Ende August beginnt die Obsternte

Obsternte, da denkt man an Apfel, Birne und Zwetschke im Garten. An den Duft des frischen Zwetschkenkuchen, an Marmelade kochen, einwecken und frischen Apfelsaft. So ist es aber nur im heimischen Garten. Obsternte bedeutet heute ein Produkt von den in Reihe gepflanzten, meist niedrigstämmigen, spaliergezogenen Bäumen zu pflücken. Nur im Spalier, die Äste werden dabei nur in eine waagerechte Richtung wachsen gelassen, um besser mit Maschinen die Plantage bearbeiten zu können, ist es möglich, die Obstsorten nach EU Verordnung zu produzieren. Apfel und Birne wird vorgeschrieben, wie groß sie sein dürfen, welche Form sie haben müssen. Sie müssen sich gut verpacken und lagern lassen. Sie dürfen nur eine geringe Menge
,, Schalenfehler,, haben. Diesen Anforderungen können viele alte Obstsorten nicht erfüllen. Aus diesem Grund verschwinden immer mehr alte Obstbaumkulturen. Die Streuobstwiese ist einfach nicht mehr wirtschaftlich. Wie viele Tiere in einer Streuobstwiese mit alten Baumbeständen leben, kann man sich dank genügend Information gut vorstellen. Mit dem Verschwinden dieser Streuobstwiesen geht nicht nur der Lebensraum verloren. Wir verlieren auch jede Menge genetische Vielfalt unserer Obstsorten. Wie viele verschiedene Apfelsorten finden sie in einem Supermarkt? Wenn er gut aufgestellt ist, gibt es 4-5 verschiedene Äpfel und 2-3 Birnensorten im Regal. Ist das alles? Wenn wir nichts dagegen tun, könnte das irgendwann wirklich alles sein, was bleibt. Von 20.000 Apfelsorten im 19. Jahrhundert sind nur noch ca. 1.500 Sorten übrig. Die meisten nur noch in privaten Gärten oder in der Genbank. Bei den Birnen ist es noch schlimmer. Hier sind es ca 300 Arten, von denen wir 2-3 im Supermarkt finden. Dabei bietet uns unser Obst so viel. Ein guter Apfelwein wird erst gut, wenn viele verschiedene Sorten zusammenkommen.
Wer seinen Obstgarten richtig aufstellt, kann von August bis März Apfel und Birne genießen. Winterapfel- und Winterbirnensorten werden sie niemals im Supermarkt finden, dabei haben sie einen besonderen Geschmack. Sie eignen sich zum Einwecken und backen besonders gut. Geben sie den Alten Sorten eine Chance, auch wenn sie eben nicht der EU-Obstverortung gerecht werden. Versuchen sie z.B. einmal auf einem Wochenmarkt einen alte Apfel- oder eine alte Birnensorte. Auf einem Wochenmarkt könnten sie Glück haben und solches Obst finden. Eventuell hat Ihr Obst- und Gartenbauverein noch alte Obstbaumsorten.
Entscheiden sie sich beim Obstbaumkauf einfach einmal für eine weniger bekannte Sorte. Helfen sie die genetische Vielfalt unseres Obstes zu erhalten. Nutzen sie Ihren Garten für mehr Geschmackserlebnis aus eigenem Anbau. Wer mehr über alte Obstsorten wissen möchte, kann sich bei seinem Gärtner oder seinem Obst-und Gartenbauverein informieren. Für richtig Neugierige habe ich einen Link
http://www.alte-obstsorten.de/sortenuebersicht.htm...
Viel Spass beim stöbern, anpflanzen, geniessen!

Bürgerreporter:in:

Nicole Freeman aus Heuchelheim

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