Stammheim im Wandel der Jahreszeiten

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Im Kölner Ortsteil Stammheim befindet sich ein 80.000 qm großer Kunstpark. Seit 12 Jahren werden dort jährlich wechselnde Kunstobjekte aufgestellt. Manche bleiben über mehrere Jahre, andere verwittern schnell im Wandel der Jahreszeit.
Der berühmte königliche Gartenbaumeister Maximilian Friedrich Weyhe legte dereinst diesen Park im Stil eines "Englischen Gartens" an. Auf dem Gelände befand sich ehemals das Schloss derer von Fürstenberg-Stammheim. 1944 wurde es, wie so viele Gebäude in Köln, durch Bombenangriffe zerstört. Dem letzten "Herrscherpaar" wird im Park ein Kunstwerk gewidmet. Das sogenannte Grafenpaar soll aus dem Schutt der alten Anlage gegossen worden sein. Makaber ist, man entdeckt darin Knochenreste. Ob gewollt oder ungewollt, diese Frage stellt sich sicher so manchem Betrachter. Fragen werfen auch die zahlreichen Kunstobjekte auf, die neben alten und in Deutschland seltenen Bäumen, ihr teils vergängliches Dasein fristen. So manches Objekt entlockt ein Lächeln und andere ein Kopfschütteln. Hier zeigt sich denn auch recht deutlich, wie manigfaltig Kunst sein kann und was sich alles Kunst nennen darf. Gerade diese Vielfalt an Gestaltung macht den Park zu etwas ganz besonderem. Man bekommt ein Gefühl des Lustwandelns und kann ein wenig diesen Hauch von "Anno 1900" spüren. War doch bereits zu Lebzeiten derer von Fürstenberg, dort ein reges Kunsttreiben zu beobachten. Sicher würde es Franz-Egon von Fürstenberg-Stammheim eine Freude sein, wenn er sehen könnte, sein Park ist immer noch den Künsten verschrieben. Natürlich nicht mehr der "edelen Kunst" seiner Zeit, aber es unterliegt eben alles dem Wandel. Nicht nur die Jahreszeiten, nein auch das Kunstverständnis geht eigene Wege. Fast könnte man sagen: "Der Klimawandel der Kunst" findet dort statt. Mich zieht es immer wieder dorthin und dies nicht nur um die jährlich zu Pfingsten stattfindenden Neuinstallationen zu betrachten. Sehr gut geeignet ist der Park auch für "Freiluftlesungen". Im Ambiente der alten Bäume und modernen Kunstobjekte, lässt sich wunderbar das ein oder andere Gedicht deklamieren. Sehr zur Freude der Zuhörer, die sich dort in eine andere Welt versetzt fühlen.

Bürgerreporter:in:

Elisabeth van Langen aus Köln

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