Hannover 96 feiert Jubiläum

1. Mannschaft Hannoverscher Fußball-Club (HFC), noch kein 96 Logo, Trikot-Farben: Hemd = Rot-Weiß, Hose = Schwarz, schwarze Stutzen, um 1905.
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  • 1. Mannschaft Hannoverscher Fußball-Club (HFC), noch kein 96 Logo, Trikot-Farben: Hemd = Rot-Weiß, Hose = Schwarz, schwarze Stutzen, um 1905.
  • hochgeladen von Bernd Sperlich

Morgen, am 12. April 2021, feiert der Traditionsklub Hannover 96 sein 125-jähriges Bestehen, Glückwunsch!

Leider ist 96 nicht dort, wo der Klub nach einer wechselvollen, aber insgesamt doch ruhmreichen Geschichte eigentlich hingehört. Er spielt nicht in der 1. Fußball-Bundesliga, sondern dümpelt, fast könnte man sagen orientierungslos, im Mittelfeld der 2. Liga herum. Das kann nicht der Anspruch von 96 sein. Die Mannschaft hat zwar kaum noch etwas mit dem Abstieg in die 3. Liga zu tun, muss aber zur Sicherheit noch ein paar Pünktchen sammeln. Am besten 3 Punkte beim heutigen Spiel gegen Heidenheim einfahren. Das wäre ein tolles Jubiläumsgeschenk der Mannschaft an den Klub.

In einer umfangreichen Jubiläums-Sonderbeilage (Sonnabend, 10. 04. 2021) der "Hannoversche Allgemeine Zeitung“, kurz „HAZ“ genannt, werden Prominente nach „Mein schönster 96 Moment“ gefragt. Es gibt die unterschiedlichsten Reaktionen.

Der Berichterstatter, obwohl nicht prominent, erinnert sich auch an schöne Momente, wie beispielsweise an die Aufstiegsspiele in Hannover und Kassel, an das UEFA-Europa-League Qualifikations-Heimspiel in der Saison 2011/12 gegen Sevilla, als Torschütze Jan Schlaudraff jubelnd vor den Augen des Betrachters vorbeiläuft, im Unterring sitzt man sehr nah dran, oder auch an schöne Stunden beim Frühschoppen im Vereinshaus des TuS Kleefeld mit Vereinswirt Walter Rodekamp (96-Fan-Lied: „Oh Rodekamp oh Rodekamp - wie schön sind deine Tore und das nicht nur zur Sommerzeit nein auch im Winter wenn es schneit“, Text und Melodie nach dem Weihnachtslied 'Oh Tannenbaum').

Leider ist der 96-Spieler Walter Rodekamp, begnadeter Stürmer, Linksaußen, auch Mittelstürmer, 3-maliger deutscher Nationalspieler unter Trainer Helmut Schön, schon am 10 Mai 1998 im Alter von nur 57 Jahren  verstorben

Allerschönster Moment war das Pokalendspiel am 23. Mai 1992 in Berlin.

Lassen wir den Berichterstatter zu Wort kommen:

„Wir, 6 Freunde, fuhren im Wohnmobil schon 1 Tag vor Spielbeginn nach Berlin. Abends Kneipentour durch Berlin (mit Pokalspieltrikots, siehe Fotostrecke), Treffen mit 96-er und Gladbach-Fans, keine Randale, alles sehr friedlich.
Am Spieltag: Das Wohnmobil unmittelbar am Stadion geparkt, vor dem Spiel, es ist ein warmer Frühlingstag, noch Restalkohol vom Vorabend intus, ausgelassener Jubel nach dem Elfmeter-Schießen, das Stadion tobte, die 96-Fans lagen sich in den Armen, nach Spielschluss feiernd durch Berlin.
Am nächsten Morgen durch den Krach von Kehrmaschinen vor dem Wohnmobil aufgewacht, das Gesicht durch zahlreiche Mückenstiche gekennzeichnet, kein Grund um nicht weiter zu feiern, nur unser Fahrer blieb „trocken“, dann Heimfahrt nach Hannover, total erschöpft, aber beseelt angekommen. Tags darauf Empfang der Mannschaft vor dem Rauhaus in Hannover, Jubel ohne Ende".

Ende

HannoveranerInnen kennen den Werdegang von 96. Für alle nicht heimischen Myheimatler hier noch einmal einige Stationen in Kurzform:

Gründung:

Am 12. April 1896 als Hannover Fußball-Club (HFC). Es wurde zunächst Rugby gespielt, 1901 dann Fußball. Am 3. Juli 1913 entstand der Hannoversche Sportverein von 1896 durch eine Fusion des Hannoverschen Fußball-Club (HFC) von 1896 mit dem BV Hannovera von 1898.

Vereinsfarben/Trikotfarben:

Im Gegensatz zu den Vereinsfarben Schwarz-Weiß-Grün sind die Trikotfarben zunächst Rot-Weiß-Schwarz, warum das so ist, weiß so recht niemand.
Im Volksmund nennt man 96 "Die Roten".
Heute wird zwischen Heim-, Auswärts- und Ausweichtrikots unterschieden.

2020/21:
Heim: Rot/Schwarz, weiße Stutzen
Auswärts: Grün/Grün, schwarze Stutzen.
Ausweichtrikot: Ganz in Grau, auch Stutzen

Spielplätze:

Zunächst Radrennbahn, dann Niedersachsenstadion/Eilenriedestadion, AWD-Arena, heute HDI-Arena

Größte Erfolge:

Deutscher Meister = 2-mal

1938:

Gegen das übermächtige FC Schalke 04 mit u. a. Kloth, Kuzorra, Szepan.
(2 Spiele: 1. Spiel 3:3 nach Verlängerung, 2. Spiel 4:3 nach Verlängerung, Siegtreffer Erich Meng).
Mannschaft 96 in 1-2-3-5 (Torwart, 2 Verteidiger, 3 Mittelläufer, 5 Stürmer)

Ludwig Pritzer – Helmut Sievert, Willi Petzold – Hannes Jacobs, Ernst Deike, Ludwig Männer – Edmund Malecki, Ludwig Pöhler, Erich Meng, Peter Lay, Richard Meng
Trainer: Robert Fuchs

1954:

5:1 gegen das ebenfalls übermächtige 1. FC Kaiserslautern mit  den Walter-Brüdern.
Mannschaft 96 (1-2-3-5)

Hans Krämer – Helmut Geruschke, Hannes Kirk – Werner Müller, Heinz Bothe, Rolf Gehrcke – Heinz Wewetzer, Rolf Paetz, Clemens Zielinski, Helmut Kruhl, Hannes Tkotz
Trainer: Helmut „Fiffi“ Kronsbein

Deutscher Amateur-Meister:

1960, 1964, 1965

Aufstieg in die 1. Fußball-Bundesliga:

1964

Danach : Abstieg, erneuter Aufstieg, wieder Abstieg u.s.w.
Beste Platzierung: 4. Platz, Saison 2011/12
Saison 2020/21: 2.Fußball-Bundesliga

Teilnahme am Messepokal (später UEFA Cup)

1965: Hinspiel 2:1 gegen FC Barcelona, Rückspiel 0:1, durch Losentscheid leider ausgeschieden.

Deutscher Pokalsieger:

1992

Endspielsieg gegen Borussia Mönchen-Gladbach am 23. Mai in Berlin
Im Elfmeter-Schießen 4:3

Mannschaft: (1-4-4-2)
Jörg Sievers – Roman Wojcicki, Jörg-Uwe Klütz, Axel Sundermann, Bernd Heemsoth (120 Min. Matthias Kuhlmey) – Jörg Kretschmar, Karsten Surmann, Oliver Freund, Michael Schjönberg-Christensen – Michael Koch (71 Min. Uwe Jursch), Milos Djelmas
Trainer: Michael Lorkowski

Teilnahme an der UEFA Europa-League Saison 2011/2012 und 2012/13

Saison 2011/12

Erst im Viertel-Finale gegen Atletico Madrid ausgeschieden, zweimal 2:1 für Madrid
Trainer: Mirko Slomka

Saison 2012/13

In der Zwischenrunde gegen Anschi Machatschkala ausgeschieden.
Hinspiel: 1:3, Rückspiel: 1:1
Trainer: Mirko Slomka

Überragende Spieler in den beiden Spielzeiten für 96 waren:
Ron-Robert Zieler, Steven Cherundolo, Sergio Pinto, Altin Lala, Lars Stindl und Jan Schlaudraff.
Ohne die beiden "Beisser" Sergio Pinto und Altin Lala im Mittelfeld, wäre 96 nicht so weit gekommen!

Traurigster Tag im Vereinsleben

Am 10. November 2009 endete das Leben des 96-Torwarts Robert Enke an einer Bahnstrecke nahe Neustadt am Rübenberge bei Hannover. Er litt an Depressionen und wurde nur 32 Jahre alt

Bürgerreporter:in:

Bernd Sperlich aus Hannover-Bothfeld

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