Im Rahmen des Königsbrunner Campus präsentiert das Kulturbüro Königsbrunn in Kooperation mit der Universität Augsburg populärwissenschaftliche Ringvorlesungen. Dr. Kilian Sprau, Lehrstuhl für Musikpädagogik Institut für Musikpädagogik, Musiktherapie und Musikwissenschaft, hält zum Abschluss der diesjährigen Vortragsreihe einen musikalischen Vortrag zum Thema „Ein Liederzyklus als Künstlerdenkmal“.
Komponisten der Romantik liebten es, einzelne Lieder zu größeren Werken zu kompilieren, so-genannten Liederzyklen. Nicht immer allerdings ist die Frage leicht zu beantworten, ob zwischen den Nummern eines größeren Lieder-Opus tatsächlich intensive Verbindungen bestehen, oder es sich eher um eine lose >Sammlung< von Einzelstücken handelt. In solchen Zweifelsfällen kann die analytische Musikwissenschaft weiterhelfen. Kilian Sprau hat in seiner Studie »Lieder-zyklus als Künstlerdenkmal«, für die er mit dem Kulturpreis Bayern ausgezeichnet wurde, unter diesem Gesichtspunkt ein bisher relativ wenig beachtetes Werk untersucht: Sechs Gedichte von Nikolaus Lenau und Requiem op. 90 von Robert Schumann. Das Werk Schumanns stammt aus dem Sommer 1850, einer bewegten Phase nicht nur im Leben des Komponisten, sondern auch in der deutschen Politik. Sprau arbeitet den aktuellen Forschungsstand zum Liederzyklus auf, unterzieht Text und Musik einer ausführlichen Analyse und deutet das Zusammenwirken beider Ebenen vor dem Hintergrund gesell-schaftlicher Ereignisse der Entstehungszeit. Er zeigt, inwiefern Schumanns Lenau-Lieder nicht nur als zusammenhängendes Werk verstanden werden können, sondern auch einen Beitrag zum Diskurs um die gesellschaftliche Rolle der Kunst leisten. Im Rahmen seines Vortrags auf dem Königsbrunner Campus werden Schumanns Lieder auch live erklingen.
Bürgerreporter:in:Kulturbüro Königsbrunn aus Königsbrunn |
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