Einbeck - gemeinsam

Das Gandersheimer Kreisblatt vom 28. Juni 2012 berichtet, dass Einbeck einen Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters (Besoldungsgruppe B4) sucht, einen „gemeinsamen“ Kandidaten aller Parteien, also den Einheitskandidaten. Das lässt erwarten, dass auf dem Wahlschein nur dieser eine Kandidat stehen wird – und damit beginnen die Probleme.
Gibt es mehrere Kandidaten, dann steht hinter jedem ein Kreis, in den das Kreuz für „gewählt“ geschrieben werden soll. Mit diesem Kreuz in dem einen Kreis „gewählt“ wird gleichzeitig für alle anderen Kandidaten ausgedrückt „nicht gewählt“, und schreibt der Wähler gar kein Kreuz, gibt er also einen leeren Wahlschein ab, dann bedeutet das auch eindeutig „Enthaltung“. Wenn also mehrere Kandidaten auf dem Wahlschein stehen, kann der Wähler seinen Willen in jeder der möglichen Formen (Ja – Nein – Enthaltung) eindeutig ausdrücken.
Gibt es aber nur einen Kandidaten, dann gibt es keinen Unterschied zwischen Ablehnung und Enthaltung – und unter diesen Bedingungen reicht ein einziges Kreuz auf einem einzigen Wahlschein für die Wahl aus, wahrlich ein einstimmiges Ergebnis! Es müsste also, um dieses Dilemma zu vermeiden, mindestens noch ein Alibi-Kandidat gefunden werden.
Übrigens: Bei der SED steht das „E“ für „Einheit“ - und auch die SED hatte (aus gutem Grund!) ihre Alibi-Parteien (CDU und Liberalen). Demokratie ist manchmal etwas kompliziert – insbesondere, wenn man mit einem Einheitskandidaten, Verzeihung: gemeinsamen Kandidaten antritt. Und noch etwas: In einigen Dörfern treten die Parteien schon lange nicht mehr als Partei an, es gibt nur eine „Bürgerliste“ - naht hier das längst fällige Ende des Parteienstaates?

28.06.2012
Hermann Müller
Bentieröder Bruch 8
OT Bentierode
D-37547 Kreiensen

Bürgerreporter:in:

Hermann Müller aus Einbeck

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