Das Fritz-Felsenstein-Haus erhält den Bayerischen Gründerpreis

Preisverleihung in Nürnberg: Markus Othmer vom BR, Dr. Walter Eschle, Werner Zahn, Michael Amberg, Werner Alig, Gregor Beck, n.n. | Foto: Bildrechte: Sparkassenverband Bayern, Fotografin Brigitte Aiblinger
  • Preisverleihung in Nürnberg: Markus Othmer vom BR, Dr. Walter Eschle, Werner Zahn, Michael Amberg, Werner Alig, Gregor Beck, n.n.
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Zum wiederholten Mal wurde ein Unternehmen aus der Region mit dem Bayerischen Gründerpreis ausgezeichnet.

Das Konzept des Fritz-Felsenstein-Haus e. V. hat die Jury überzeugt, der gemeinnützige Verein wurde mit dem Sonderpreis 2019 geehrt. Das Fritz-Felsenstein-Haus in Königsbrunn ist ein Kompetenzzentrum für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderungen, das seit mehr als 50 Jahren Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus Schwaben und Südbayern und ihre Angehörigen fördert, berät und begleitet.

„Der Fritz-Felsenstein-Haus e. V. ist ein eindrucksvolles Beispiel für unternehmerisches Engagement, inklusive Umsetzungsstärke und Durchsetzungskraft. Solch innovative Unternehmenskonzepte begleitet die Stadtsparkasse Augsburg als Partner auf Augenhöhe. Unser Prinzip, das von Sicherheit und gegenseitigem Vertrauen geprägt ist, hat sich wieder mal bewährt “, so der stv. Vorstandsvorsitzende Dr. Walter Eschle.

Der Bayerische Gründerpreis wird alljährlich anlässlich der Unternehmerkonferenz in Nürnberg verliehen und ist eine der bedeutendsten Auszeichnungen für Unternehmen in Bayern. Er wird jährlich in den Kategorien Konzept, Start-up, Aufsteiger und Lebenswerk vergeben. Damit werden unternehmerische Vorbilder in unterschiedlichen Unternehmensphasen ausgezeichnet – von der Gründungsidee bis zum Lebenswerk.
Mit dem Sonderpreis werden Personen, Institutionen, Unternehmen, Kommunen, Vereine und Bürgerinitiativen ausgezeichnet, die eine spezifische gesellschaftliche oder unternehmerische Herausforderung durch herausragendes Engagement bewältigt haben. Soziale, kulturelle und gemeinwohlorientierte Aspekte spielen dabei eine be-sondere Rolle.

Die bayerischen Sparkassen fördern mit dem Preis Unternehmerkultur und herausra-gendes Engagement.„Wir freuen uns außerordentlich über den Gründerpreis. Für unser Haus ist die Aus-zeichnung eine ganz besondere Anerkennung unserer Arbeit im Dienste der Menschen mit Behinderung. Unter dem Motto Entdecke… was möglich ist! setzen wir alles daran, um genau die Voraussetzungen zu schaffen, die Menschen mit Behinderung brauchen, um ihr Leben mit Wissen, Können, Assistenz und moderner Technologie zu meistern und ein aktiver Teil unsere Gesellschaft zu sein“, so Gregor Beck, Vorstandsvorsitzender des Fritz-Felsenstein-Hauses. „Wir sind kein produzierender Betrieb, wir bestehen aus Menschen. Ohne unsere Mitarbeiter wäre Felsenstein nichts. Deswegen nehmen wir den Preis stellvertretend für sie alle entgegen“, so Gregor Beck weiter.

Im Fritz-Felsenstein-Haus werden rund 300 Kinder, Jugendliche und Erwachsene interdisziplinär gefördert und begleitet. Außerdem nehmen über die gemeinnützige Toch-tergesellschaft PAsst! und spezielle Dienste mehrere Hundert erwachsene Menschen mit Behinderung und deren Angehörige ein breit gefächertes ambulantes Ange-botsspektrum wahr. Die Klienten kommen aus der gesamten Region Schwaben / Süd-bayern. Mit rund 540 Mitarbeitern ist das Förderzentrum der größte Arbeitgeber der Stadt Königsbrunn. Neben Schule, Heilpädagogischer Tagesstätte und Heilpädagogi-schem Schülerwohnheim finden auch Erwachsene in der Förderstätte und den Wohn-gruppen eine strukturiertes Arbeits- und Wohnumfeld. Alle Klienten profitieren außer-dem vom interdisziplinären Angebot der Therapieabteilung. Der Pflege- und Assistenz-dienst PAsst! Versorgt inzwischen über 30 Menschen mit persönlicher Assistenz beim inkludierten Leben in der eigenen Wohnung.

Der private, frei-gemeinnützige Verein verfolgt die Vision, alle Lebensbereiche von Menschen mit Behinderung - von Bildung über Wohnen, Therapie und Arbeit - so zu gestalten, dass Selbstbestimmung und Inklusion durchgängig möglich ist und zur Selbstverständlichkeit wird in einer bunten, vielfältigen Gesellschaft.

Fritz & Jack
Ein vielbeachtetes und wegweisendes Projekt, das exemplarisch für die innovative Behindertenarbeit des Fritz-Felsenstein-Hauses steht, ist das inklusive Wohnprojekt „Fritz & Jack“, das aktuell im Herzen Augsburgs umgesetzt wird. Im ehemaligen St. Jakobsstift am Oberen Graben entstehen 24 Ein-Personen-Appartements in bester Innenstadtlage für Menschen mit und ohne Behinderung. Die Hälfte dieser Apparte-ments sind für Menschen mit Unterstützungsbedarf vorgesehen, in erster Linie Roll-stuhlfahrer. Aktuell werden die Appartements umgebaut, so dass die ersten Bewohner im Sommer 2019 einziehen werden. Die Bewohner der Wohnanlage haben vor Ort Verdienstmöglichkeiten, denn von Mietern ohne Unterstützungsbedarf wird ein Min-destmaß an einfachen Assistenzdiensten für Nachbarn mit Handicap erwartet, die vergütet werden. Damit eröffnet sich auch für Menschen mit geringem Einkommen oder Studenten eine Chance auf bezahlbares Wohnen im Zentrum. Das Angebot richtet sich an alle, die Freude am gemeinschaftlichen Leben in einer Wohnanlage und an der Unterstützung von Menschen mit Behinderung haben. Den Bewohnern im Fritz & Jack stehen mehrere Gemeinschaftsräume sowie eine großzügige Dachterrasse zur Verfü-gung.
Weitere Infos zum Fritz-Felsenstein-Haus e. V. unter www.felsenstein.org

Bürgerreporter:in:

Gerlinde Weidt aus Königsbrunn

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