Das Jahr vor den Kommunalwahlen

Sie werfen ihre Schatten lange voraus, die Kommunalwahlen 2008 in Bayern. Stadt-, Markt- und Gemeinderäte werben wieder um ein Amt, Bürgermeister treten aus Altersgründen ab, bewerben sich wieder oder aber suchen sich neuen Wirkungskreis in einer größeren Kommune. Für nicht unerheblichen Wind sorgt hier speziell Georg Schwarz, Bürgermeister der Marktgemeinde Neuburg / Kammel.

Schwarz wurde 2002 zum Bürgermeister der Marktgemeinde gewählt und könnte für seine Gemeinde noch viele Dienste erweisen, würde er sich wieder aufstellen lassen. Er nahm große und treuere Projekte in Angriff und wollte aus der Kammelgemeinde einen guten Standort machen. Nun erfuhren viele Bürger und auch Markträte, wie auch sein Stellvertreter Georg Hörmann, Schwarz will Bürgermeister der Stadt Thannhausen werden.

Viele sehen in Bürgermeister Schwarz nun einen Kommunalpolitiker dem weniger die Anliegen seiner Heimatgemeinde, viel mehr seine politische Karriere wichtig sei. Bürgermeister einer Stadt wird mit höherem Gehalt honoriert und mit größerem Ansehen, mehr Präsenz, ist ein Aufstieg. Wenngleich ihm dieser Karrieresprung viele gönnen, bleibt der bittere Nachgeschmack warum er seine Kräfte und seine Arbeit nicht in die ihm so wichtig erschienenen Heimatort steckt?

Die Vertreter der Schwarzen Fraktion sehen den Gedanken von Schwarz mit Wohlwollen und begrüßen ihn sogar. So wäre in ihren Augen nach dem aus Altersgründen ausscheidenden Johannes Schropp in Thannhausen ein würdiger Nachfolger ihrer Partei gefunden. Sein bisheriger Stellvertreter aus der Roten Fraktion, Georg Hörmann sieht dies anders. Für ihn und viele Bürger der Marktgemeinde hinterlässt Schwarz einen Schuldenberg und ungelöste Probleme.

Doch diese Kandidatur stellt für Georg Schwarz auch ein Risiko dar. Denn sollte ein Thannhauser als Gegenkandidat auftreten, einer, der den Thannhauser Bürger näher ist, ihre Belange besser kennt und zu beurteilen weiß, ist Schwarz Arbeitslos. Ähnlich verhielt es sich 2002 in der Großgemeinde Kammeltal, wo der Ellzeer Leonhard Ost nicht für seine Gemeinde sondern für diese Großgemeinde als Bürgermeister kandidierte und gegen den Krumbacher Verwaltungsfachmann Wiesner verlor.

Die Bürger setzen in das Amt und die Person eines Bürgermeister das Vertrauen der Heimatverbundenheit. In einer Gemeinde und auch Kleinstadt wird weniger die politische Karriere, noch weniger die Partei gesehen. Die meisten würden gerne ein Gemeinde – oder Stadtoberhaupt aus ihren Reihen sehen, dem nicht die politische Karriere im Vordergrund steht sondern wirklich die Belange der Bürger und der Kommune. Sie wollen einen Rathauschef der sein Wissen, seine Kraft, seine ganze Energie ihnen widmet und ihre Anliegen ernst nimmt.

Krumbachs Bürgermeister Willi Rothermel könnte mit dann 61 in den wohlverdienten Ruhestand wechseln, nach seiner Krankheit im vergangenen Jahr hätte jeder Verständnis dafür. Doch will wohl Rothermel keine unerledigten Belange der Stadt abgeben und zusammen mit seinen engagierten Vertreter Weiß und Geiger für die Stadt Krumbach da sein und alles in geregelten Bahnen wissen, wenn er mal in Ruhestand geht. Und davon ist er noch ein Stück entfernt.

Ob sich ein Kommunalpolitiker, der sich langsam nach oben streckt, von einer Marktgemeinde in die benachbarte Stadt begeben möchte, nicht in der nächsten Wahlperiode nochmals verbessern will und sich für das Amt des Bürgermeisters dann zum Beispiel in Krumbach bewirbt, ist ein Gedanke und ein Nachdenken wert.

Bürgerreporter:in:

Luis Walter aus Krumbach

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