„Wir kämpfen für unser Baudenkmal“ – Döhrener befürchten Abriss eines historischen Gebäudes

Historischer Ort in Döhren: Die Gebäude der Gastwirtschaft an der Hildesheimer Straße 230
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  • hochgeladen von Jens Schade

Das Gerücht machte heute Morgen (Sonntag, 27. April 2014) die Runde beim Empfang des Bezirksrates Döhren-Wülfel: Angeblich soll ein Investor ein Auge auf das Grundstück Hildesheimer Straße 230 geworfen haben und planen, das Grundstück aufzukaufen und das bestehende Gebäude mit der historischen Gaststätte abzureißen. Bestätigt ist dies allerdings bislang nicht.

Gegenüber der Bernwardkirche steht eines der ältesten Häuser Döhrens, das noch an das alte Bauerndorf erinnert. An der damaligen Hildesheimer Chaussee befand sich etwas außerhalb des eigentlichen Dorfes eine kleine Hofanlage, von der der 1885 erbaute ehemalige Stall erhalten geblieben ist. Nach der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert wurde das Gebäude durch Anbauten in Fachwerk erweitert und wird seither als Gastwirtschaft genutzt. Obwohl es in der Denkmaltopografie für Hannover aufgeführt und beschrieben ist, steht die Anlage wohl nicht förmlich unter Denkmalschutz (bei der leider nicht amtlichen Wikipedia-Liste ist das Haus allerdings mit aufgenommen). Sunnhild Reinckens, Vorsitzende der Kulturinitiative und SPD-Bezirksratsfrau: „Ich freue mich jedes Mal, wenn ich dieses versteckt liegende „Kleinod“ sehe, das an die Döhren Geschichte erinnert."

Die zuständige Stadtplanerin dementierte an diesem Vormittag die Gerüchte um Verkauf und Abriss jedenfalls nicht und bestätigte, dass sie von der denkmalpflegerischen Fachabteilung die Mitteilung erhalten habe, die Gastwirtschaft sei nicht als Baudenkmal geschützt. Da es keinen Bebauungsplan für den Bereich gibt, richtet sich die Zulässigkeit eines Neubaus nach § 34 Baugesetzbuch. Danach könnte ein möglicher Investor an dieser Stelle mehrstöckige Wohn- und Geschäftshäuser hochziehen.

Bezirksratsfrau Sunnhild Reinckens (SPD) zeigt sich kämpferisch: „Wenn das stimmt, wäre das schrecklich. Wir müssen um das wertvolle historische Gebäude kämpfen. Der Abriss der Tränenburg ist ein böses Beispiel."

Auch Mitglieder aus den Reihen der Grünen und der Christdemokraten stimmten spontan zu und versprachen, sich gemeinsam für den Erhalt des geschichtsträchtigen Erbes einzusetzen.

Der Grundstückseigentümer und Inhaber der Gaststätte trat den Gerüchten um einen geplanten Verkauf in einem Gespräch mit dem Autor dieser Zeilen allerdings entgegen. Nach seinen Worten soll das Restaurant fortgeführt werden.

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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