Damals in Döhren: Die frischgegründete IDG diskutierte über die Sorgen des Einzelhandels

Erste Veranstaltung der IDG: Döhrener Geschäftsleute diskutierten mit Kommunalpolitikern
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Im September 1986 lud die einige Monate zuvor frischgegründete Interessengemeinschaft Döhrener Geschäftsleute – kurz IDG - erstmals zu einer öffentlichen Veranstaltung. Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg und Politiker aus dem Rat und Bezirksrat kamen zu einer Podiumsdiskussion über die Nöte und Sorgen des örtlichen Einzelhandels in den Saal des Paddelclubs an der Schützenallee.

Ein am Seelhorster Friedhof ansässiger Gärtner hatte damals ein ganz besonderes Problem. Die Stadt müsse unbedingt etwas gegen die Kaninchenplage tun, forderte er. Doch die niedlichen Langohren waren eher ein Randthema. Die Einzelhändler hatten massive Existenzsorgen, fürchteten die starke Konkurrenz der großen Verbrauchermärkte. Immerhin hatte, so rechnete Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg vor, seit 1968 die Zahl der Einzelhandelsgeschäfte in der Bundesrepublik schon um 20 Prozent abgenommen, gleichzeitig war aber die Gesamtverkaufsfläche gewachsen. Da war es kein großer Trost, dass Herbert Schmalstieg erzählte, dass die Stadt einen geplanten Supermarkt im Gewerbegebiet Willmerstraße verhindert hatte und mit einer baurechtlichen Veränderungsperre auch einem Verbrauchermarkt in Mittelfeld Steine in den Weg legte. Es wurden – vor allem finanzielle Hilfen – seitens der Händler von der Stadt gefordert.

Doch die Kommunalpolitik konnte schon damals wenig machen, wenn es um die Wirtschaft ging. „Sie müssen werben, ob Sie wollen oder nicht“, empfahl Bezirksbürgermeister Leopold Merkelbach den Gewerbetreibenden. Mit einen Blick auf die vielen Nicht-Mitglieder im Saal sagte er dann: „Es ist schade, dass eine Menge Döhrener Geschäftsleute noch nicht zur Interessengemeinschaft gefunden haben.“

Seit weit über 30 Jahren gehe ich mit der Kamera auf Pirsch und begleite das Geschehen im heutigen Stadtbezirk Döhren-Wülfel fotografisch. Einige der Aufnahmen von damals scanne ich jetzt nach und nach ein, um sie ins digitale Zeitalter herüber zu retten. Unter der Überschrift "Damals in Döhren" bzw. "Damals in ..." möchte ich den myheimat-Usern kleine Einblicke in mein Fotoarchiv geben. Vielleicht erinnert sich ja der eine oder andere noch an die damaligen Ereignisse oder erkennt sich auf einem der alten Fotos sogar wieder.

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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