Chorausflug von Königsbrunn zum Königssee - Liederkranz im Chiemgau und im Berchtesgadener Land

Blick auf das Watzmannmassiv, vom Hotel aus | Foto: Peter Henkel
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Der alljährliche Ausflug des „Liederkranz Königsbrunn“ führte die Chormitglieder heuer in den Chiemgau und ins Berchtesgadener Land. Nach dem Frühstück im schönen Ambiente der Kaffeerösterei bzw. des Restaurants Dinzler am Irschenberg, war die erste Station die Klosterkirche Weyarn. Bei der humorvollen Führung durch Pfarrer Oberberger bestaunten die Sängerinnen und Sänger in der ursprünglich im gotischen Stil gebauten Kirche die Deckengemälde, die das Leben des heiligen Augustinus darstellten, geschaffen von dem bekannten Münchner Hofmaler und -stukkateur Johann Baptist Zimmermann. Einen tiefen Eindruck hinterließ die Pieta (Maria als Schmerzensmutter mit dem Leichnam Jesu auf den Knien) des Rokokobildhauers Ignaz Günter. Günter habe in seinen Marienfiguren immer seine Frau dargestellt, erfuhren die Besucher, und Putten seien keine Engel sind, sondern Darstellungen, die Freude, Glück und Leid aufschlüsselten. Zu bestaunen war auch ein Schrein mit Reliquien des Martyrers Valerius; diese waren über und über mit Schmuck versehen.

Wenn der Liederkranz unterwegs ist, darf der Gesang nicht fehlen. Eine Gelegenheit dazu bot sich nach dem Mittagessen im Biergarten des Forsthauses „Adlgaß“ in Inzell auf Wunsch der Wirtin. Weiter ging es in die Enzianbrennerei Graßl. Nach der Besichtigung gab es Proben der dort erzeugten Schnäpse und Liköre zu verkosten.

Beinahe vor der Tür des Übernachtungshotels in Berchtesgaden erhob sich das Watzmannmassiv. Der Königssee war am nächsten Tag das erste Ziel. Darauf eingestimmt wurden die Chormitglieder durch den Königsjodler von Fredl Fesl. Von der Seelände spazierten die Sängerinnen und Sänger zum Malerwinkel und genossen von da den Ausblick auf das Wahrzeichen des Königssees, die barocke Wallfahrtskirche St. Bartholomä. Dann ging’s zum idyllisch gelegenen Hintersee. Beim Rundgang um den See legte Mancher einen Stopp ein, um sich bei der Hitze im eiskalten Wasser durch ein Kneipp-Bad Abkühlung zu verschaffen.

Als letzter Aufenthalt war Kloster Seeon im Chiemgau vorgesehen. „Das ehemalige Benediktinerkloster war bereits im Jahr 700 ein geistiges Zentrum und ist heute noch die bedeutendste Bildungsanlage Europas“, erklärte der dortige Messner. 400 Jahre lang unterhielt das Kloster eine bedeutende Buch- und Schreibschule. Kaiser Heinrich II. gab in Seeon Bücher in Auftrag, die er seinem neu gegründeten (im Jahr 1007) Bistum Bamberg schenkte. Bei der Führung wurden die Sängerinnen und Sänger auf das großartige Netzrippengewölbe der einst romanischen, dann im gotischen Stil umgebauten Kirche aufmerksam, „ eine statische Meisterleistung“. Ebenfalls zu bewundern war die Ausgestaltung der Wände mit Fresken, eine einzigartige Malerei im Renaissance-Stil. Auch von der „Seeoner Muttergottes“ waren die Chormitglieder sehr angetan; sie gilt als eine der schönsten Darstellungen Mariens mit dem Kind.

Amüsant zu hören waren die Geschichten über die Familie Mozart. Vater Leopold soll alle drei Wochen mit dem kleinen Wolfgang auf der Reise von Salzburg nach Augsburg im Kloster Seeon Halt gemacht haben, weil es dort „das kühlste, beste, dunkelste Bier der ganzen Gegend“ gegeben habe. „ Jetzt kommt wieder der Vater mit dem Sohn und wir kommen zu keiner Arbeit“, habe der Abt jedes Mal geklagt, denn Leopold soll stundenlang in der Schänke gesessen und mit dem Prior gezecht haben.

Am Ende der Führung erfüllte der Chor den musikalischen Wunsch des Klosterführers, der sich als Urenkel des Komponisten Paul Linke zu erkennen gab, und sang im Kanon „Dona nobis pacem“ und „Da pacem, domine“.

Anton Gruber, der Schatzmeister des Liederkranzes, hatte den Ausflug bestens organisiert, konnte aber aus gesundheitlichen Gründen nicht mitfahren. Er übertrug die Reiseleitung an Chormitglied Helmut Brinkmann, der mit viel Witz und Humor „seines Amtes waltete“.

Bürgerreporter:in:

Irene Henkel aus Königsbrunn

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