Unsere große "Vogelbabyrettungsaktion"

An einem Freitag Abend, nach einem gemütlichen Essen mit der Familie passierte etwas, womit ich wohl an diesem Tag am allerwenigsten gerechnet hätte...

Ich saß wie immer auf der Terrasse und beobachtete "unser" kleines Schwalbennest ganz weit oben unter der Dachgaube. Eine Schwalbenfamilie hatte sich dort niedergelassen. Mittlerweile hatten sie auch schon Zuwachs bekommen - das war ja nun wirklich nicht zu überhören. Gespannt verfolgte ich die emsigen Eltern, die sich rührend um ihren Nachwuchs kümmerten. Nachdem meine Familie sich verabschiedet hatte bemerkte ich jedoch ein verzweifeltes Kreischen und Piepsen. Ich eilte nach draußen um zu sehen, was dort los war: Ein kleines Vogelkind hing kopfüber außerhalb des Nestes fest, flatterte wie wild und konnte sich scheinbar selbst nicht mehr befreien. Die Eltern flogen aufgeregt hin und her, aber helfen konnte sie dem kleinen Piepmatz leider nicht. Nach wenigen Minuten informierte mich mein völlig aufgelöster Sohn: "Mama! Da ist einer aus dem Nest gefallen!". "Auch das noch!" dachte ich. Na, das hatte mir an diesem Abend gerade noch gefehlt... Ein kurzer Blick auf den Balkon bestätigte jedoch, dass er recht hatte. Kurzerhand wurde das völlig benommene Vögelchen mit Handschuhen behutsam in eine, mit ein paar Zweigen und einem Schälchen Wasser ausstaffierte kleine Pappschachtel gesetzt. Währenddessen kreischte Piepmatz Nr. 2, der der sich immer noch am Nest verfangen hatte, weiterhin um sein Leben. In meiner Not bat ich meine Nachbarn um Hilfe, die kurzerhand mit einer langen ausziehbaren Leiter, Handschuhen und Vogelfutter bewaffnet anrückten. So konnten wir gemeinsam das arme, verängstigte Vögelchen in schwindelerregenden Höhe aus seiner misslichen Lage befreien. Dieser durfte sich dann zu seinem Geschwisterchen in die heimische Pappschachtel gesellen, nachdem ich behutsam einen etwa 20 cm langen Nylonfaden von seinen Füßchen entfernt hatte. Das war wohl der Grund, warum sich der Kleine nicht selbst befreien konnte. Das Problem war damit aber immer noch lange nicht gelöst. Um genau zu sein, es fing gerade eben erst an: Was macht man nun mit zwei kleinen Schwalbenbabys? Es war ja auch noch Freitag Abend! Somit war zumindest telefonisch weder der Tierarzt, noch das Tierheim oder sonst irgendwer erreichbar. Allerdings erfolgte ein Hinweis auf einem der vielen Anrufbeantworter, dass man sich in dringenden Notfällen auch an die Feuerwehr wenden könne. Nach 3 Sekunden Bedenkpause beschloss ich, dass es sich hierbei um einen wirklich dringenden Notfall handelte. Zum Glück ging da auch sofort ein freundlicher Herr ans Telefon. Wohl sehr umständlich erklärte ich ihm den Grund meines Anrufes. Er meinte dann, er würde jemanden vorbeischicken (was ich gar nicht so richtig glauben konnte...). Die Vogelbabys samt Karton standen mittlerweile in der Küche und glücklicherweise konnte ich noch eine Pipette ausfindig machen um die Kleinen mit etwas Wasser zu versorgen. Kurze Zeit später kam tatsächlich ein Feuerwehrmann vorbeigeradelt. Obwohl mir in diesem Moment gar nicht zum Lachen zumute war musste ich dennoch schmunzeln. Einen Feuerwehrmann auf einem Fahrrad hatte ich nämlich auch noch nie zuvor gesehen. Da er direkt in der Nachbarschaft wohnte erklärte auch die Sache mit dem Fahrrad. Kurz darauf traf auch tatsächlich eine überaus hilfsbereite Feuerwehrtruppe samt Löschfahrzeug ein, die die Winzlinge umgehend ins Tierheim brachte.

Ich möchte mich hiermit noch einmal in aller Form bei meinen hilfsbereiten Nachbarn und ganz besonders bei der hiesigen Feuerwehr bedanken! Ich glaube wir haben an diesem Abend ein gutes Werk vollbracht. DANKE!

Den kleinen Vogelkindern drücken wir ganz fest die Daumen und hoffen, dass sich beide wieder gut erholen. Wir denken ganz fest an Euch!

Bürgerreporter:in:

Alexandra Wieda aus Königsbrunn

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