Köln: AfD-Kommunalpolitiker Ilg wünscht dem Cologne-Pride 2015 "gutes Gelingen"

In Zukunft erhoffe ich mir vom CSD mehr Bürgerlichkeit.

(Köln) "Die Wetterlage könnte hierfür nicht besser sein", kommentiert der Kölner Kommunalpolitiker Torsten Ilg von der AfD den bevorstehenden CSD in Köln. "Ich wünsche den Veranstaltern gutes Gelingen. Schade dass ich selbst dieses Jahr nicht dabei sein kann, weil an diesem Wochenende der schicksalshafte AfD-Parteitag in Essen stattfindet, bei dem es auch um die Frage geht, wie liberal oder eher rechtskonservativ die AfD sich in Zukunft positionieren wird." Bereits im Vorjahr hatte die Kölner AfD versucht einen Infostand auf dem CSD anzumelden, der dann allerdings seitens des Veranstalters abgelehnt wurde. Für Torsten Ilg war diese Reaktion des KLuST e.V. überzogen:"Es gilt Vorurteile auf beiden Seiten abzubauen. Ähnlich wie bei der CDU/CSU gibt es auch in der AfD konservative Mitglieder, die beispielsweise aus religiösen Gründen ein Problem mit dem Thema haben. Ich werbe hier für Toleranz und Offenheit und bin dabei sicher kein Einzelkämpfer, was beispielsweise die aktuelle Nominierung des hommosexuellen Deutschtürken André Yorulmaz, für das Amt des neuen AfD-Generalsekretärs durch Parteichef Lucke belegt." Torsten Ilg lebt selbst in einer Eingetragenen Lebenspartnerschaft und hat sich unlängst für eine Öffnung der Ehe wie in England ausgesprochen:"Aus rein pragmatischen Gründen und weil ich für einen schlanken Staat mit weniger Verwaltung bin. Die Alternative wäre die verfassungsgemäße Aufwertung der ELP, was letztlich eine Flut von Gesetzesänderungen zur Folge hätte". Beim Adoptionsrecht gibt es noch Vorbehalte innerhalb der AfD. Ilg kann die Bedenken einiger Konservativer nachempfinden, möchte jedoch keine Pauschalurteile der Kritiker gelten lassen:"Auch die traditionelle Familie ist nicht immer perfekt. Ich denke bei der Auswahl von Pflegeeltern ist immer eine sorgfältige Einzelfallentscheidung der zuständigen Behörden erforderlich. Die Politik sollte hier ansetzen und neben der Verbesserung der Situation von Familien insgesamt, auch die Zustände innerhalb bestehender Familien besser überwachen, damit Fälle von Verwahrlosung und Misshandlung von Kindern bereits im Vorfeld verhindert werden, das wäre der beste Familienschutz überhaupt." Für die Zukunft des Cologne-Pride wünscht sich Ilg mehr Bürgerlichkeit."Viele Homosexuelle leiden unter Vorurteilen, weil in den Medien meist nur über den "schrillen Aspekt" des CSD berichtet wird. Ich wünsche mir mehr Sachlichkeit und weniger Lametta für den CSD. Gruppen wie der "Völklinger-Kreis", oder die "Magnus-Hirschfeld-Stiftung" stehen für all jene Schwulen und Lesben, die sich nicht vorrangig durch ihre Sexualität definieren, sondern durch ihre Leistung und Ihr persönliches Engagement für die Gesellschaft insgesamt. Hier würde ich mir von den Veranstaltern mehr Mut zu den "feineren Klängen" wünschen, die letztlich entscheidend zur Akzeptanz Homosexueller in der Gesellschaft beitragen können."

Bürgerreporter:in:

Ricky Schmidberger aus Köln

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