KULTUR :
Ist sie wirklich komplett verschwunden, oder ist in den Köpfen mancher Bürger noch ein Mäuerchen übrig geblieben
Ich bin hier im Westen geboren worden und aufgewachsen. Ich kenne viele Dinge nur aus Erzählungen.
Aber es muss wohl eine beeindruckende Zeit gewesen sein, die wir „Wessis „ wohl nicht so nachempfinden können.
H.-J., ich habe durch myheimat gute Kontakte zum sog. Osten und kenne daher auch viele Dinge, die in der DDR üblich waren. Die Menschen dort waren einfach gezwungen, immer die Ohren auf zu haben. Hatten sie die Fähigkeit, konnten sie auch kaufen, was sie wollten. Wenn Du mal ins Burgenlang kommst (Naumburg, Bad Kösen), fahr mal nach Apolda und dort ins Museum (eine Baracke) "Olle DDR". Dann weißt Du, wovon ich rede. Meine Kontakte sind mir lieb und wichtig. Leider werde ich wirklich alt und gefühlt werden die Strecken länger.
Die Zeit wird irgendwann die Decke der Vergessenheit darüber decken.
Die DDR kenne ich nicht.
Vor ein paar Jahren war ich in Merseburg, Radeberg und der Sächsischen Schweiz.
Hat mir sehr gut gefallen.
Eine Mauer zu bauen um ein ganzes Volk festzuhalten, hat schon was perverses.
Aus heutiger Sicht kann man es sich nicht mehr vorstellen das eine Regierung eine Mauer um sein Territorium baut. Es sei denn man lebt in Amerika.
Hier im Westen lebten wir schon lange in einer Wegwerfgesellschaft, als man in der ehem. DDR noch versuchte aus allem etwas zu machen.
Viele Kinder die heute hier leben könnten sich ein Leben ohne Smartphone und eigenem Fernseher nicht vorstellen.
Vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn einige Bürger mal zurückdenken würden.
Der Lebensstandard zwischen Ost und West hat sich weitgehend angeglichen, und damit steigen auch die Ansprüche.
Aber sind wir heutzutage wirklich zufriedener?
Im Kopf sicher nicht, aber im Ohr. Gleich nach der Maueröffnung habe ich in Berlin Urlaub auf einem guten Campingplatz gemacht (West), der direkt an der Mauer lag. Ich höre das Pling - Pling der Mauerspechte bis in die Nacht noch heute. Es war trotzdem ein toller Urlaub.