Der Graureiher ist Wild im Sinne des Bundesjagdgesetzes

Mistwetter egal
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Keine Ahnung, wer Graureiher essen mag oder wie man ihn zubereitet, aber er ist Wild und darf gejagt werden. In fast allen Bundesländern ist seine Schonzeit ganzjährig. Für den Abschuss ist eine Einzelerlaubnis der Unteren Jagdbehörde erforderlich. Seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts hat es der Graureiher so schwer, das man diese Maßnahme zum Erhalt der Art getroffen hat. Seit den 1970er Jahren ist eine kontinuierliche Bestandszunahme zu verzeichnen. Der Graureiher, auch Fischreiher genannt war und ist kein willkommener Gast an den Teichen der Fischerei. Früher dachte man sogar, das er die Teiche leer räumt. Dass dies falsch ist, konnte durch Nahrungsanalysen und Beobachtungen bestätigt werden. Wenn der Reiher am Teich ist, erwischt er nur die kleinen Fische, die am Rand schwimmen. Er kann nicht in der Tiefe nach den wirtschaftlichen großen Fischen jagen. Der Graureiher mag wie der Storch gerne Frosch, Eidechse, Lurch, Feldmaus sowie Ratte und Schlange. Manchmal erwischt er auch Entenküken. Fisch gibt es nur selten. Bei der Jagt ist der Graureiher leise und vorsichtig. Mit langen Schritten schreitet der Vogel über die Wiesen. Er verharrt fast regungslos vor einem Mäuseloch, fast wie eine Katze, um dann blitzschnell zu zu schlagen. Seine Beute wird im Ganzen verschlungen. Alles, was unverdaulich im Magen hängt, wie Fell und Knochen seiner Beutetiere würgt er wie die Eule als Gewölle aus. So ermöglicht er den Vogelschützern tiefe Einblicke in seine Ernährung. Durch Untersuchen der Gewölle kann man genau feststellen, was er wie oft gefressen hat. Fischreiher ist definitiv der falsche Name, denn Frosch und Maus mag er am liebsten. Auch wenn der Graureiher bei der Jagt leise und ruhig ist, so ist er das nicht in seinem Nest. Die Kolonien sind Laut und alles andere als friedlich. Sie stehlen sich und anderen Wasservögeln das Nistmaterial. Zwischen den Vögeln einer Kolonie herrscht ständiger Streit. In den Nestern wird um Futter und Platz gerangelt, und nicht selten fällt ein Jungtier aus dem Nest und verletzt sich lebensgefährlich. Es wird geschätzt, dass in den ersten sechs Monaten 70 % der Jungtiere sterben. Kommen Nesträuber in die Nähe der Kolonie, hält der sich streitende Pack plötzlich zusammen. Gemeinsam werden Eierdiebe vertrieben. Danach geht das Gezanke um Nistmaterial und Platz weiter. Den Graureiher finden wir oft an Seen, in Parks oder Flussmündungen, Überschwemmungszonen, Schilfgürtel, Sümpfen, Teichen, Stränden und Weiden. Er lässt sich nicht so schnell vertreiben und hat sehr geringe Ansprüche. Ein hoher Baum mit vielen dünnen Ästen zum Nisten oder Ausruhen und Flächen zu jagen. Mäuse gibt es fast überall, Frösche und Lurche sowie Jungfische in Ufernähe. Mehr braucht er nicht der Graureiher. Das Märchen vom Fischdieb hat die Wissenschaft widerlegen können, also besteht Hoffnung das auch irgendwann der Graureiher von der Wildliste genommen oder zumindest in ganz Deutschland nicht mehr gejagt wird. Er ist kein Schädling, sonder hilft gegen Mäuse und Ratten sowie übermäßige Froschversammlungen. Wer seinen kleinen niedrigen Fischteich im Garten vor dem Vogel schützen will, kann dies erfolgreich mit einem gespanntem Netz tun. Dann kommt Nachbars Katze auch nicht mehr an Goldi den Goldfisch. Ich mag den Reiher, wenn er so durch die Wiese schreitet. Fast erhaben, majestätisch ruhig. Im Flug schaut er schon lustig aus. Sein Hals biegt sich dann zu einem großen S . Um überhaupt vom Boden weg zu kommen, hüpft er mehrfach. Dann schaut er eher hilflos aus der stolze Schreitvogel. Nehmt euch die Zeit und beobachtet den Vogel einmal. Aber Achtung, es kann passieren das er euch beobachtet. Ein gegenseitiges Anstarren, wer sich als Erster bewegt hat verloren. Der Vogel gewinnt bei mir immer. Sturm und Regen scheint ihm nicht viel auszumachen.

Bürgerreporter:in:

Nicole Freeman aus Heuchelheim

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