Der Wollkrautblütenkäfer ist dieses Jahr früh unterwegs.

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Klein und unscheinbar, mit Dunkelbraun als Grundfarbe. Die feinen farbigen Schüppchen auf Kopf, Halsschild, den Deckflügeln und am Hinterleib bilden ein Streifenmuster aus Weiß und Hellbraun, mit marmorierten Partien, die von weißen gewellten Querbändern durchzogen sind. Der kleine Käfer hat einen rundlichen Körperbau. Der Kopf trägt beißende Mundwerkzeuge, Fühler und Augen. Am Körper findet man drei Paar zierliche Beinchen und versteckte Flügel. Die zwischen 1-2 mm kleinen Käfer findet man eigentlich an den Königskerzen, die man im Volksmund auch Wollkraut nennt. Ich fand ihn beim Spazierengehen an meiner Hose. Niedlich der Kleine dachte ich, und beobachtete ihn eine Weile, bis ich ihn an einer Blüte absetzte. Ich nehme doch keine Tiere mit nach Hause, die den Spitznahmen Museumsschrecker haben. Jetzt fragt ihr euch bestimmt, wie die Tiere zu diesem Namen kommen. Das ist so. Der Wollkrautblütenkäfer ernährt sich als Larve von Keratin und Chitin, das wir in Form von toten Insekten, Haaren, Federn und Hautschuppen finden. Der Käfer hat gelernt, das er das nicht nur in den unsicheren Vogelnestern findet. Er kommt zu uns nach Hause oder eben in die Museen. Dort findet er Haare an ausgestopften Tieren, Hautschuppen lassen wir Menschen überall liegen und die Insektensammlungen sind wie ein Frühstücksbuffet. Er macht auch vor Seidenteppichen und Pelzmäntel keinen Halt. Die Larven können auch Holz anknabbern, das sie in Form von Möbeln finden. Hat ein Museum den Käferbefall bemerkt, gibt es Großalarm. Textilien kann man dann nur Schockfrosten. Große Räume mit ausgestopften Tieren z.B. werden begast, um die Käfer los zu werden.Die zu den Speckkäfern gehörenden Tiere können großen Schaden anrichten. Sie fressen alles, was irgendwie Keratin beinhaltet. Das Problem ist nicht der Käfer selbst, der sich in seinem 2-wöchigen Leben von Nektar ernährt, sondern seine Larven. Sie fressen bis zu 3 Jahre lang, um sich dann zu verpupen. Die Larven des Wollkrautblütenkäfers gehören zu jenen Schädlingen, die vom Menschen um fast die ganze Welt verschleppt wurden. Er lebt mit uns, um uns und von uns. Einige Menschen bekommen sogar Allergien, da die Larven kleine Haare besitzen, die sie in die Raumluft abgeben können. Sollten sie ein oder zwei Käferchen in Ihrer Wohnung sehen, ist das noch kein Befall. Sie können beim Lüften eingeflogen sein. Sollte das Tier öfters und immer wieder über den Teppich grabbel, ist es ratsam, einmal genauer hinzuschauen. Altbauwohnungen bieten tolle Verstecke mit Bedienung. Das nennt sich Dielenfußboden oder abgehängte Decke. Es gibt Schätzungen, denen zufolge 80 % aller Wohnungen in deutschen Großstädten irgendwann einmal einen Wollkrautblütenkäfer-Befall hatten bzw. haben. Das hat also nichts mit Unsauberkeit der Menschen zu tun. Natürlich hilft eine bestimmte Reinlichkeit. Vorbeugen kann man mit Lavendelsäckchen und Zedernholzringen. Auch das Mottenpapier im Kleiderschrank kann helfen. Wenn man vom Spaziergang kommt, sollte man von jetzt bis August seine Kleidung kontrollieren. Die Käfer nutzen uns gerne als Taxi. Hat man einen echten Befall, hilft meist nur der Kammerjäger. Da unsere Moderne Kleidung meist aus Kunstfasern besteht, fühlt sich der Käfer im Museum wohler. Ein echter Museumsschrecker ist dieser Winzling.

Bürgerreporter:in:

Nicole Freeman aus Heuchelheim

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