Wildkaninchen mögen Menschen, sind sie der Osterhase?

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Unsere kleinen Wildkaninchen mögen gerne in der Nähe der Menschen wohnen. Menschen haben die Angewohnheit, in ihren Gärten und Parkanlagen sandhaltige Erde in kleinen Wällen zu verbauen. Netterweise werden diese Wallanlagen dann mit Büschen begrünt, die eine tolle Auswahl an Verstecken bietet. In regelmäßigen Abständen liefert der Mensch frisches Grün. Altes, festes Gras sucht man in den von Menschen gestalteten Kaninchenrevieren selten. Die Tiere finden junges Gras und frische kurze Triebe, Verstecke und besten Baugrund. Dazu kommt, dass es in der Nähe der Menschen kaum Fressfeinde gibt. Der Fuchs bekommt sofort eine auf den Pelz und die Greifvögel, naja auf die muss Kaninchen noch aufpassen, denn der Turmfalke wohnt auch gerne beim Menschen. Wildkaninchen werden so leider oft zur Plage in den Städten. Die hohe Population in den Parkanlagen und Friedhöfen werden zum Problem. Nicht nur das die Tiere die Neupflanzungen als Futterspende interpretieren. Die Tiere werden bei hoher Population oft krank. Eine Krankheit namens Myxomatose oder Kaninchenpest bedroht die Tiere. Meistens verenden die Tiere qualvoll innerhalb von 10 bis 14 Tagen. Die Schwellungen und Entzündungen im Bereich der Augenlider, des Mundes, der Ohren, der Lippen und des Genitalbereiches sind nicht zu übersehen. Manche Tiere überleben die Krankheit, tragen die Seuche aber in sich. Feldhasen werden kaum von dieser Krankheit befallen, die Hauskaninchen der Menschen schon. Wenn ein Wildkaninchenbestand erkrankt, hilft meist nur die Erlösung. Hauskaninchen können geimpft werden! Bei einer geringen Wildkaninchenpopulation bricht die Krankheit selten aus. In Parkanlagen und Friedhöfen ist also eine Bestandsreduzierung durch Bejagung tatsächlich Pflege. Da diese Bejagung oft mit Greifvögel oder Frettchen ausgeführt wird, erkennen die Stadtwildkaninchen den Menschen nicht als Gefahr. Geschossen werden darf nur, wenn kein Mensch dadurch gefährdet werden könnte. In Parkanlagen gibt es aber viele Menschen, also bleibt das Gewehr im Schrank. Diese Stadtwildkaninchen kann man auch am Tag beobachten. Anders die Wildkaninchen in der Lahnaue. Auch in der Lahnaue gibt es sandigen, kieshaltigen, weichen Boden, der sich hervorragend zum Bau eines Kaninchenbaus eignet. Die Tiere finden genügend Grasfläche und Verstecke in Gebüschen. Die braucht es auch, denn in der Lahnaue sind Fuchs, Marder, Wiesel, Eule, Falke, Bussard und Milan zu Hause. Dazu kommt der Mensch, der hier auch das Gewehr benutzt. In der freien Natur sind Wildkaninchen dämmerungsaktiv und kaum zu finden. Aufgrund der hohen Sterblichkeit durch die Kaninchenpest gingen die Bestände in ganz Europa in den letzten Jahrzehnten stark zurück. Aus diesem Grund steht das Wildkaninchen auf der Liste der bedrohten Tierarten der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources. Das Kaninchen ist vielerorts verschwunden. Schuld daran ist nicht das Zerstören des Lebensraumes, denn den stellen wir Menschen dem Tier ja durch unsere geplanten Parkanlagen zur Verfügung. Die Kaninchen werden von einer Krankheit bedroht die leider in großen Populationen, wie man sie in Parkanlagen findet, immer wieder komplette Kolonien sterben lässt. Sollten sie ein erkranktes Tier sehen, melden sie es ihrer Gemeinde. Das ist nicht gemein. Die Erlösung des kranken Tieres hilft, die gesunden Tiere zu schützen. Wildkaninchen sind eine eigene Art und haben nichts mit dem Osterhasen zu tun.
Hoffen wir mal, das unsere Wildkaninchen noch lange mit dem Osterhasen verwechselt werden können.

Bürgerreporter:in:

Nicole Freeman aus Heuchelheim

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