Königsbrunner Grüne informieren sich vor Ort über die gebundene Ganztagsklasse an der HS Süd in Königsbrunn

Der Ortsverband der Königsbrunner Grünen, dabei auch Alwin Jung als amtierender Bezirksrat, informierte sich vor Ort über die Ganztagsklasse an der Königsbrunner HS Süd. Rektor Michael Ettel stellte zu Beginn das Konzept der Ganztagesschule vor und erklärte, wie in hohem Maße hier an der HS Süd Pionierarbeit geleistet wird. Denn in Bayern steckt das Konzept der Ganztagesschulen, im Gegensatz zu anderen Bundesländern, noch in den Kinderschuhen.

Da diese Schule nur für den Halbtagesbetrieb ausgelegt ist, braucht es viel Phantasie und gutes Zeitmanagement mit den knappen Räumlichkeiten eine ausreichende Nachmittagsbetreuung zu gewährleisten, so der Rektor. Trotz dieser Erschwernisse reicht aber das Freizeitangebot von Aufenthalt im Freien, sportlichen Aktivitäten über Laptopraum oder Leseoase bis hinein in kreative Bereiche. Das fortschrittliche Modell der Ganztagsschule ist ein spannendes Betätigungsfeld und fördert die Kompetenzen der Schüler hinsichtlich vielfältiger Lebensbereiche, erklärt Michael Ettel.

Dennoch gibt es an der Schule noch großen Verbesserungsbedarf müssen die Grünen erfahren. Es fehlen z. B. schlüssige Konzepte, eine zentrale Anlaufstelle und die Vernetzung untereinander. Vom Kultusministerium werden für die Ganztagsschule lediglich 12 zusätzliche Lehrerstunden pro Klasse finanziert. Die verbleibende Aufenthaltszeit der Mittags- und Freizeitbetreuung durch Externe muss mit einem jährlichen Betrag von 6000 Euro bestritten werden. Um diese finanziellen Mittel zu erhalten, ist ein enormer zusätzlicher Verwaltungsaufwand für die Antragstellung erforderlich. Hier ist Bürokratieabbau angesagt. Stadträtin Ursula Jung ist der Ansicht: "Wenn der Freistaat die gute Einrichtung einer Ganztagesschule ins Leben ruft, darf das Ministerium keine Erschwernisse einbauen sondern muss adäquate Rahmenbedingungen schaffen, damit das Model Ganztagesbetreuung auch ungehindert zur Anwendung kommen kann".

Auf die Zusammenarbeit mit den unterschiedlichsten Einrichtungen vor Ort legt die Schulleitung großen Wert. Bezirksrat Alwin Jung zeigt sich erfreut über den Gedanken einer Kooperationsklasse mit der Förderschule: "Damit erhalten förderbedürftige Kinder bessere Chancen". Bei der Gelegenheit kritisierten die Grünen die frühe Selektion hinsichtlich des zu wählenden Schultypus nach vier Jahren und die viel zu großen Klassen. Da bleibt kein Raum für Förderansprüche Einzelner.

Bei einem anschließenden Rundgang durch die Schule konnten sich die Anwesenden von der Raumsituation überzeugen. Die Grünen erfahren, dass an dieser Schule Werkräume und eine Mensa fehlen. Wegen der Berufsorientierung ist für die Zukunft die Einrichtung von Werkräumen unabdinglich, so Michael Ettel. Was ursprünglich nur als Teeküche für ein Schülercafe geplant war, musste zur Mensa umfunktioniert werden und stößt inzwischen an seine Kapazitätsgrenzen.

Die Grünen befürworten das Modell der gebundenen Ganztagesklasse und betonen, wie wichtig es ist, dass es in Königsbrunn angeboten wird. Für die individuelle Förderung der Kinder eignet sich die Ganztagesklasse am Besten. Gelernt wird am Thema und an Projekten und nicht im 45-Minutentakt. "Wir haben einen durchwegs positiven Eindruck bekommen vom kreativen und persönlichen Einsatz von Herrn Ettel und seinem Team", so Doris Lurz vom grünen Ortsverband. Das Ministerium ist gefordert, die bürokratischen Hürden abzubauen. Die grünen Stadträte sicherten der Schulleitung bei künftigen Vorhaben wie z. B. bei neuen Werkräumen und der Mensa ihre volle Unterstützung zu. Schulen sollen Treibhäuser der Zukunft sein, so Rektor Ettel. Wichtig ist, so Alwin Jung, dass in Schulen nicht nur beschult wird, sondern die Kinder Bildung erhalten. Dem Auftrag wird an dieser Schule Rechnung getragen.

Bürgerreporter:in:

Stephan Philipp aus Königsbrunn

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