September-Sitzung des Bezirksrates Döhren-Wülfel: Politiker billigen Umzug der Kardinal-Bertram-Schule

Hat noch eine "Restnutzungsdauer" von zehn Jahren: Deshalb wird die Südschnellwegbrücke jetzt nur geflickt. In einem Jahrzehnt könnte dann über einen Neubau gesprochen werden.
  • Hat noch eine "Restnutzungsdauer" von zehn Jahren: Deshalb wird die Südschnellwegbrücke jetzt nur geflickt. In einem Jahrzehnt könnte dann über einen Neubau gesprochen werden.
  • hochgeladen von Jens Schade

Die Südschnellweg-Brücke in Döhren wird derzeit nur für die nächsten zehn Jahre wieder fit gemacht. Das geht aus der Antwort auf eine Anfrage der SPD-Fraktion in der jüngsten Bezirksratssitzung am 26. September im Freizeitheim Döhren hervor. Nach einem Jahrzehnt könnte dann ein Neubau auf dem Programm stehen und die Anwohner auf Lärmschutzmaßnahmen hoffen. Zuständig für das Projekt ist allerdings nicht die Stadt Hannover, sondern die niedersächsische Landesstraßenbauverwaltung.

Der Südschnellweg und seine Brücke war nur eines von vielen Themen auf dieser Sitzung, die etwas über viereinhalb Stunden dauerte. Offenbar wollten die Politiker nach der langen Abstinenz in der Sommerpause das Versäumte nachholen, mal wieder richtig streiten und viel reden. So gegen Zehn wurde es dann langsam kalt im Thurnithi-Saal des Freizeitheims. Hatte da etwa der auf Feierabend sinnende Heimwart die Heizung schon abgestellt? Egal, sowas schreckt gestandene Kommunalpolitiker nicht; hitzige Diskussionen verdrängten die Kühle. Weitere interessante Tagesordnungspunkte der Sitzung:

Bei dem schweren Hagelunwetter im Juli des Jahres kam die Stadt Hannover glimpflich davon. Dies erfuhr der Bezirksrat aufgrund einer weiteren Anfrage der Sozialdemokraten. Von den städtischen Gebäuden und Einrichtungen im Stadtbezirk verzeichnete nur die Grundschule an der Loccumer Straße in Wülfel Schäden an Glasscheiben. Der Schaden in Höhe von etwa 400 Euro wurde zwischenzeitlich bereits beseitigt.

Grünes Licht gab der Bezirksrat für den Umzug der Kardinal-Bertram-Schule (KBS) in das zukünftig leerstehende Gebäude der bisherigen Christian-Andersen-Schule in Wülfel zum nächsten Schuljahr. Die Bezirksratspolitiker wunderten sich jedoch, dass in der entsprechenden Verwaltungsvorlage kein Wort von notwendigen Renovierungsarbeiten stand. In einem Zusatzantrag forderten die Bürgervertreter deshalb von der Stadt, entsprechende Mittel für Malerarbeiten, den Einbau einer zweiten Fluchttür für die Sporthalle und die Sanierung von Toilettenanlagen zu Verfügung zu stellen Obwohl die katholische Grundschule mit den Wechsel an die Loccumer Straße aus ihrem angestammten Stadtteil Döhren hinausgedrängt wird, sind Eltern und Lehrer mit den Plänen einverstanden. In dem Schulkomplex an der Olberstraße musste sich die KBS die Räume mit der Heinrich-Wilhelm-Olbers-Grundschule teilen. Hier herrschte Raumnot, es mussten sogar schon provisorische Klassenraumcontainer aufgestellt werden. Die drangvolle Enge führte nicht zuletzt zu Reibereien zwischen den beiden Grundschulen.

Kleiner Wehrmutstropfen: Weil die Klassenräume der bisherigen Förderschule kleiner sind als normalerweise vorgegeben, muss die KBS ab nächstes Jahr die Klassenstärke reduzieren. Künftig dürfen nur noch 20 Kinder in einer Klasse die Schulbank drücken.

Da die Heinrich-Wilhelm-Olbers-Schule aber auch schon vor dem Auszug der KBS dringend mehr Platz braucht, forderte der Bezirksrat in einem einstimmig beschlossenen SPD-Antrag die Stadtverwaltung auf, einen weiteren Klassenraum einzurichten. Bert Oltersdorf hat dabei einen derzeit als Abstellzimmer genutzten Raum der ehemaligen Hausmeisterwohnung im Auge. Trotz nicht standardgemäßer Deckenhöhe könnte er für den Rest des Schuljahres genutzt werden. Der SPD-Fraktionsvorsitzende: „Für die bislang hier untergebrachten Geräte könnte dann ein kleiner Container als Abstellkammer aufgestellt werden.“

Auch der geplante Lebensmittelversorger im Stadtteil Seelhorst nimmt langsam Gestalt an. Der Bezirksrat billigte die Baupläne, letztendlich muss aber der Rat entscheiden. Bauvorhaben im Stadtteil Seelhorst nahmen auch einen zentralen Punkt in der Bürgerfragestunde in. Derzeit werden Planvorstellungen für einen Wohnungsbau auf dem Gelände einer ehemaligen Gärtnerei an der Peiner Straße öffentlich ausgelegt. Viele Anlieger, die dort nebenan in Einfamilienhäuser wohnen, sprachen sich gegen den Bau von dreigeschossigen Mietwohnungen aus. Ein solches Projekt befürworten hingen SPD und Grüne. „Auch für Menschen, die nicht in einem eigenen Haus wohnen wollen oder können, muss neuer Wohnraum geschaffen werden“, hieß es.

Daneben forderte in einem Eilantrag der Grünen der Bezirksrat die Stadt auf, an den Eilenriedewegen in Waldheim darauf hinzuweisen, dass der Weg zum Bahnhof Bismarckstraße wegen Bauarbeiten kurz vor dem Ziel gesperrt ist. Die Grünen hatten beobachtet, dass viele Radfahrer in Sichtweite ihres Zieles nicht weiterkamen und wieder bis zur Liebrechtstraße zurückradeln mussten, um dann einen anderen Weh zu nehmen.

Einstimmig stellte sich der Bezirksrat daneben hinter einem CDU-Antrag zum Spielplatz an der Güntherstraße. Hier hatte die Stadtverwaltung zwar auf Wunsch des Gremiums nunmehr die Spielfläche auch gegen die Riepestraße hin abgegrenzt, jedoch gleichzeitig hier eine breite Lücke im Zaun als zusätzlichen Ausgang gelassen. „Gefährlich“ urteilten die Politiker, Kinder könnten nach wie vor an dieser Stelle plötzlich auf die Straße laufen.

„Wie lange dauert ein Verwaltungsfrühjahr?“, fragte Claudia Meier von den Grünen ironisch. Die Stadt hatte zugesichert, dass die Gehwege im Ostteil der Bernwardstraße im Frühjahr 2013 wieder in Ordnung gebracht werden sollten. Geschehen ist bislang aber noch nichts, die Grünen hakten in einer Anfrage nach. Die Antwort: Die schönen alten Straßenbäume sind das Problem. Beim Bau eines normalen Gehweges würden sie geschädigt; nun suchen die Tiefbauer im hannoverschen Rathaus nach einer baumverträglichen Lösung.

Info aus der Bauverwaltung: An der buddhischen Pagode in Mittelfeld wird eine Ausstellungshalle für religiöse Figuren erbaut, außerdem soll ein kleiner Tempelpark angelegt. Auf dem Dach der Ausstellungshalle möchte das Kloster dann eine rund zehn Meter große Statue aufstellen.

Natürlich verteilte der Bezirksrat auch wieder Geld an die örtlichen Vereine. Unter anderem wurde die Funkenartillerie Blau-Weiß beim Kauf neuer Karnevalskostüme unterstützt und dem Spielmanns- und Schießclub Mittelfeld soll beim Außenanstrich seines Vereinsarms unter die Arme gegriffen werden.

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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