mein Hauptanziehungspunkt der Stand mit den "Wundertüten". Man durfte für einen Groschen an einem Bündel aus dunkelroten Strippen eine auswählen und zog sich auf diese Weise eine Tüte. Darin fand ich dann meistens eine kleine Plastikfigur: einen Indianer mit einem Tomahawk oder einen lassoschwingenden Cowboy. Mit diesen Figürchen konnte ich damals stundenlang spielen. Elfie hat recht: Man brauchte wirklich nicht viel, um sich zu beschäftigen - man dachte sich mit viel Phantasie selbst Spiele aus und dazu reichten meistens ein paar Kleinigkeiten, gerne auch "Kleinteile" aus der Küche, die die Mutter dann verzweifelt suchte.
Man konnte wirklich ALLES gebrauchen!

Als ich dann irgendwann einen MÄRKLIN-Baukasten bekam, war natürlich alles zu spät!
Ich war wochenlang "nicht mehr zu sprechen", bis ich alle Möglichkeiten aus dem Anleitungsheft zusammengebaut hatte.

So, und als ich dann viele Jahre später als Erwachsener noch mal nach Winden kam, war alles noch da: Die Steinwanne, in der wir als Kinder gebadet haben, und auch das Metallteil, über das wir damals in den "verbotenen Wald" gelangten! Es war natürlich jetzt noch verrosteter als vor 30 Jahren. Die Wanne stand jetzt allerdings nicht mehr mitten im Hof, sondern direkt an der Hauswand unseres alten Hauses.
Nur das Kornfeld war weg und die Zollhäuser standen jetzt mitten im Ort. Es war in der Zwischenzeit viel gebaut worden und das Dorf hatte die alten Häuser "eingeholt"...

Unnötig zu erwähnen, daß ich die 3 Zollhäuser zuerst kaum wiedererkannt habe, weil sie mir jetzt regelrecht klein vorkamen. Als Kind hatte ich sie als riesig empfunden.

Ich mache an dieser Stelle erst mal Schluss. Man weiß ja nicht, ob das womöglich dann doch langweilig wird...

Bürgerreporter:in:

Eberhard Weber aus Laatzen

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