23-Jährige ruft in Dickschied zur Typisierung auf

26. April 2015
13:00 - 17:00 Uhr
Gemeinschaftszentrum, 65321 Heidenrod
Mit diesem Plakat wird in der Gemeinde Heidenrod die Typisierung angekündigt.
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In Geschäften, Gemeindezentren, Gaststätten und den Bushaltestellen: Die Plakate für die geplante Typisierungsaktion in Dickschied (Rheingau-Taunus-Kreis) sind nicht zu übersehen. Verantwortlich dafür sind die 23-jährige Carina Brygier und das Planungskomitee Heidenrod-Dickschied. Am Sonntag, 26. April, kann jeder gesunde Erwachsene zwischen 18 und 40 Jahren Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke leisten. Möglich ist das von 13 bis 17 Uhr im Gemeinschaftszentrum, Am Dorfgemeinschaftshaus 1, in Heidenrod-Dickschied.

Carina Brygier ist die Ideengeberin der Aktion. Gemeinsam mit dem Planungskomitee, bestehend aus Dickschieder Vereinen, hat sie in den letzten Wochen schon viel bewegt: Das Gemeinschaftszentrum für den Termin am 26. April gebucht, Plakate und Flyer organisiert und verteilt, bei Facebook kräftig Werbung gemacht, mehr als 200 Unternehmen aus Heidenrod und den umliegenden Städten angeschrieben und um Unterstützung gebeten, Helfer für die Typisierungsaktion gesucht, die Versorgung mit Getränken und Essen geplant – das Kuchenbuffet übernimmt der Gymnastik-Club, die deftige Gulaschsuppe wird vom Kochclub frisch zubereitet. Der Erlös wird zugunsten der ältesten deutschen Stammzellspenderdatei gespendet.

Auch den Infoabend am vergangenen Donnerstag hat das Komitee mitgeplant. Dort hat der Vorstandsvorsitzende der Stefan-Morsch-Stiftung – der 72-jährige Emil Morsch – Fragen rund um das Thema Stammzellspende beantwortet.

Denn Leukämie ist eine Albtraumdiagnose. In Deutschland erkranken jedes Jahr rund 11000 Menschen an dieser oder anderen bösartigen Bluterkrankungen. Je nach Leukämieart variieren die Heilungsaussichten. Häufig ist die Übertragung von gesunden Blutstammzellen die letzte Chance. Das ist aber nur möglich, wenn sich ein passender Spender zu Verfügung stellt. Die 23-jährige Carina Brygier weiß das und hat sich vor fast einem Jahr bewusst dafür entschieden, sich als potenzielle Stammzellspenderin bei der Stefan-Morsch-Stiftung zu registrieren. Jetzt möchte die Bürokauffrau noch mehr Menschen zur Typisierung motivieren: „Es kommt auf jeden an. So klein man sich auf der Welt fühlt, kann man als Stammzellspender viel bewirken – ein Leben retten.“

Weitere Informationen und die Ausschlusskriterien erfährt man unter der kostenlosen Hotline der Stiftung (0800 – 76 67 724) oder auf der Homepage www.stefan-morsch-stiftung.de.

Spendenkonto zugunsten der Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke:
VRbank Untertaunus eG, IBAN: DE 48 5109 1700 0042 4003 00, BIC: VRBUDE51

Antworten auf häufige Fragen zum Thema Typisierung:

Ist die Typisierung kostenlos?
Die Stefan-Morsch-Stiftung hat sich immer für die kostenlose Registrierung der Neuspender eingesetzt und möchte dies auch so weiterführen.
Als gemeinnützige Organisation ist sie auf Spendengelder angewiesen und muss diese verantwortungsbewusst einsetzen. Statistische Auswertungen haben gezeigt, dass ältere Spender sehr viel seltener von den Ärzten als Spender ausgewählt werden, und auch Frauen mit mehr als zwei Schwangerschaften nur noch sehr selten als Spender angefordert werden. Diese Auswertung entspricht den aktuellen medizinischen Forschungen.
Daher hat die Stiftung Kriterien zur Registrierung als Stammzellspender festgelegt, die beiden Aspekten Rechnung trägt. So ist etwa das Höchstalter für die kostenlose Registrierung auf 40 Jahre begrenzt. Gleiches gilt für Frauen mit mehr als zwei Schwangerschaften.
Eine Aufnahme in die Spenderdatei ist jedoch auch für diese Freiwilligen möglich. Die Stiftung bittet diesen Personenkreis, wenn er sich typisieren lassen will, um einen Beitrag in Höhe von 50 Euro zu den Typisierungskosten.

Warum liegt das Typisierungsalter bei der Stefan-Morsch-Stiftung bei 40 Jahren?
Prinzipiell kann sich jeder gesunde Erwachsene zwischen 18 und 60 Jahren registrieren lassen. Das Höchstalter für eine kostenlose Neuaufnahme hat die Stefan-Morsch-Stiftung auf 40 Jahre festgelegt, weil ältere Spender, nicht mehr oder nur noch sehr selten von den Transplantationszentren als Spender angefordert werden. Das lässt sich statistisch belegen: Zwei Drittel des ausgewählten Spender in der Datei waren jünger als 40 Jahre (Stand: 01-2015). Denn die Transplanteure wissen, dass sich mit zunehmendem Alter die Zellteilung verlangsamt und die Beschwerden bei den potenziellen Spendern zunehmen. Deshalb bittet die Stefan-Morsch-Stiftung Spender, die älter als 40 Jahre sind, einen Beitrag für die Typisierungskosten zu leisten. Denn als gemeinnützige Organisation werden die Registrierungen aus Spendengeldern finanziert: „Diese Gelder wollen und müssen wir verantwortungsvoll einsetzen, um Spender zu registrieren, die eine höchst mögliche Chance haben auch ein Leben zu retten“, so eine Stiftungssprecherin. Das wird durch den ZKRD-Jahresbericht 2013 (Seite 14) untermauert: „Die Wahrscheinlichkeit, tatsächlich einmal zur Spende gebeten zu werden, ist bei einem Aufnahmealter von unter 20 Jahren dreimal so hoch wie im Alter von 35 Jahren und zehn Mal so hoch wie bei einem Aufnahmealter von gut 45 Jahren.“

Ich bin bereits typisiert. Soll ich nochmal?
Wer bereits typisiert ist, sollte sich nicht noch einmal registrieren lassen. Egal, wo er registriert ist, die Daten aller Stammzellspenderdateien stehen anonymisiert über das deutsche Zentralregister des ZKRD für weltweite Suchanfragen zur Verfügung. Wer mehrfach registriert ist, würde als Mehrfach-Treffer erscheinen und so zunächst den Eindruck erwecken, es gäbe mehrere Spender zur Auswahl. Letztendlich wäre das eine trügerische Hoffnung. Wer schon typisiert ist, sollte jedoch überlegen, ob die Spenderdatei noch die aktuellen Kontaktdaten hat. Über die Homepage der Stefan-Morsch-Stiftung (www.stefan-morsch-Stiftung.de) lassen sich die aktuellen Kontaktdaten online eintragen.

Die Stefan-Morsch-Stiftung mit Sitz in Birkenfeld ist die älteste Stammzellspenderdatei Deutschlands. Unter dem Leitmotiv “Hoffen – Helfen – Heilen“ bietet die gemeinnützige Stiftung seit 1986 Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke. Hauptziel der Stiftung ist, Menschen zu werben, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen. So werden täglich Stammzell- oder Knochenmarkspender aus der stiftungseigenen Spenderdatei von mehr als 400 000 potentiellen Lebensrettern weltweit vermittelt. Die Stiftung ist Mitglied der Stiftung Knochenmark- und Stammzellspende Deutschland (SKD).

Mit diesem Plakat wird in der Gemeinde Heidenrod die Typisierung angekündigt.
Carina Brygier ist bereits typisiert und möchte jetzt andere zur Registrierung motivieren.
Bürgerreporter:in:

Annika Zimmer aus Birkenfeld

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