Studie zum Kinderkrebsrisiko; Stellungnahme des Bundestagsabgeordneten Georg Nüßlein | Politik | Günzburg

(Günzburg) „Mit den Sorgen von Eltern darf man keine Politik machen“, so der CSU-Bundestagsabgeordnete Dr. Georg Nüßlein. Der Abgeordnete ist für die Energiepolitik der CSU im Bundestag verantwortlich und überzeugt, daß sich die jüngste Studie zu Krebserkrankungen von Kindern im Umfeld von Kernkraftwerken (KiKK-Studie) für keinerlei Schlußfolgerungen, „vor allem aber nicht für Parteistreit“ eignet. Nüßlein sprach am vergangenen Donnerstag dazu im Plenum des Bundestages.

„Die Untersuchung hat ein Ergebnis aber keine Erklärung geliefert.“ Die Zahlen gilt es zu betrachten: Die Studie zählt ein zusätzliches krebskrankes Kind pro Jahr bundesweit. Nüßlein: „Das Einzelschicksal dahinter, hält mich davon ab, das als statistisches Grundrauchen zu bezeichnen.“ Die Ursachen dafür klärt die Studie nicht. Insbesondere wird kein Kausalzusammenhang zu einer etwaigen radioaktiven Strahlung behauptet: „Obwohl frühere Ergebnisse mit der aktuellen Studie reproduziert werden konnten, kann aufgrund des aktuellen strahlenbiologischen und –epidemiologischen Wissen die von deutschen Kernkraftwerken im Normalbetrieb emittierte ionisierende Strahlung grundsätzlich nicht als Ursache interpretiert werden“, so die KiKK-Studie wörtlich, die im nächsten Satz darauf hinweist, daß sogar der Zufall bei dem Abstandstrend eine Rolle spielen könne. Da das Kernkraftwerk Gundremmingen in seinem Wahlkreis liegt, habe er keinerlei Interesse, die Situation zu relativieren. Er nehme sie im Gegenteil sehr ernst. Deshalb sieht Nüßlein hier weiteren Klärungs- und Forschungsbedarf. Es gäbe in der Medizin zahlreiche nachgewiesene Korelationen für den Anstieg von Leukämie bei Kleinkindern. Die Soziodemographie, besondere Standorte an Flüssen, Einfluß von Industrieanlagen etc. wurden nicht untersucht. Mediziner behaupten z. B., daß Leukämie in Bereichen, wo eine aktuelle Mischung von Stadt- und Landbevölkerung vorkomme, häufiger sei. Auch sei das Risiko bei besser situierten Familien höher. „Das heißt nicht, daß ich das Ergebnis relativieren will. Das heißt, daß wir hier Klärungsbedarf haben.

Das Umweltministerium sei jetzt aufgerufen, Forschungsaufträge zu erteilen. Sachlich müsse man den politisch jetzt vielfach behaupteten Kausalzusammenhang belegen. Die Untersuchung eigne sich jedenfalls für keinerlei Schlußfolgerungen, auch wenn insbesondere die Grünen im Deutschen Bundestag versuchen, sie politisch für ihre Zwecke zu nutzen. Allerdings würden die Grünen behaupten, sie hätten die Zusammenhänge schon längst gekannt. Nüßlein dazu: „Wenn die Grünen mehr wissen als die Wissenschaftler, warum haben sie dann auf einen sofortigen Ausstieg aus der Kernenergie während ihrer Regierungszeit verzichtet?“
(Quelle: Pressemitteilung Nüßlein)

Bürgerreporter:in:

Stefan Baisch aus Günzburg

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