Illertissen und das Handelsgeschlecht der Vöhlin.......

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Illertissen. Eine der westlichsten Städte Bayerns ist Illertissen. An der A 7 gelegen und durch die Umgehung, die Richtung Laupheim führt, kommt man in die Stadt selber nicht mehr hinein, außer man hat vor ein gutes Eis zu essen oder in der hervorragenden Konditorei Kaffee zu trinken, dazu ein gutes Stück Kuchen essen. Eine Zeit lang ist Verona Feldbusch da ein und ausgegangen. Aber nicht deshalb, sondern des Vöhlinschlosses wegen führte mich mein Weg in diese Stadt. Nun lade ich Euch zu einem kleinen Rundgang ein, in Wort und Bild……………..

An der Iller gelegen, die Bayern von Baden –Württemberg trennt, ist ihre erste Ansiedlung bereits um 500 nachzuweisen. Wobei die erste urkundliche Erwähnung mit dem Namen „Tussa“ im Jahr 954 war. Unbekannt ist wohl, dass gerade Augsburg eng mit „Tussa“, heute im schwäbischen auch noch „Tissa“ genannt, verbunden ist. Der damalige Bischof von Augsburg, der Heilige Ulrich führt dort eine Versöhnung herbei. Es ging um den Krieg gegen Ungarn auf dem Lechfeld, dessen Vordringen dadurch mit verhindert wurde. Mit dabei waren König Otto I. und sein Sohn Herzog Luidorf von Schwaben. Aus dieser Zeit stammen die „drei P“ im Stadtwappen, dass Erhard Vöhlin 1530 dem Markt verliehen wurde, die da heißen „Pugnamus Pro Pace – wir kämpfen für den Frieden“.

Aus „Tussa“ wird im 12. Und 13. Jahrhundert „Tissen“. Denn der Graf von Kirchberg erbaut hier diese Burg „Tissen“. 1430 erlangte die Herrschaft von Kirchberg das Marktrecht und die hohe Gerichtsbarkeit durch Kaiser Sigismund für das Dorf Tissen. Von da an ging es mit dem Handel und Handwerk bergauf. Neben den Bauern gab es immer mehr Handwerker, Bierbrauer und Weber. Und da wurde dann auch das Handelsgeschlecht der Vöhlin aus Memmingen aufmerksam. Dieses aus der Memminger Patrizierfamilie stammende Handelsgeschlecht bestimmte auch weiter die Geschichte Illertissens.

Die Vöhlin erwarben 1520 das Schloss, ehemals Burg Tissen, und auch die Herrschaft der Marktgemeinde. Doch irgendwie liefen auf Dauer die Geschäfte der Vöhlins doch nicht so gut und so gingen sie im 18. Jahrhundert in den finanziellen Bankrott und verkauften die Herrschaft mit dem Schloss 1756 an den Bayerischen Kurfürst Max Josef III. Dadurch ging 1803 das „Vöhlinschloss“ in den Besitz des Bayerischen Staates über. So wurden hier das Rent-, Bezirks-, Landrats- und Finanzamt untergebracht. Auch das Amtsgericht fand hier Unterkunft.

Mit dem Bau der Illertalbahn kam ab 1861/62 ein agrarischer Entwicklungsschub auf die Marktgemeinde zu. Industriebetriebe siedelten sich an der Bahnlinie an und die Mitgliederzahl stieg stetig an. Waren es um 1800 noch 1000 Einwohner, und so waren es 1930 schon 2500. Einen kurzen Einschlag gab es durch den Währungsverfall 1923. Das dritte Reich und der 2. Weltkrieg brachten einen neuen Niedergang. Einer Drohung durch die Amerikaner, den Markt 1945 in Schutt und Asche zu legen, kamen sie glimpflich davon. Nach dem Krieg ging es langsam wieder nach oben.

Zur 1000 – Jahr – Feier 1954 wurde dem Markt Illertissen zur Stadt erhoben.
Das Vöhlinschloss beherbergt heute ein Imker – und Bienenmuseum, das Heimatmuseum und im Haupthaus eine Nebenstelle des Amtsgerichtes Neu – Ulm, zu dessen Landkreis Illertissen seit der Gebietsreform auch gehört. Vorher war Illertissen Kreisstadt.

Bürgerreporter:in:

Luis Walter aus Krumbach

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