Einmal Helgoland und zurück 

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Nein, auf Helgoland war ich noch nie. Im diesjährigen Urlaub in Nordfriesland fand ich schließlich ein attraktives Ausflugsangebot, das ich diesmal nicht ausschlagen wollte. Endlich einmal die Insel zu sehen, auf der Hoffmann von Fallersleben 1841 – als Helgoland noch britische Kronkolonie war – unsere spätere Nationalhymne schrieb, war schon fast zu einem Herzenswunsch geworden.

Die Reise startete von der Insel Nordstrand aus mit der mit Wasserstrahl angetriebenen ADLER EXPRESS und führte durch die nordfriesische Halligwelt nach Amrum. Von dort bretterte der Katamaran ADLER CAT mit hohem Tempo über die inzwischen stürmische See nach Helgoland, der einzigen deutschen Hochseeinsel.

Die Besichtigung begann mit einem schier endlos langen Fußmarsch zusammen mit unzähligen Touristen anderer Ausflugsschiffe zum Unterland, dem unteren Teil der Siedlung, vorbei an den farbenfrohen Hummerbuden am Hafen. Die vielen Baustellen am Wasser ließen jedoch die von alten Postkarten bekannte romantische Stimmung leider gar nicht erst aufkommen. Der eigentliche Inselort war langweilig, denn er bestand aus zum Teil heruntergekommenen Häusern der frühen Nachkriegszeit und erinnerte wegen der zollfreien Einkaufsmöglichkeiten eher an einen riesigen Duty free Shop.

Mit dem Aufzug war das Oberland – der auf dem Felsen gelegene Ortsteil – schnell erreicht. Von hier aus war es nicht weit zu dem eigentlich interessanten Teil der Insel. Die steil aus der See ragenden roten Sandsteinwände, auch ‘Lummenfelsen‘ genannt, die großen Kolonien seltener Seevögel, Trottellummen und Basstölpel als Nistplatz dienen. Höhepunkt am Ende des touristischen Pilgerweges war die ‘Lange Anna‘, eine steil aus dem Wasser ragende Felsnadel, ein bei Malern und Fotografen beliebtes Motiv.

Die Rückreise mit dem Katamaran gestaltete sich wegen des inzwischen hohen Seegangs recht abenteuerlich, da sich viele Fahrgäste von ihren zuvor eingenommenen Mahlzeiten verabschieden mussten. Mit prall gefüllten Backen versuchten viele noch schnell die Toiletten zu erreichen. Andere füllten Beutel, die nach kurzer Zeit vergriffen waren, die Crew hatte alle Hände voll zu tun. Zum Glück wurde ich von der Seekrankheit verschont.

Mein persönliches Fazit: Sollte ich jemals wieder Lust auf Helgoland verspüren, werde ich die Seereise traditionell mit einem der ‘Dampfer‘ machen.

Bürgerreporter:in:

Karl-Heinz Töpfer aus Marburg

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