ARTE - Inseln der Zukunft - saubere Energie

Speicherbecken auf El Hiero | Foto: ARTE
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ARTE-Sendereihe INSELN DER ZUKUNFT

Möglichkeiten und Grenzen einer nachhaltigen Energiewende

Gerne habe ich mir in dieser Woche anstelle des üblichen Vorabendprogramms diese Sendereihe angesehen. In Sachen alternativer Energie sollte man sich selbst eine Meinung bilden können und ich hoffe, dass auch gerade alle Personen, die aufgrund eines politischen Mandates Beschlüsse zu dieser Thematik fassen, die Sendungen als Pflichtinformation aufgefasst haben.

An drei Abenden waren die Geschehnisse auf den vorgestellten Inseln ziemlich gleich. Es ging dabei um die schottischen Orkney-Inseln, um El Hiero, eine zu Spanien gehörende Kanarische Insel und um Madeira, eine portugiesische Atlantikinsel.
Hier errichtet man Windräder und „speichert“ den Strom, der bei gutem Wind nicht verbraucht wird, indem man Pumpen antreibt, die hochgelegene Speicherbecken mit Wasser befüllen. Bei Windstille werden mit diesem Wasser über Fallrohre Turbinen betrieben.
So kann man die Inseln komplett selbst versorgen.
In den Gewässern der Orkney-Inseln erforscht man auch intensiv die Möglichkeit, wie man die Wellenbewegungen und die Strömungen bei Ebbe und Flut in eine mechanische Bewegung zur Stromerzeugung umsetzen kann. Eine langwierige und teure Sache, von der man noch nicht weiß, ob vor dem Erfolg nicht doch noch die Sponsoren ausgehen.

Die Begeisterung der Menschen dort bezüglich ihrer Energiegewinnung ist angebracht. Doch für unser hoch industrialisiertes Deutschland kann es kein Allheilmittel sein, weil von sauberem Strom gefüllte Wasserbecken nur punktuell vorkommen können. Außerdem sind die Inseln räumlich begrenzt und haben ihre Menschenansammlung an wenigen Stellen und deswegen viel unbesiedelten Platz für die Energiegewinnungseinrichtungen.

Die dänische Insel Samsø dagegen ist sehr interessant für unsere deutschen Überlegungen.
Hier hat man ein Projekt freigegeben, das man mit dem Begriff „freie Jagd auf die Energie“ bezeichnen könnte. Es gibt keine Vorschriften und die Motivation zur Umsetzung kommt in erster Linie durch den persönlichen Spareffekt im Geldbeutel.
So haben sich viele Bewohner zusammengetan, um gemeinsam Windräder zu finanzieren, an die sie angeschlossen sind. Das ist wie Strom selbstgemacht. Mittlerweile kann schon der Überschuss an das Festland verkauft werden. Von den gezeigten Inseln ist Samsø die einzige mit Stromkabelverbindung zum Mutterland.
Andere haben selbst kleine Windräder auf ihrem Anwesen. Wärmetauscher bezüglich der Erdwärme sind beliebt, ohne behördliche Beschränkung kann man dazu auf seinem Grundstück graben.
Ein Milchbauer kühlt die körperwarme frisch gemolkene Milch über einen Wärmetauscher ab und heizt damit sein Anwesen. Ein Strohkraftwerk beliefert zahlreiche Häuser mit Fernwärme.
Der Ausbau zur Elektroauto-Insel ist momentan eher auf Firmen und Behörden beschränkt, die Kosten setzen da noch Grenzen. Schließlich müssen neben der Anschaffung auch die Batterien gemietet werden.
Was mich an dem tollen Mix der Energiegewinnung fasziniert, ist die rein private Finanzierung. Wer sparen will, investiert erst und bekommt das Geld dann mit der Zeit von selbst wieder herein, weil er keine oder weniger teure Energie zukaufen muss. Bei uns läuft die Wind- und Solarenergie über die Gewinnorientierung von Firmen oder unsere Kommunen wollen etwas daran verdienen. Durch diese Einspeisegewinnler bleibt der Strompreis hoch. Ich favorisiere Photovoltaik mit Stromspeicher zur Selbstversorgung der Anwesen und den fast stetig fließenden Strom von Küstenwindrädern, der natürlich mit Leitungen verteilt werden muss. Ohne ein Übel kommen wir nicht davon, da wünsche ich mir aber das, welches die Energiewende auch möglichst zu einer solchen macht.
Auf Samsø hat man übrigens beschlossen, welche Ausblicke in die Landschaft windradfrei erhalten bleiben sollen. Also nicht so wie bei uns, wo man zuerst von der guten Windmöglichkeit ausgeht.

Als letzte Insel war Island dran. Die schwelgen in ihren natürlichen Energiequellen Erdwärme und Wasserkraft.

Speicherbecken auf El Hiero | Foto: ARTE
Kanareninsel El Hiero | Foto: ARTE
Bürgerreporter:in:

Hansheinrich Hamel aus Kirchhain

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