IGS Isernhagen/Burgwedel - höchste Zeit!

Sinneswandel bei der Gemeinde Isernhagen?

Vom Nein zum Vielleicht

Es ist jetzt fast genau ein Jahr her, dass ich in diesem Forum meine Meinung zur Schulsituation in Isernhagen und zu der vielerseits verlangten Gründung einer Integrierten Gesamtschule veröffentlicht habe. Damals hiess es seitens des Bürgermeisters und der Gemeindeverwaltung, man könne die geforderte (und eigentlich im Gesetz vorgeschriebene) Elternbefragung nicht durchführen, weil sowieso keine Mittel für eine neue Schule zur Verfügung stünden und man keine unerfüllbaren Hoffnungen wecken wolle – eine Argumentation, deren Logik sich mir nach wie vor nicht erschliesst. Erst werden Millionen für eine am Bedarf vorbei errichtete Hauptschule ausgegeben (siehe unten), und anschliessend heisst es, man müsse die Elternwünsche mangels Finanzierungsmöglichkeiten ignorieren.
Erstaunlicherweise beginnt sich da offenbar ein Sinneswandel abzuzeichnen, denn vor einigen Wochen konnte man einem Artikel in der Nordhannoverschen Zeitung entnehmen, dass die Gemeinde dem Gedanken einer Elternbefragung nun doch nähertreten wolle, aber erwarte, dass Burgwedel mitziehe. Auch die Burgwedeler Stadtverwaltung macht sich nun nach der bisherigen Ablehnung neue Gedanken über das Thema, betont aber, dass man vorerst nicht so weit gehen wolle wie in Isernhagen, sondern dass zunächst der Rat sich damit befassen müsse.
Das sieht sehr danach aus, dass beide Gemeinden sich hinter der jeweils anderen verstecken und dieser den Vortritt lassen wollen. Das ist eine etwas geschicktere Abwehrtaktik gegenüber der IGS als die bislang betriebene – und nach dem Wechsel der Landesregierung wohl nicht mehr haltbare – Totalblockade.

Schülerzahlen sprechen eine klare Sprache

Ich habe mir die in diesem Zusammenhang wichtigsten Schülerzahlen einmal angesehen:
Seit 2012 besuchen aus Burgwedel 29 Schüler die IGS Wedemark, seit 2013 sind es weitere 25. Dazu kommen noch 15 (2012) bzw. 12 (2013) Abgelehnte. Aufgrund der schlechten Verkehrsverbindung dürfte die Zahl der Isernhagener Schüler an der IGS Wedemark wohl zu vernachlässigen sein. Ich lasse mich aber gern eines Besseren belehren.
An der IGS Langenhagen traten 2012 aus Burgwedel 10 und aus Isernhagen 17 Schüler an; 16 bzw. 32 wurden angelehnt. Die Zahlen für 2013 lauten: 5 akzeptiert aus Burgwedel und 10 aus Isernhagen, 12 bzw. 15 abgelehnt.
Zur IGS Bothfeld (seit 2013 in Betrieb) gehen 8 Schüler aus Isernhagen.
Das macht 56 Schüler für 2012 und 48 für 2013 aus Isernhagen bzw. Burgwedel, die eine aurwärtige IGS besuchen. Zu denen muss man genaugenommen noch die Abgelehnten hinzurechnen. Dann erhält man aus Isernhagen und Burgwedel für 2012 und 2013 insgesamt 119 bzw. 102 Schüler, die primär den Wunsch hatten eine IGS zu besuchen, genug für eine vierzügige IGS.

Hauptschule geht am Bedarf vorbei

Gleichzeitig sank die Zahl der Schüler an der einzigen Hauptschule Isernhagens, der gerade erst für mehrere Millionen Euro umgebauten Heinrich-Heller-Schule in Altwarmbüchen, so stark, dass es seit 2012 nur noch je eine Klasse der Stufen 5 und 6 gibt – vorher waren es noch zwei. Auch diese 10-15 (geschätzt, 2012, Kl. 6) bzw. 10 (2013, Kl. 5) Schüler wären potentielle IGS-Schüler gewesen, denen aber diese Chance nicht geboten wurde. Diese Zahl 10 der Klasse 5 entnahm ich der Klassenübersicht der Hauptschule (http://www.hauptschule-isernhagen.de/klassen), indem ich die Köpfe auf den Fotos zählte, soweit es überhaupt Klassenfotos gibt. Von Klasse 6 gibt es kein Foto, doch dürfte sich die Klassengrösse in ähnlicher Dimension bewegen. Die Internetseite der Schule zeigt keinerlei Daten zur ihrer Entwicklung und zur Statistik, und die Schulleitung selbst gab die angefragten Zahlen nicht heraus. Warum man daraus ein Geheimnis macht, ist mir nicht klar – Schülerzahlen sind per se nicht vertraulich und können es auch nicht sein. Dies schon deshalb nicht, weil für jeden Schüler, der eine Schule ausserhalb des eigenen Gemeindegebietes besucht, ein Schulgeld an die Schulgemeinde fällig wird. Zuletzt lag die dafür 2013 eingeplante Belastung für Isernhagen nach meiner Kenntnis (Haushaltsbücher 2012 und 2013) bei rund 274.000 Euro.

Viel und auf den ersten Blick unübersichtlicher Zahlensalat, der aber klar belegt: Der Bedarf für eine IGS in Isernhagen und Burgwedel ist da, und ich meine, die Gemeinde Isernhagen wäre gut beraten, sich zügig als geeigneter Standort zu präsentieren und schnellstmöglich Gespräche mit Burgwedel aufzunehmen.

Bürgerreporter:in:

Hans Lauterwald aus Isernhagen

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