Der Bulle von Kork (Kehl am Rhein )

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Die Bronzeskulptur ist inspiriert von der Korker Stierlaufsage, die in einer Urkunde von 1476 erwähnt wird. Ein blinder fünfjähriger Stierbulle sollte den strittigen Grenzverlauf im Korker Wald klären, um den es ständig Zwist gab. Sein Lauf sollte die Grenze künftig unanfechtbar darlegen.

Vom "Korker Bühl", dem heute mit Fachwerkgiebeln umsäumten Zentrum des Kehler Ortsteils, wurde er nach der Sage losgeschickt, dorthin kehrte er zurück und stieß sich sein eigenes Horn ins Herz.

Die Blindheit, wie Helmut Schneider ( Historiker aus Kork )erläuterte, sei Symbol der Unbestechlichkeit – auch die Justitia hat verbundene Augen -, der Selbstmord Symbol für das Opfer, das der Allgemeinheit gebracht werde. Die Absicht, ein gestalterisches Element für den Platz zu finden, ist nicht neu. Ein Teil der Einnahmen aus der 1225-Jahr-Feier, die 2003 begangen wurde, sollte dafür verwendet werden. Sockel und Fundament wurden von der Stadt Kehl gestiftet. Um die – noch nicht abgeschlossene – Finanzierung bemüht sich die Lesegesellschaft 1821 Kork, die auch den Kontakt zu Ringwald herstellte.

"Ich wollte keine großen Werkemehr auf mich nehmen sagte der Künstler Klaus Ringwald.
Andererseits hatte es großen Reiz, das Viech anzupacken."

Vertreter der Gesellschaft suchten den Künstler in seinem Atelier in Schonach auf, besprachen mit ihm mögliche Ideen und stellten auch die Stierlaufsage vor.

Die Stierlaufsage habe ihn jedoch so sehr fasziniert, dass er neben dem Brunnenmodell auch ein Modell der nun realisierten Skulptur hergestellt habe. Mit beiden Entwürfen sei man zum Kehler Rathaus gezogen, um OB Günther Petry die Modelle zu zeigen. "Er war sofort scharf", schilderte Ringwald in seiner saloppen Sprache Petrys Reaktion. Doch bis zur Realisierung sollten noch einige Jahre vergehen.

"Die Korker besuchten mich regelmäßig, um mitzuteilen, dass man sammle", so Ringwald weiter. Als das Geld endlich zusammen war, wollte sich der Künstler nach anstrengenden und eben abgeschlossenen anderen Arbeiten wie auch aus Altersgründen eigentlich zurückziehen.

Ringwald: "Ich wollte keine großen Werke mehr auf mich nehmen. Andererseits hatte es großen Reiz, das Viech anzupacken." Also packte er es an.

Das fertige Gipsmodell wurde dann nach München gebracht und dort gegossen. Die lebensgroße Skulptur wurde nach Kork gebracht und mittels eines Krans auf den Sockel gestellt, verankert und blieb bis zur Einweihung verhüllt

Bürgerreporter:in:

Giuliano Micheli aus Garbsen

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