Der Marktplatz mit "dem schönsten Fachwerkhaus der Welt"

Ende der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts wurde auf Initiative der Bürger das historische Herz Hildesheims wieder rekonstruiert. Auf dem Foto das Bäcker- (links) und das Knochenhauer-Amtshaus
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  • Ende der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts wurde auf Initiative der Bürger das historische Herz Hildesheims wieder rekonstruiert. Auf dem Foto das Bäcker- (links) und das Knochenhauer-Amtshaus
  • hochgeladen von Helmut Kuzina

Nicht nur mittwochs und sonnabends herrscht auf dem Marktplatz buntes Treiben, auch außerhalb des Wochenmarktes ist der zentrale Platz im Stadtzentrum ein Bereich zahlreicher Veranstaltungen sowie ein touristischer Anziehungspunkt ersten Ranges. Der Marktplatz bildet heute gewissermaßen das historische Herz der Stadt. Wer mit Hildesheimern ins Gespräch kommt, der wird davon überzeugt, in ihrer Stadt gebe es den Marktplatz mit "dem schönsten Fachwerkhaus der Welt", dem Knochenhauer-Amtshaus.

Der verregnete Novembertag ist bestens geeignet, sich in aller Ruhe den Marktplatz mit den prächtigen Fachwerkbauten anzuschauen und die vielen originellen Details zu erschließen. Im Rahmen eines überschaubaren Myheimatberichts ist es allerdings sinnvoll, nur einige Beispiele zu beschreiben und durch ein paar Fotos hervorzuheben. Auf dem Marktplatz wäre es ein Leichtes, angesichts der Motivvielfalt ein paar hundert Fotos aufzunehmen.

Das Knochenhaueramtshaus
Die Zunft der reichen Knochenhauer (Fleischer, Schlachter) errichtete 1529 ihr prächtiges Amtshaus gegenüber dem Rathaus. 1945 – am 22. März vollständig durch Brandbomben zerstört - schien es für alle Zeiten völlig verloren zu sein. Ein Hotel, die Rose, kam an seinen Platz, doch bald wurde der Wunsch laut, das historische Bauwerk wieder zu errichten. Nach langem und doch schon fast vergessenem Streit gibt es das Knochenhauer-Amtshaus wieder. Der Fachwerkbau ist, den damaligen Formen entsprechend, von 1986 bis 1989 wieder erstanden.

Das Tempelhaus
Das Tempelhaus, ein altes Patrizierhaus aus der Zeit um 1430, sei am Eingang zur Judenstraße anstelle eines Tempels erbaut worden, wurde lange Zeit angenommen. Jetzt steht jedoch fest, es wird fälschlicherweise so genannt, aber der Name hat sich nur einmal eingebürgert, und so bleibt es bei der Bezeichnung Tempelhaus. Bei dem Luftüberfall auf Hildesheim 1945 wurde das Gebäude zum großen Teil zerstört. Erst im Jahr 1952 wurde dieser Prachtbau wieder aufgebaut.

Das Wedekindhaus
Das Original des Wedekindhauses (auch Wedekindsches Haus oder Storrehaus genannt) wurde 1598 vom Kaufmann Hans Storre als Wohn- und Geschäftshaus errichtet. Durch den Bombenangriff am 22. März 1945 wurde das Haus völlig zerstört. Nur seine Fassade entstand von 1984 bis 1986 beim Sparkassen-Neubau weitgehend originalgetreu.

Der Marktplatzbrunnen
Rolandsbrunnen wurde er früher genannt, aber seine Ritterfigur hat nichts mit den Rolandstandbildern zu tun, die vor norddeutschen Rathäusern städtische Freiheiten repräsentieren. Auch der Marktplatzbrunnen von 1540 war während des Zweiten Weltkriegs stark beschädigt worden.

Das Rathaus
In der Zeit von 1268 bis 1290 entstand das Rathaus. Während des Luftangriffs auf Hildesheim wurde es im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zertört. In den Jahren 1950 bis 1954 erfolgte der Wiederaufbau. Eine Rarität am Rathaus ist die dort befestigte mittelalterliche Elle, die den Kaufleuten als Maß galt.

Bürgerreporter:in:

Helmut Kuzina aus Wismar

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