St. Matthäus Kirche in Sindersfeld - eine der wenigen Kirchen in unserem Landkreis, die im Jugendstil erbaut wurde !

St. Matthäus Kirche in Sindersfeld - eine der wenigen Kirchen in unserem Landkreis, die im Jugendstil erbaut wurde.
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  • St. Matthäus Kirche in Sindersfeld - eine der wenigen Kirchen in unserem Landkreis, die im Jugendstil erbaut wurde.
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Zu den drei "Filialkirchen" der Pfarrei Anzefahr zählt auch die St. Matthäuskirche in Sindersfeld. Sie ist eine von wenigen Kirchen in unserem Landkreis, die im Jugendstil erbaut wurde.

In den Geschichtsbüchern ist zwar zu lesen, dass am 02.10.1726 der Erfurter Weihbischof von Gudenus in Sindersfeld eine "Kapelle" mit einem Altar weihte, jedoch sind nähere Einzelheiten nicht bekannt. An Stelle der in ihrem Aussehen und ihrer Art unbekannten Kapelle errichtete man zu Beginn des 20. Jahrhunderts die heutige Kirche St. Matthäus.

Begleitet von adventszeitlichen Orgelklängen sehen wir uns das Kircheninnere einmal genauer an und entdecken links neben dem Aufgang zur Empore ein Gabelkreuz. Der an diesem Kreuz befindliche Christuskörper stammt ursprünglich von einem Straßenkreuz im Dorf. Da er aus Holz ist und zu zerfallen drohte, wurde er in Eigenleistung aufgearbeitet und das Gabelkreuz eigens angefertigt.

Auf der gegenüberliegenden Seite sehen wir eine kleine Kapelle, in der u.a. ein Taufstein aus dem 18. Jahrhundert steht. Dieser Raum ist auch eine Gedenkstätte für die Gefallenen des Dorfes während der beiden Weltkriege.

Im Kirchenschiff finden wir an den Seitenwänden die Kreuzwegstationen und u. a. auch eine Statue des Kirchenpatrons St. Matthäus. Der aus den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts stammende Hochaltar wird von drei Rundbogenfenstern eingerahmt.

Während ich mich in Richtung Ausgang bewege, fällt mein Blick auf die Wappen an der Emporenbrüstung. Es sind Wappen der Fuldaer Bischöfe, die seit der Erbauung der Kirche die Geschicke des Bistums lenkten:

JOSEPH DAMIAN SCHMITT - geb. 22.4.1858, gest. 10.4.1939 - Bischof von 1907 bis 1939
JOHANNES BAPTISTA DIETZ - geb. 30.1.1879, gest. 10.12.1959 - Bischof von 1930 bis 1958
ADOLF BOLTE - geb. 15.11.1901, gest. 5.4.1974 - Bischof von 1959 bis 1974
EDUARD SCHICK - geb. 23.2.1906, gest. 20.11.2000 - Bischof von 1975 bis 1982
JOHANNES DYBA - geb. 15.9.1929, gest. 23.7.2000 - Bischof von 1983 bis 2000
HEINZ-JOSEF ALGERMISSEN - geb. 15.2.1943 - Bischof seit 2001.

Die heutige Orgel stammt aus dem Jahre 1913 und wurde der Kirchengemeinde von einer Sindersfelder Familie gestiftet. Zuvor hat es aber auch schon eine Orgel in Sindersfeld gegeben, denn in dem Buch "Franziskaner - Pfarrei St. Elisabeth Kirchhain" von P. Palmaz Säger OFM finde ich folgenden Satz: "...Eine kleine Orgel erhielt die Kirchhainer Kapelle im Jahr 1914, jedoch mit Baujahr 1861. Sie stand in Sindersfeld, wurde nicht mehr gebraucht, ...". In 1945 wurde die Kirchhainer Kapelle bei einem Luftangriff zerstört.

Die Klänge der Orgel sind es auch, die mich noch einen Moment in der Kirche verweilen lassen, jedoch beim Verlassen der Kirche höre ich das Lied: "Schon läuft zu End die Zeit, ...".

Auch wenn beim Betrachten der Fotos die Orgel nicht zu hören ist, so hoffe ich doch, dass Sie mich bei meinem virtuellen Rundgang durch die Sindersfelder Kirche St. Matthäus begleiten.

Die Gemeinde Sindersfeld ist heute ein Stadtteil von Kirchhain und liegt in einer Höhe von 280 Metern. In dem an den südlichen Ausläufern des Burgwaldes gelegenen Ort, leben etwa 400 Einwohner.

Bürgerreporter:in:

Hans-Christoph Nahrgang aus Kirchhain

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