Vom Kissinger Rathaus-Schweigen und der Arche-Noah-Kathedrale auf dem Liccus Liber(a)

Starkbieranstich Kissing 2014 - A weng' schimpfen, manchmal mahnend und auf jeden Fall bemerkenswert: Die Fastenpredigt von Bruder Barnabas (Günther Herrmann) ist das Glanzlicht des Abends im der Kissinger Paartalhalle
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Die Qualität einer jährlichen Veranstaltung lässt sich gut am wiederkehrenden Besuch der Gäste messen - und die Standhaftigkeit, dem gnadenlosen "Derblecken" des Bruder Barnabas zu bestehen. Wenn der süffige Peccator, das Kühbacher Starkbier, nach gekonnter Hammerprozedur das Holzfass verlässt und erst in die tönernen Krüge und von dort in die durstigen Kehlen fließt - dann hat sie begonnen, die Kissinger Starkbierzeit.

Alljährlich folgen hunderte Gäste und Prominenz aus Politik, Handel und Dienstleistung dem Ruf des Kissinger Fördervereins Bayerischer Hiasl e.V. in den Erlebachsaal der Kissinger Paartalhalle. Barbara Kurz und Wolfgang Hörig freuten sich über viel Prominenz, darunter Landrat Christian Knauer und Gattin Monika, MdL Dr. Simone Strohmayer und MdL Peter Tomaschko.

Mit sichtlicher Freude begrüßte Kissings Bürgermeister und Schirmherr Manfred Wolf Prominenz und Gäste im Erlebachsaal. Der Bäcker-Exodus in Alt-Kissing und die Not, wegen der frischen "Semmla" nach Neu-Kissing zu müssen, waren einige der Sorgen und Themen, die das Kissinger Krampfadergeschwader bei einem gut gelaunten Auftritt unters Publikum brachte. Einfach Klasse, wie sich Christa Thiele und Barbara Kurz in Kissinger-Berlinerischer Mundart einen Gag nach dem anderen um die Ohren servierten! Das unbegreifliche Verwirrspiel um die Papiertonnen, welche von der selben Firma geleert werden erklärten die Beiden einleuchtend und unter viel Applaus den Zuhörern.

Ein gewisses Rathaus-Schweigen zwang Bruder Barnabas (Günther Herrmann) zu einer globalen - aber nicht minder beachtenswerten Fastenpredigt. Richtig in Fahrt kam Barnabas, als die Sprache auf die Abschaffung des Nikolausfestes und der Umbenennung des St. Martin-Festes kam. Dass der Heilige Bischof Nikolaus sein geerbtes Vermögen 100 km entfernt von dem beliebten türkischen Urlaubs-All-Inclusive-Ziel Antalya unter den Armen aufgeteilt hat, scheint den Verkennern der christlichen Abendlandkultur entgangen zu sein.

Licca Liber hat das Donauwörther Wasserwirtschaftsamt das Projekt "Freier Lech" getauft - und bekommt dafür prompt von Bruder Barnabas eine Lateinstunde aufgebrummt. "Lateinisch hieße der Lech eigentlich Liccus", so Barnabas und "Liber wird dann auch niemand verstehen, weil das richtig Libera heißt." Wenn schon , denn schon - auch die Geistlichkeit bekam einen gut gemeinten Rat: Pater Pfundstein solle seine Absicht eine Kathedrale zu bauen, wegen des Liccus Libera-Projekts "besser in den Bau einer Arche-Noah-Kathedrale umwandeln."

Nicht und keineswegs am Rande bemerkt sei der große Dank an seine Ghostwriterin Barbara Kurz, den Bruder Barnabas der Verfasserin des Redemanuskripts seiner Fastenpredigt am Ende seiner Predigt aussprach. "Ohne Barbaras unermüdlichen Einsatz und ihre vielen Stunden Arbeit würde diese Predigt nie gehalten", so Bruder Barnabas.

Wenn die tollen Tage der Faschingssaison vorbei sind, geht es Schlag auf Schlag im Erlebachsaal der Kissinger Paatalhalle: Begrüßung durch die Vorstandschaft und das Gemeindeoberhaupt, drei gezielte Schläge auf den Zapfhahn und schon ist der gute Peccator im Krug. Ja, so einfach könnte das alles sein - wäre da nicht die diesjährige nicht enden wollende Überforderung der Paartalhallen-Gastronomie gewesen. So mancher Gast hatte nach geraumer Zeit eine trockene Kehle und durch den Erlebachsaal war ein deutlich hörbares Magenknurren zu vernehmen.

Stolz sein kann der Kissinger Förderverein über einen ganz besonderen Preis: Die Augsburger Allgemeine verlieh dem Verein für außerordentliches ehrenamtliches Engagement die "Silberdistel" Mit großer Freude präsentierte der ehemalige Vereinsvorsitzende Hermann Habersetzer die Auszeichnung. "In den 17 Jahren seines Bestehens" , so Vereinsschriftführerin Barbara Kurz, "hat Hermann Habersetzer unermüdlich dafür Sorge getragen, dass der Verein weit über die Grenzen Bayerns hinaus bekannt geworden ist."

Text: Franz Scherer
Bilder Franz Scherer, Sabina Scherer (alle Rechte vorbehalten)

Information:

Förderverein Bayerischer Hiasl e.V. Kissing

Bürgerreporter:in:

Franz Scherer aus Friedberg

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