ANZEFAHR - eine Gemeinde mit regem Vereinsleben und gutem Gemeinschaftssinn

Anzefahr - Ansicht von Schönbach
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Die Gemeinde Anzefahr erstreckt sich entlang der Main-Weser-Bahnlinie und hat z. Zt. 843 Einwohner.
In einer Urkunde vom 06. März 1226 wird Anzefahr erstmals erwähnt. Der Name des Dorfes ist nicht eindeutig zu klären, jedoch ist der zweite Namensteil "fahr" der Hinweis auf eine Durchfahrt durch die Ohm. Der Fluß Ohm schlängelt sich auf seinem Weg bis zur Mündung in die Lahn südlich der Gemeinde entlang.
In dem einst landwirtschaftlich geprägten Dorf, spielt die Landwirtschaft nur noch eine geringe Rolle. Ortsvorsteher Thiel sagt, dass Anzefahr sowohl für junge Familien als auch für ältere Menschen Vorteile aufweisen kann: - für junge Familien sind es der Kindergarten (mit zwei Gruppen und dem Angebot eines Mittagstisches, z. Zt. wird auch die Aufnahme von Kindern unter 3 Jahren vorbereitet) und die Grundschule
- ältere Menschen schätzen die gute verkehrstechnische Anbindung durch Busse und auch durch die Bahn.
Eine Einkaufsmöglichkeit bietet sich den Einwohnern lediglich in der Bäckerei Kremer. Direkt an der Hauptstraße befindet sich das Gasthaus "Zum Ohmtal", in dem der Gast von Familie Merkl stets gut bedient wird. In diesem Haus befindet sich auch die Frühstückspension von Familie Hühn mit 5 Fremdenzimmern. Neben der Werkzeug- und Maschinenbaufirma Aschenbrenner zählen noch die Heizungsbaufirma Schüßler, der Geflügelhof Reinkemeier, der Kältetechnikbetrieb Pultin, die Schreinerei Seitz, das Steuerberaterbüro Reinkemeier, die Tuningfirma Schwartz, Oliven und südländische Spezialitäten von Firma Mohr, Floristik und Kunstgewerbe von Frau Doris Mößer, Fußpflege Anette Weber und EDV Thomas Hühn zu den in Anzefahr ansässigen Betrieben.
Im Mittelpunkt des ursprünglichen Haufendorfes befindet sich die barocke Pfarrkirche "St. Michael", die im Jahre 1975 auf der nördlichen Seite einen modernen Anbau bestehend aus Wänden mit bunten Mosaikfenstern erhielt. Auf dem Platz vor der Kirche wurde die Mehrzweckhalle im Jahr 1977 erbaut. Sie dient den Vereinen und Einwohnern von Anzefahr sowohl als Sporthalle wie auch als Bürgerhaus.
Den Bürgerinnen und Bürgern von Anzefahr bietet sich in den zahlreichen Vereinen eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Im einzelnen sind dies:
- der Chor der Pfarrei Anzefahr
- die Frauengruppe
- die Freiwillige Feuerwehr
- die Kolpingfamilie
- der MGV 1903 "Cäcilia" Anzefahr
- der Tischtennisclub mit den Abteilungen Badminton, Damengymnastik und dem Kinderturnen
- die Ohmtalhuskies
Mitglieder der Kolpingfamilie haben sich im Jahr 1991 zu einer Theatergruppe zusammen gefunden und zeigen in jedem Jahr einem nicht nur heimischen Publikum ein neues Theaterstück.

Am Ortseingang, von Kirchhain kommend, befindet sich auf der nördlichen Seite des Dorfes ein Neubaugebiet. Die ersten Häuser wurden in der Hanglage in den 60-er Jahren erbaut. Das Amt für Denkmalpflege hat im April 2000 mit Ausgrabungen auf dem Grainersberg in Höhe des Kiefernweges begonnen. Die Archäologen legten auf dem Gräberfeld über 40 Fundstellen frei, darunter 16 Gräber mit reiner Urnenbestattung. Die gefundenen Gefäße bezeichnete Dr. Fiedler "als kleine archäologische Schätze", die aus der Zeit um 700 vor Christus, dem Übergang von der Eisen- zur Bronzezeit, stammen. Nachdem im Jahre 2002 die Ausgrabungsarbeiten abgeschlossen waren, konnte auch das letzte Teilstück in diesem Bereich für Bauwillige frei gegeben werden.
Der bekannte Theologe Heinrich Joseph Wetzer wurde am 19. März 1801 in Anzefahr geboren. Er ist der Herausgeber der ersten Auflage des heute noch gültigen Standardwerkes über katholische Theologie, das "Kirchenlexikon" Wetzer-Welte. In Freiburg verstarb Heinrich Joseph Wetzer im Jahre 1853.

Bei einem Spaziergang durch das Dorf (Gesamtfläche = 665 ha) gibt es mehrere Dinge die beim genauen Hinsehen auffallen. Zunächst einmal sind es die zahlreichen Fachwerkhäuser, die entgegen dem heutigen Trend, fast alle noch wohnlich genutzt werden. Dem Betrachter wird weiterhin auffallen, dass an den Gebäuden sich Balkeninschriften bzw. Steine mit Jahreszahlen und/oder Namen befinden. Neben der Landwirtschaft ist noch etwas anderes aus dem alltäglichen Bild des Dorfes fast ganz verschwunden: die katholische oberhessische Tracht. Nur noch 8 ältere Frauen tragen ihre schmucke Tracht und es ist der Tag abzusehen, an dem sie ganz aus dem Alltagsbild verschwunden ist.

Bei einem Interview durch den Hessischen Rundfunk im Jahre 2004 betonten mehrere Bürger, dass die Vorteile des dörflichen Lebens in Anzefahr in der Geselligkeit und nachbarlichen Hilfe liegen. Diese Aussagen charakterisieren die Dorfgemeinschaft sicher am besten und es ist auch ein guter Abschluss meines kleinen Dorfportraits.

Bürgerreporter:in:

Hans-Christoph Nahrgang aus Kirchhain

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