Jugend trainiert für Paralympics

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Zwei Tage lang war das Hans-Wenninger-Stadion in Königsbrunn Austragungsort des bayerischen Landeschulsportfestes „Jugend trainiert für Olympia“. Rund 250 Sportler aus 16 bayerischen Förderschulen waren zu Gast im Fritz-Felsenstein-Haus. Rund 30 Sportler hatte die Fritz-Felsenstein-Schule für Körperbehinderte gemeldet, allesamt begeisterte Sportler. „Die Schüler freuen sich seit Wochen auf diesen Event,“ sagt Sportlehrerin Annette Santl. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Jan Kauth hat sie den Wettbewerb federführend organisiert. Die Jugendlichen wollen sich – wie nichtbehinderte Sportler auch – in ihren Disziplinen messen. Es geht um gute Zeiten, um weite Würfe, um Geschicklichkeit, Ausdauer, um Punkte, Tore und natürlich um jede Menge Spaß. Sportler mit einer Körperbehinderung sind genauso ehrgeizig wie Sportler ohne Handicap, weiß Annette Santl. Dennoch gilt für alle: Dabeisein ist schon der große Gewinn und Fairness geht vor!

Paralympische Disziplinen

Der olympische Gedanke war schon bei der Eröffnungsfeier spürbar. Unter großem Jubel wurden die einzelnen Schulen begrüßt. Danach starteten die Wettbewerbe mit dem Ausdauerrennen der Rollifahrer über 800 m, anschließend ging es mit diversen Leichtathletikwettkämpfen und Fußball weiter. Zu den Disziplinen der Paralympics zählen Dreikampf, Boccia, Schwimmen, Rollstuhlbasketball, E-Hockey und Fußball. In der Leichtathletik wird der Dreikampf in verschiedene Leistungsklassen unterteilt – schließlich sind sowohl Läufer als auch Rollifahrer am Start. Und auch sonst ist Kreativität gefragt, wenn z.B. Sportler mit erheblichen körperlichen Einschränkungen beim Boccia dabei sind. Statt eines Wurfs dürfen sie eine Art Rinne benutzen, um die Kugel möglichst genau in die gewünschte Position zu befördern. Leistung wollen hier alle zeigen, davon zeugen angestrengte Gesichter und neugierige Blicke auf die Stoppuhr: „Wow, das war zwei Sekunden schneller als letzte Woche“, so einer der Schüler nach seinem Slalomrennen im Rollstuhl.

150 Polizeischüler helfen

Während für die Jugendlichen die sportliche Herausforderung im Mittelpunkt steht, hatte das Fritz-Felsenstein-Haus eine große logistische Aufgabe zu meistern. Neben der Unterbringung und Versorgung der Gastsportler und ihrer Betreuer ist für das private Förderzentrum die Durchführung der Veranstaltung ein Kraftakt.

Großartige Unterstützung erhielt die Schule dabei von der Bereitschaftspolizei in Königsbrunn, die an beiden Wettkampftagen mit rund 150 Polizeischülern vor Ort mithalf. „Wir wissen, dass hier jede helfende Hand gebraucht wird, deshalb packen wir gerne mit an. Für unsere angehenden Polizisten sind die Begegnungen mit den Felsensteinern eine hervorragende Möglichkeit, ihre soziale Kompetenz und Kommunikationsfähigkeit zu schulen, was ja auch Teil des Unterrichts im Ausbildungsseminar der Polizeischüler ist“, so Polizeisprecher Johannes Daxbacher. Und so waren an jedem der beiden Wettkampftage jeweils rund 75 angehende Polizisten vor Ort und halfen beim Auf- und Abbau, als Wettkampfrichter beim Zeitmessen und als Begleiter der Sportler zwischen den verschiedenen Wettkampfstätten mit.

„Diese Veranstaltung wäre ohne die Polizeischüler, die zwei Tage lang großartige Arbeit geleistet haben, nicht möglich,“ so FFH-Vorstand Gregor Beck. Finanzielle Unterstützung erhielt das Fritz-Felsenstein-Haus von der Stadtsparkasse, die den Event mit einer 2000 Euro-Spende unterstützte, weitere Sponsoren waren das Brauhaus Riegele, Aldi Süd und die Zeitbörse Königsbrunn. Und auch die Elekta Medical Medizintechnik GmbH aus Schwabmünchen nutzte das Ereignis für einen sozialen Tag und half mit rund 15 Mitarbeitern mit.

Bei der Siegerehrung war unter den Felsensteinern der Jubel besonders groß, denn die Schwimmer und Rollstuhlbasketballer aus Königsbrunn konnten sich gegen eine starke Konkurrenz durchsetzen und sicherten sich damit ein Ticket nach Berlin. Im September findet dort das Bundesfinale statt.

Bürgerreporter:in:

Gerlinde Weidt aus Königsbrunn

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