Mit Schokoküssen und Typisierung Hilfe leisten

29. September 2014
Globus Warenhaus, 55743 Idar-Oberstein
Michael Rübel, Geschäftsleiter bei Globus in Idar-Oberstein, lässt sich als potenzieller Lebensretter in die Stammzellspenderdatei der Stefan-Morsch-Stiftung aufnehmen.
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Michael Rübel krempelt die Ärmel hoch. Im Vorfeld der geplanten Hilfsaktion „Schokoküsse für den guten Zweck“ des Globus Handelshofes in Weierbach hat der Geschäftsleiter sich als Stammzellspender bei der Stefan-Morsch-Stiftung registrieren lassen. Die Stiftung ist eine von drei Organisationen für die sich Rübel und seine Mitarbeiter stark machen. In den „Globiläumswochen“ vom Montag, 29. September, bis zum Samstag, 11. Oktober, können die Kunden Schokoküsse kaufen und entscheiden dabei selbst, ob sie den Kaufpreis von je 50 Cent der Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke, der Soonwaldstiftung „Hilfe für Kinder in Not“ oder der Horizont-Tagesaufenthalt in Idar-Oberstein zukommen lassen wollen.

Alle drei Organisationen, die auf Anregung der Globus-Mitarbeiter ausgewählt wurden, stellen ihre Arbeit im Globus vor, so dass die Schokokuss-Käufer auch wissen, für welchen guten Zweck sie sich entscheiden. Die Stefan-Morsch-Stiftung bietet zusätzlich jedem gesunden jungen Erwachsenen bis 40 Jahre an, sich kostenlos typisieren zu lassen. Im Stefan-Morsch-Bus, dem roten englischen Doppeldecker, der täglich vor dem Eingang von 10 bis 18 Uhr auf potenzielle Lebensretter wartet, kann man sich registrieren lassen.
Michael Rübel hat seine Blutprobe schon abgegeben. Er weiß: „Jedes Jahr erkranken allein in Deutschland etwa 11 000 Menschen an bösartigen Blutkrankheiten wie etwa der Leukämie. Jeder zweite Patient ist ein Kind oder Jugendlicher. Je nach Leukämieart variieren die Heilungsaussichten. Oft reicht die Behandlung mit Chemotherapie und/oder Bestrahlung aber nicht aus. Dann ist die Übertragung gesunder Blutstammzellen die einzige Hoffnung auf Leben. Eine solche Transplantation ist aber nur möglich, wenn sich ein passender Stammzell- bzw. Knochenmarkspender zur Verfügung stellt.“
Dr. Angelika Himmel, Ärztliche Direktorin der Stiftung, lobt das Engagement des Geschäftsleiters und der Globus-Mitarbeiter: „Mit jedem neu gewonnenen Spender erhöht sich die Chance, dass einem todkranken Patienten das Leben gerettet werden kann.“

Antworten auf die häufigsten Fragen rund um das Thema Stammzellspende:

Warum liegt das Typisierungsalter bei der Stefan-Morsch-Stiftung bei 40 Jahren? Prinzipiell kann sich jeder gesunde Erwachsene zwischen 18 und 60 Jahren registrieren lassen. Das Höchstalter für eine kostenlose Neuaufnahme haben wir für unsere Datei so festgelegt, da wir wissen, dass Spender, die älter als 40 Jahre sind, nicht mehr oder nur noch sehr selten von den Transplantationszentren als Spender angefordert werden. Das liegt unter anderem daran, dass sich mit zunehmendem Alter die Zellteilung verlangsamt und die Beschwerden zunehmen. Deshalb bitten wir Spender, die älter als 40 Jahre sind, einen Beitrag für die Typisierungskosten zu leisten. Denn als gemeinnützige Organisation finanzieren wir die Registrierungen aus Spendengeldern. Und diese Gelder wollen und müssen wir so verantwortungsvoll wie möglich einsetzen.
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Patient einen passenden Spender findet? Die Wahrscheinlichkeit, für einen Patienten einen kompatiblen Stammzellspender zu finden, liegt in der Größenordnung von 1:10.000 und 1:1.000.000 und ist abhängig von den für eine Transplantation relevanten Gewebemerkmalen (HLA-Werten) des Patienten. Je genauer die Übereinstimmung zwischen den Merkmalen dieses DNA-Teilstückes des Spenders und denen des Patienten ist, umso größer sind die Erfolgsaussichten für eine Stammzelltransplantation.
Warum werden Frauen mit mehr als zwei Schwangerschaften nicht kostenlos in die Datei aufgenommen? Stehen für einen Patienten mehrere Spender zur Verfügung, so haben die Transplantationskliniken folgende Prioritäten: Junge Spender werden den älteren Spendern vorgezogen. Und Männer werden eher als Spender ausgewählt als Frauen. Das belegen auch die Statistiken der Stiftung: Von den mehr als 600 Stammzellspendern im Jahr 2013 sind über zwei Drittel jünger als 40 Jahre – die meisten davon sogar jünger als 30 Jahre. 511 Stammzellspender waren Männer. Und noch etwas zeigt die Statistik: Nicht nur, dass Frauen immer seltener als Spender ausgewählt werden. Frauen mit mehr als zwei Schwangerschaften haben einen verschwindend geringen Anteil in der Stammzellspenderstatistik. Sieglinde Wolf, Leiterin der Entnahmestation (Apherese) der Stefan-Morsch-Stiftung, weiß auch warum: "Im Rahmen von Schwangerschaften können Antikörper gebildet werden, die nach heutigem Kenntnisstand den Transplantationserfolg gefährden können. Deshalb wählen die Transplantationskliniken meist nur dann Frauen mit mehr als zwei Schwangerschaften aus, wenn sonst keine anderen Spender zur Auswahl stehen." Emil Morsch bedauert: „Wir wissen, dass gerade Mütter hochmotivierte Spenderinnen sind. Fakt ist jedoch: Ihr Transplantat birgt höhere Risiken für die Patienten nach der Übertragung. Deshalb bitten wir Frauen mit mehr als zwei Schwangerschaften um einen Beitrag zu den Typisierungskosten, die wir aus Spendengeldern finanzieren.“
Falls Sie Fragen zu den Ausschlusskriterien haben, rufen Sie einfach die gebührenfreie Hotline der Stefan-Morsch-Stiftung (08 00 - 766 77 24) an.
Die Stefan-Morsch-Stiftung mit Sitz in Birkenfeld ist die älteste Stammzellspenderdatei Deutschlands. Unter dem Leitmotiv “Hoffen – Helfen – Heilen“ bietet die gemeinnützige Stiftung seit 1986 Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke. Hauptziel der Stiftung ist, Menschen zu werben, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen. So werden täglich Stammzell- oder Knochenmarkspender aus der stiftungseigenen Spenderdatei von ca. 380 000 potentiellen Lebensrettern weltweit vermittelt. Die Stiftung ist Mitglied der Stiftung Knochenmark- und Stammzellspende Deutschland (SKD).

Michael Rübel, Geschäftsleiter bei Globus in Idar-Oberstein, lässt sich als potenzieller Lebensretter in die Stammzellspenderdatei der Stefan-Morsch-Stiftung aufnehmen.
Am Info-Bus der Stefan-Morsch-Stiftung kann sich jeder über die Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke informieren.
Bürgerreporter:in:

Annika Zimmer aus Birkenfeld

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