Brunnen in Hannover
Wo die wilden Lachse springen...

Drei wasserspeiende Lachse springen rund um eine steinerne Kugel über dem runden Brunnenbecken (Foto: Katja Woidtke)
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  • Drei wasserspeiende Lachse springen rund um eine steinerne Kugel über dem runden Brunnenbecken (Foto: Katja Woidtke)
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Es ist einer dieser sonnigen Tage im Spätherbst 2018, als wir vom Döhrener Turm durch die Grünanlage am Vierthalerweg zu den Resten der Bastion am Landwehrgraben spazieren. Unser Ziel ist der von Ludwig Vierthaler Mitte der 1960er Jahre geschaffene Arthur-Menge-Brunnen. Benannt wurde der Brunnen nach dem ehemaligen Bürgermeister Hannovers, der von 1925 bis 1937 Oberbürgermeister der Stadt war. In seiner Amtszeit entstand auch der nur wenige Meter entfernte Maschsee.


Idyllisch liegt der Brunnen am Ende eines Walles zwischen mächtigen Bäumen. Schon aus der Ferne ist die Dynamik der springenden Lachse zu erkennen. Sie tummeln sich auf einer steinernen Kugel in der Mitte des runden Brunnenbeckens  und speien Wasser. Deutlich ist hier die Handschrift des berühmten Bildhauers Ludwig Vierthaler (1875-1976) zu sehen, der auch schon den Pelikan-Brunnen am Rande der Eilenriede schuf. Sitzbänke rund um den Brunnen laden zu einer Pause ein. 

Unterhalb der Bastion erinnern zwei alte Grabsteine an den Hof- und Feldtrompeter Bernhard Kreite sowie an Johann Christian Schernhagen. Ihre Grabsteine wurden in den 1930er Jahren vom ehemaligen Soldatenfriedhof an der Hildesheimer Straße hierher versetzt. Den Friedhof selbst sucht man heute im Stadtbild vergeblich. Er wurde bereits ab Mitte der 1920er Jahre bebaut. Doch rund um den Brunnen sind noch weitere, spannende Spuren aus Hannovers Stadtgeschichte zu entdecken. Wie zum Beispiel der Vierthalerteich, der vom Landwehrgraben gespeist wird. Der Graben ist wie der Wall, auf dem heute die wilden Lachse springen, ein letzter Rest der Hannoverschen Landwehr. Sie diente der Verteidigung der Stadt. Der Döhrener Turm aus dem Jahr 1382 war einst auch Teil dieses Verteidungssystems.

Heute ist die Grünanlage um die alten Wehranlagen ein kleines Stück Natur mitten in der Stadt und eine beliebte Verbindung für Radfahrer und Spaziergänger, um vom Maschsee zur Eilenriede und umgekehrt zu gelangen. Doch weder der Stadtwald noch der Maschsee sind heute unser Ziel. Wir genießen noch einmal das Plätschern des Brunnens, ehe die Brunnensaison in Hannover beendet wird und freuen uns auf unseren nächsten Streifzug durch Hannovers Stadtgeschichte. 


Döhrener Turm im Herbstkleid


Hier findet ihr weitere Beiträge zu Brunnen: Katjas Brunnenbilder

Bürgerreporter:in:

Katja Woidtke aus Langenhagen

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