Musik am 1. Sonntag Kaufbeuren: Rokoko-Variationen (4. Oktober 2020)

4. Oktober 2020
15:00 - 16:00 Uhr
Kaufbeuren, St. Martin, 87600 Kaufbeuren
Peter Tschaikowski

Am 4. Oktober 2020 erklingt um 15.00 h wieder die Musik am 1. Sonntag im Monat in Kaufbeuren. Der Veranstaltungsort wurde aus organisatorischen Gründen in die Dreifaltigkeitskirche in der Kaiser-Max-Str 21 verlegt (sonst: Kirche St. Martin). Der Eintritt ist frei, Spenden kommen karitativen Zwecken zugute. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Pfarrgemeinde St. Martin, welche diese Konzerte ermöglicht. Mitwirkende des Programms sind:

  • Ana Tsotsoria, Klavier
  • Wolfgang Melchior, Viola
  • Christian Klimm, Violine
  • Julia Kaufmann, Cello
  • Andreas Thiemig, Cello
  • Ionut Damian, Moderation

Violine, Viola und Cello sind Musiker des VHS-Orchesters Kaufbeuren. 

Das Programm ist dem Stil des Rokoko gewidmet. Unter anderem erklingen die Rokoko-Variationen von Peter Tschaikowski (1840 – 1893), der die Stilepoche des Rokoko (~1720 – 1780) historisierend aufgriff. Mit einem Konzert von Luigi Boccherini (1743 – 1805) kommt auch ein echter Vertreter des Rokoko zu Gehör. https://youtu.be/31djskpbO0I

Bekannt ist Musikfreunden von Boccherini sein berühmtes Menuett („Anneliese komm, wir wolln´n ins Kino gehn“), welches das Konzert folgerichtig eröffnet, doch der Cellist hat vor allem für sein eigenes Instrument eine Fülle an interessanter Literatur hinterlassen. Wir zählen ihn zur Vor-Romantik, während Tschaikowski dann die Hoch-Romantik repräsentiert.
Der Rokoko entwickelte sich als Stil der europäischen Kunst aus dem Spätbarock, er fand sich damals im Mobiliar, in der Architektur, der Gartenbaukunst, der Malerei, der Literatur und ein wenig auch in der Musik. Die Bezeichnung wurde vom Maler Pierre Maurice Quays aus dem Französischen abgeleitet: Typisch war in der Malerei das ornamentale Rocaille (Muschelwerk), das im Gegensatz zu den vorherigen barocken Formen asymmetrisch war. In Abgrenzung zum Pathos des Barock setzte man nun auf mehr Verspieltheit, gerade die französischen Herrscher ließen Rokoko-Schlösschen mit anmutigen Gärten in eleganter Leichtigkeit bauen. Ihre Dekorationen zeichneten sich durch überbordende Verzierungen aus, die gesamte Ästhetik wurde sinnlicher und auch erotischer. Das verstand man damals als (gegenüber dem Barock) kultiviertere Lebensführung. Die Umgangsformen wurden galanter, das leichtfüßige Lebensgefühl sollte die feinen Sinne schärfen. Abgelöst wurde der Rokoko schließlich vom Klassizismus.

Etwa einhundert Jahre später besannen sich Künstler wieder auf die aus ihrer Sicht goldene Zeit und griffen sie in Reminiszenzen auf. So sind etwa die Rokoko-Variationen von Tschaikowski einzuordnen. Natürlich sind sie dennoch ein echtes Werk der Romantik. Ein weiterer Romantiker soll daher nicht fehlen: Von Henryk Wieniawski, einem Zeitgenossen Tschaikowskis, erklingt die sehr bekannte Legende.

Bürgerreporter:in:

Andreas Thiemig aus Kaufbeuren

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