Ausflugstipp Schleswig-Holstein - Husum
Graue Stadt am Meer? Von wegen!

Impressionen aus Husum - Fassade in der Wasserreihe (Foto: Katja Woidtke)
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  • Impressionen aus Husum - Fassade in der Wasserreihe (Foto: Katja Woidtke)
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Husum (friesisch Hüsem) ist durch Theodor Storms Gedicht "Die Stadt" als die "Graue Stadt am Meer" bekannt. Bei unserem letzten Besuch des schmucken Hafenstädtchens zeigte sie sich zum Glück überwiegend sonnig und gar nicht grau in grau. Und so machten wir gerne einen kleinen Spaziergang durch Husum, bummelten am Hafen entlang, stöberten in den kleinen Geschäften und schnupperten Geschichte im Ludwig-Nissen-Haus. Viel Spaß beim Bummel durch meine Bildergalerie!


Los geht es am Husumer Binnenhafen. Moderne Wohnbebauung im Stil alter Speicherhäuser grenzt im Westen direkt an das Hafenbecken. Im Süden ist noch die alte Slipanlage der Husumer Schiffswerft zu sehen. Dort, wo früher in der Werft Schiffe gebaut wurden, steht nun der Neubau des Husumer Rathauses. Im Osten reihen sich an der Hafenstraße die Fassaden alter Speicherhäuser aneinander. Über eine Klappbrücke spazieren wir Richtung Altstadt. Kleine Läden und Gastronomie laden zu einem Bummel und zu einer gemütlichen Pause direkt am Hafenbecken ein. Doch Vorsicht: Wer hier eine Eiswaffel genießen möchte, ist auch schnell im Visier der vielen Möwen, die hier nur auf Touristinnen und Touristen und ihre Leckereien zu warten scheinen.

Wir entscheiden uns zuerst für einen Happen Geschichte und besuchen das NordseeMuseum Husum im Ludwig-Nissen-Haus in der Herzog-Adolf-Straße. Schon das Mitte der 1930er Jahre erbaute Gebäude an sich ist einen Besuch wert. Wir sind fasziniert von der außergewöhnlichen Fassade mit Seepferd, Adler und Tritonstier in den Rundbögen, der Rotunde im Inneren und natürlich von der Rungholt-Ausstellung. Draußen treffen wir dann tatsächlich auf den Klabautermann in Form einer Skulptur von Walter Rössler. Ganz ohne Schabernack durch ihn geht es weiter zum Wohnhaus Theodor Storms in der Süderstraße. Hier lebte der Schriftsteller, der vor allem durch seinen "Schimmelreiter" bekannt sein dürfte, ab 1864, nachdem er zum Landvogt berufen worden war. Der Marktplatz nur ein paar Schritte weiter wird besonders durch die von 1829 bis 1833 im klassizistischen Stil erbaute Marienkirche geprägt. Ihr Turm erinnert uns ein wenig an einen kleinen Leuchtturm. Wer Husum an Markttagen besucht, trifft auf dem Platz vor der Kirche auf ein buntes Gewusel mit vielfältigem Angebot. Von Mückenstichen geplagt zieht es uns allerdings zur Schwan-Apotheke mit ihrer hübschen Fassade, und wir sind positiv überrascht von der alten Ausstattung im Inneren. Toll, dass das historische Ambiente so erhalten wurde.

Wir bummeln auf unserem kleinen Spaziergang durch Husum weiter zur Wasserreihe. Hier spielte sich einst das Hafenleben ab, denn die davor liegende Hafenstraße wurde erst im 19. Jahrhundert erbaut. Für mich ist die Wasserreihe mit ihren weiß getünchten Häusern und dem hübschen Blumenschmuck eine der schönsten Straßen Husums. Auch hier treffen wir wieder auf Spuren Theodor Storms. Im Haus Wasserreihe 31 hat die Storm-Gesellschaft ihr Domizil. Der Dichter selbst hat hier ab 1866 viele Jahre gelebt. Bei unserem nächsten Husum-Besuch werden wir sicher auch dieses Museum besuchen und uns den Schreibtisch anschauen, an dem Storm seinen "Schimmelreiter" vollendete.

Bevor es für uns über die Klappbrücke zurück geht, stärken wir uns in der Osteria in der Hafenstraße und genießen das leckere Essen sowie einen letzten Blick auf die gar nicht so graue Stadt am Meer.

Tipp:

Wer Zeit für einen größeren Spaziergang durch Husum hat, sollte unbedingt auch zum Schloßgang bummeln. Die kleine Gasse, die vom Marktplatz zum Husumer Schloss führt, ist einfach schnuckelig.

Von Husum ist es nur ein Katzensprung zum Roten Haubarg und zum Holländerstädtchen Friedrichstadt. Und wer die größte Sandkiste Deutschlands besuchen möchte, ist in St. Peter-Ording goldrichtig.

Bürgerreporter:in:

Katja Woidtke aus Langenhagen

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