In der Lahnaue wohnen fliegende Eichhörnchen

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Gesichtet und beobachtet wurden in der Lahnaue erneut die fliegenden Eichhörnchen. Sie haben ein buntes Gefieder und können sehr laut sein. Hörprobe http://www.xeno-canto.org/112636
Der Ruf dürfte bekannt sein. Es ist der Eichelhäher. Er ist ein Sprachtalent und Stimmenimitator. Warum nenne ich den Eichelhäher ein fliegendes Eichhörnchen? Nun, der Eichelhäher legt genau wie das Eichhörnchen Wintervorrat an. Das ganze Jahr über sammelt er Eicheln und anderen Nussfrüchten. Im Herbst verbringt der Singvogel aus der Rabenfamilie oft 10 bis 11 Stunden täglich mit dem Sammeln. Dabei legt er Strecken von 5 bis 8 km zurück. Bei längeren Sammelflügen werden etwa 5 bis 7, manchmal bis zu 10 Eicheln im Schlund gesammelt und in das eigene Revier transportiert. Er hat aber auch Lieblingsbäume, die er direkt anfliegt. Wer den Baum kennt, kann tolle Beobachtungen machen. Wie das Eichhörnchen versteckt er seine Beute in Spalten und an Baumwurzeln. Dort werden auch Kuhlen gehackt. Die Vorräte werden verscharrt. Anders als das Eichhörnchen vergisst der Eichelhäher nicht, wo er seinen Vorrat versteckt hat. Da er oft zu viel sammelt, sorgt er so auch für das Weitertragen von Baumsamen und somit für eine bessere genetische Vielfalt unserer Eichen, Buchen, Haselnuss und co. Der Eichelhäher ist wie das Eichhörnchen kein Vegetarier. Zur tierischen Nahrung gehören Schmetterlinge und Blattwespen sowie Käfer, Raupen und Engerlinge. Bei Massenvermehrungen bestimmter Arten wird das Angebot oft ausgiebig und zeitweise nahezu ausschließlich genutzt. Im Hochsommer werden gerne an Waldrändern Heuschrecken erbeutet. Der Waldrand ist sein Zuhause. Er braucht die dichten Sträucher und Laubbäume. In entsprechend Waldähnlichen gebieten brütet er auch in Siedlungsnähe, etwa in Parks, ausgedehnten Gärten oder auf Friedhöfen. In der offenen Landschaft ist der Eichelhäher zur Brutzeit nur selten zu finden. Wie bei anderen Rabenvogelarten kommt es beim Eichelhäher im Frühjahr oft zu zeremoniellen Versammlungen, die bei dieser Art besonders häufig und lautstark ablaufen. Also jetzt ist er Laut und in großer Stückzahl in der Lahnaue zu finden. Denn die Lahnaue bietet dem Vogel noch seine dichten Sträucher und laubbedeckten Waldböden mit vielen Insekten und Raupen im Todholz. Die Eichelhäher Datingparty beginnt mit lauten, gemeinschaftlichen Verfolgungsflügen, die geradlinig, im Zickzack oder im Kreis ablaufen können. Auffällig ist, dass die Vögel sich mit seltsam kurzen Flügelschlägen fortbewegen. Im Folgenden fällt der gesamte Trupp in einer Baumkrone oder an einem anderen exponierten Ort ein und gliedert sich dann in Paare oder kleine Gruppen, die sich hüpfend oder fliegend über kurze Strecken nachjagen. Danach haben sich die Paare meist gefunden. Das Nest wird in den Wipfeln der unteren Baumschicht, in Höhen zwischen 1,5 und 8 m gebaut. Seltener finden Bruten in Halbhöhlen oder Nistkästen statt. Daher ist es so wichtig die Büsche und Sträucher zu erhalten. Diese Sträucher verdecken dem Besucher der Lahnaue zwar die Sicht auf die Seen, haben aber eine wichtige Aufgabe. Sie sind das Zuhause, der Vorratsschrank und die Kinderstube vieler Tiere, und sollen es auch bleiben.

Bürgerreporter:in:

Nicole Freeman aus Heuchelheim

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