Grünes Hannover
In der Eilenriede den Spuren des Rades folgen

Eine mächtige Linde steht in der Mitte des Rades in der Eilenriede (Foto: Katja Woidtke) | Foto: Katja Woidtke
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  • Eine mächtige Linde steht in der Mitte des Rades in der Eilenriede (Foto: Katja Woidtke)
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Hannover ist mit ihren Parks und Grünflächen eindeutig eine grüne Stadt. Einen großen Anteil daran hat natürlich auch die Eilenriede - Hannovers Stadtwald. Ihren Namen hat die Eilenriede übrigens von den Erlen, die auf dem feuchten Boden hier gut wuchsen. Durch diesen feuchten Boden wurde der Wald auch nicht abgeholzt, da er sich für landwirtschaftliche Nutzung nicht eignete. Vom Zooviertel über Kleefeld nach Waldheim zieht sich heute noch die Eilenriede mit ihren vielen Ausflugszielen.

Seit Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Eilenriede verstärkt vor übermäßiger Nutzung durch Vieh und als Holzlieferant geschützt. Seit Ende des 19. Jahrhunderts gibt es in der Eilenriede Waldwirtschaften wie den Lister Turm oder den Steuerndieb. Das Neue Haus am Emmichplatz wurde hier als Tanz- und Ausflugslokal gebaut, wo einst vor den Toren der Stadt ein Pesthaus stand. Heute stehen nur noch die Arkaden des beliebten Lokals und erinnern an vergangene Zeiten. Die Musikhochschule hat mit ihrem modernen Neubau den Platz übernommen, wo früher das Neue Haus am Wochenende Ausflüglerinnen und Ausflügler anlockte. 

In der Nähe des Ausflugslokals trafen sich früher junge Männer und Frauen am „Rad“, das Mitte des 17. Jahrhunderts erstmals in Hannovers Stadtchronik erwähnt wurde. Bei dem „Rad“ handelt es sich um ein Rasenlabyrinth mit Rasen- und Kiesflächen. Durch Windungen führt der Weg zum Ziel in der Mitte - einer großen Linde. Die jungen Leute tanzten um die Linde in der Mitte des Labyrinthes, nachdem sie das „Rad“ abgelaufen waren. Bei dem Eintrag in der Stadtchronik ist die Rede von einem „Brautlauf“. 1932 wurde das Rasenlabyrinth in die Nähe des Zoos verlegt. Ob das „Rad“ wirklich, wie andere Quellen berichten, Ende des 15. Jahrhunderts zur Ertüchtigung beim Dauerlauf der Soldaten des Herzogs Heinrich von Braunschweig während der Belagerung Hannovers angelegt worden war oder ob es sich bei dem Labyrinth doch um eine frühchristliche Kultstätte handelt, ist bis heute nicht endgültig geklärt.

Für Spaziergängerinnen und Spaziergänger ist das „Rad“ so oder so ein attraktives Ziel mitten in der Eilenriede. Auf verschlungenen Windungen gelangt ihr immer in die Mitte des Labyrinthes. So steht das „Rad“ als Symbol für das Leben mit seinen teils indirekten Wegen, die letztendlich doch an das Ziel führen.

Schaltet hier doch auch einmal vom Stress und Lärm in der Stadt ab und hängt einfach euren Gedanken nach - egal, welchen Ursprung das "Rad" hat.

Hier geht's mit mir quer durch Hannover: Mit Katja durch Hannover 

Bürgerreporter:in:

Katja Woidtke aus Langenhagen

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