Gymnasium Königsbrunn: Bei der 1. Typisierungsaktion der DKMS gleich 116 Wangenabstriche

Von li. nach re.: Jürgen Freytag (Elternbeirat), Bettina Schwarz-Lehnert, Andreas Pohl (Lehrkräfte für Biologie und Chemie); im Hintergrund: das Aufnahmeteam des P-Seminars Schulsanitätsdienst
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DKMS-Leben-spenden-macht-Schule hieß es zum ersten Mal auch am Gymnasium Königsbrunn. 280 Schülerinnen und Schüler der Q 11 und Q 12 füllten den Lichthof zum Vortrag über die DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei, eine gemeinnützige GmbH), über Typisierung und Stammzellspende. Die Schülerinnen und Schüler hatten bereits vorher Gelegenheit, sich mit dem lebensspendenden Thema zu beschäftigen.

„Seid euch bewusst, dass jeder von euch der/die Einzigste sein könnte, der/die einem betroffenen Patienten die Chance auf ein neues Leben schenken könnte!“ sensibilisiert Brigitte Lehenberger als ehrenamtliche Unterstützerin der DKMS die jungen Leute. Die Zahlen sprechen für sich: Aus dem Landkreis und der Stadt Augsburg konnten unter 42.800 Typisierten bereits 419 davon betroffenen Patienten die Chance auf ein neues Leben schenken.

280 junge Menschen nehmen nun die wichtigen und richtigen Informationen mit in ihre Familien, Vereine, Freundeskreise sowie späteren Universitäten und Betriebe. So gilt es nach wie vor die Falschinformation auszuräumen, dass die Knochenmarkspende etwas mit der Wirbelsäule zu tun hätte. Bei der Knochenmarkspende, sofern sie zu 18 % in Frage kommt, werden die blutbildenden Stammzellspenden aus dem Beckenknochen entnommen. Sie ist genauso machbar, wie die periphere Spende aus dem Blut (wird zu 82 % angewandt).

Lehrer Andreas Pohl hilft 63-jährigem Finnen

Einer dieser 419 Stammzellspender aus dem Landkreis und der Stadt Augsburg ist Biologie- und Chemielehrer Andreas Pohl. Er ließ sich 2007 an der Universität Bayreuth bei der DKMS aufnehmen und konnte im März 2014 einem 63-jährigen Patienten aus Finnland durch die periphere Stammzellspende die Chance auf ein neues Leben schenken. Sein Patient hat den Kampf gegen seine Krankheit leider verloren. Dennoch motiviert Andreas Pohl: „Jederzeit wieder! Ich denke, jeder Patient wünscht die Chance auf ein zweites Leben!“

Jürgen Freytag bittet: Jede Einzelne, jeder Einzelne zählt!

Jürgen Freytag ist im Elternbeirat des Gymnasiums Königsbrunn. Er weiß aus dem eigenen Umfeld, wie wichtig es ist, dass bei Bedarf ein passender Stammzellspender
in den weltweiten Dateien gespeichert ist. Gleich drei Kinder aus seinem Umfeld waren vor einigen Jahren auf eine Stammzellspende angewiesen. Jürgen Freytag
hat 2010 bereits eine Typisierungsaktion an seiner ehemaligen Kapellen-Mittelschule in Augsburg-Oberhausen unterstützt und freut sich, dass jetzt die erste Typisierungsaktion am Gymnasium Königsbrunn stattfinden konnte.

1.792 Euro für die DKMS

Und Jürgen Freytag war bereits im Vorfeld aktiv: Jedes Jahr sammelt er Spenden im Kollegenkreis und bei den umliegenden Firmen für krebskranke Kinder. In diesem Jahr kommen die Spenden den 116 Typisierungen am Gymnasium Königsbrunn zugute. 1.792 Euro konnte er bereits am Aktionstag übergeben. „Sicher kommt noch der eine oder andere Euro dazu!“ kündigte er an. Herzlichen Dank allen Unterstützern!
Auch diese Geldspenden sind wichtig. Denn jede Typisierung (Registrierung und teure Laboruntersuchung auf die HLA-Merkmale im Speichel oder im Blut) kostet die DKMS 40 Euro. Hier ist die DKMS auf Spenden angewiesen. Auch der diesjährige Sponsorenlauf am Gymnasium Königsbrunn wird den Typisierungen der hilfsbereiten SchülerInnen zugutekommen.

Auf Anhieb 116 typisierte Schülerinnen und Schüler

Einige von ihnen sind schon registriert, andere warten ihren 17. Geburtstag ab. Weitere Schülerinnen und Schüler nehmen die Informationen mit nach Hause, um sich dort nochmals mit dem Thema zu beschäftigen. Den Verantwortlichen bei der DKMS ist es wichtig, dass sich die potentiellen Lebensspender bewusst und überzeugt registrieren lassen.

Beeindruckende 116 der hilfsbereiten Oberstufenschüler nutzten nach dem Vortrag die Gelegenheit zur Aufnahme bei der DKMS mit einem Wangenabstrich. Mit Unterstützung des P-Seminares Sanitätsdienst strichen sich die jungen Leute jeweils 1 Minute auf jeder Seite die Wangeninnenseite aus, gaben ihre wichtigsten Daten für den Aufnahmebogen ab und erklärten mit ihrer Unterschrift die Bereitschaft für die Suchläufe in den anonymisierten weltweit vernetzten Dateien. Die SchülerInnen aus der Q 11, die erst im Laufe des Schuljahres 17 Jahre alt werden, erhalten zum Schuljahresende nochmals die Gelegenheit zur Aufnahme bei der DKMS.

„Ich bin stolz auf euch!“, freute sich Schulleiterin Eva Focht-Schmidt. Sie hat bereits die Typisierungsaktionen an ihrem ehemaligen Gymnasium Wertingen mitgetragen. Ebenso stolz ist Landrat Martin Sailer, dass sich mit dem Gymnasium Königsbrunn eine weitere Schule aus dem Landkreis Augsburg von DKMS-Leben-spenden-macht-Schule anstecken ließ.

„Helfen auch Sie!“,

bittet Brigitte Lehenberger als ehrenamtliche Unterstützerin der DKMS. „Wir haben eine unheimlich engagierte hilfsbereite Jugend. Die große Herausforderung ist jedoch die Finanzierung dieser Schul-Typisierungsaktionen. Für jede Registrierung fallen bei der DKMS Unkosten in Höhe von 40 Euro an. Hier ist die DKMS auf Spenden angewiesen.

In den Landkreisen Augsburg Stadt, Augsburg-Land, Dillingen, Donau-Ries und Aichach-Friedberg lassen sich jedes Jahr über 2.000 junge Leute an den weiterführenden und beruflichen Schulen landkreisübergreifend bei der DKMS gemeinnützige GmbH (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) aufnehmen. Jeder Euro ist herzlich willkommen, um diese lebensspendenden Aufrufe möglichst lange erhalten zu können.

Das schwäbische DKMS-Spendenkonto besteht bei der VR-Bank Rain,
IBAN: DE80 72169756 0000 627569
BIC: GENODEF1ND2
Betreff: für die Jugend aus (Ihrer Gemeinde)

Aus dem Landkreis und der Stadt Augsburg stammen über die DKMS mittlerweile 42.800 Typisierte und 419 Stammzellspender. Herzlichen Dank allen, die dazu beigetragen haben!

Auch Sie möchten sich auf dem Postweg mit einem Wangenabstrich bei der DKMS als potentieller Lebensspender aufnehmen lassen oder einen Aufruf in Ihrer Gemeinde, Ihrem Verein oder Ihrem Unternehmen starten? Dann warten Sie nicht – vielleicht wartet ein Patient genau auf Sie! Das Wangenabstrichset und viele Informationen finden Sie unter www.dkms.de. Vor Ort hilft gerne auch Brigitte Lehenberger, Tel. 08276 1567.

Bürgerreporter:in:

Elisabeth Rüster aus Königsbrunn

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