Das Fuggerschloss zu Kirchheim / Schwaben......

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.......ragt, wie viele anderen Schlösser und Burgen, hoch oben am Berg weit über das Tal. Der Turm der Schlosskirche ist unübersehbar und mitunter ein Wahrzeichen der Marktgemeinde. Dieses Schloss ist immer noch im privaten Besitz der Familie Fugger und für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Ausgenommen ist der weit bekannte Zedernsaal mit einer wundervollen Akustik und daher immer wieder ein begehrter Konzertsaal.

Die Fugger sind in Bayerisch Schwaben eine reiche Herrschaft gewesen und hatten mehrere Burgen und Schlösser. Die bekanntesten Sitze der Fugger sind wohl Babenhausen, Glött und neben Kirchheim natürlich Augsburg. Dort wurde von Jakob Fugger dem Reichen diese bekannte Siedlung der Armen, die Fuggerei errichtet.

Im Jahre 1551 war es, als Anton Fugger, Neffe und Nachfolger von Jakob Fugger dem Reichen, für 137.000 Gulden die Herrschaft Kirchheim der Familie von Hürnheim abkaufte. Für 137.000 Gulden musste damals eine Person 137.000 Wochen arbeiten.

Anton Fugger starb 1560 im Alter von 67 Jahren und dessen Erbe ging an die drei Söhne über. Um größere Streitigkeiten zwischen den Söhnen zu vermeiden, wurde mittels Losziehen Hans Fugger Eigentümer der Herrschaft Kirchheim. Er ließ in den Jahren 1578 bis 1582, also in nur vier Jahren, vom Augsburger Stadtbaumeister Jakob Eschay das Schloss bauen. Der Innenhof wurde quadratisch angelegt mit vier Flügel umbaut, glich dieses Bauwerk dem Escorial bei Madrid. Aus diesem Grunde wird dieses Fuggerschloss auch der schwäbische Escorial genannt.

1580 bis 1583 errichtete der Augsburger Stadtbaumeister dann auch die Schloss - und Pfarrkirche. Für diese Bauwerke wurden extra Künstler wie Carlo Pallago, Hubert Gerhard oder Wendel Dietrich engagiert. Nach dem Bau des Schlosses und der Kirche wurde dieser berühmte Zedernsaal eingerichtet. Dieser Saal umfasst eine einzigartige Kassettendecke, die Wendel Dietrich einbaute. Es wird angenommen dass dieses Zedernholz aus dem Libanon stammt. Weiter wurden in dieser Decke weitere 10 Hölzer verwendet.

1852 fand wieder eine Bauveränderung statt, hier wurden der Nordflügel und der nördliche Westflügel abgerissen und verschafften dem Schloss ein anderes Erscheinungsbild. 1878 geht Kirchheim an die gräfliche Linie der Fugger von Glött und wird auch 1886 deren Stammsitz. Bis zum heutigen Tage gehört dieses Schloss den Fugger von Glött und wird von Angela Fürstin Fugger von Glött bewohnt. Für die Gesamtinstandsetzung und Erhalt des Schlosses erhielt sie 2001 den bayerischen Verdienstorden.

Vor 50 Jahren führte der inzwischen verstorbene Joseph-Ernst Fürst Fugger von Glött eine Konzerttradition im Zedernsaal ein, die seine Frau im Sinne ihres Mannes fortführt. So hatten unter anderem große Künstler wir Carl Orff, Gustav Leonard, Hans-Martin Linde, das Köckert Quartett, der Tölzer Knabenchor und viele andere große Konzerte in diesem Saal. Seit 1957 findet auch immer noch in der warmen Jahreszeit der „Kirchheimer Musiksommer“ statt.

Bürgerreporter:in:

Luis Walter aus Krumbach

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