Damals in Döhren-Wülfel: Bezirksbürgermeister Kirse musste seine Rede zweimal halten

Kranzniederlegung auf dem Seelhorster Friedhof
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„Eins, zwei, drei, im Sauseschritt - läuft die Zeit; wir laufen mit“, reimte schon Wilhelm Busch. Im Rahmen unserer kleinen Zeitreise durch die letzten 40 Jahre des Stadtbezirks Döhren-Wülfel haben wir nun fast das Jahr 1997 bald hinter uns gelassen. Ein fester Termin im gesellschaftlichen Leben von Döhren-Wülfel war zum Jahresende regelmäßig der Volkstrauertag. Die beiden Zusammenschlüsse der Vereine – Arbeitsgemeinschaft der Döhrener Vereine (AGDV) und die Interessengemeinschaft der Wülfeler und Mittelfelder Vereine – richteten damals noch jeweils eine eigene Veranstaltung zum Volkstrauertag aus. Die Mittelfelder und Wülfeler trafen sich an der Gedenkstätte auf dem Seelhorster Friedhof; die Döhrener Bevölkerung sammelte sich rund zwei Stunden später am Fiedelerplatz und zog von hier zum Ehrenmal auf dem Alten Döhrener Friedhof. So kam es, dass Bezirksbürgermeister Arno Kirse regelmäßig seine Rede zweimal halten musste.

In aller Frühe begann der Volkstrauertag am 16. November 1997 am Mahnmal auf dem Seelhorster Friedhof. Hier standen schon zwei Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Wülfel und hielten mit brennenden Fackeln die Ehrenwache. Feierlich wurden dann zwei Kränze niedergelegt. Bezirksbürgermeister Kirse rief dazu auf, auch den inneren Frieden in unserem Lande zu wahren. „Dieser Tag verpflichtet uns zum Erinnern und Nachdenken über die Ereignisse in der deutschen Geschichte. Ehren wird die Toten mit einer entschlossenen Ablehnung von Gewalt und Grausamkeit“, sagte er.

Rund zwei Stunden später marschierten die Döhrener unter den dumpfen Trommelwirbel des Spielmannzuges der Schützenvereinigung Döhren zum historischen Friedhof an der Fiedelerstraße. AGDV-Vorsitzender Eberhard Schmidt und Bezirksbürgermeister Arno Kirse legten einen Kranz nieder. Der leider jüngst verstorbene, damals noch aktive Pfarrer Johannes Wojtysiak von der St. Bernwardgemeinde gedachte dann den Toten bevor unter Trommelklängen zurück zum Fiedelerplatz gegangen wurde.

Seit über 40 Jahren gehe ich mit der Kamera auf Pirsch und begleite das Geschehen im heutigen Stadtbezirk Döhren-Wülfel fotografisch. Einige der Aufnahmen von damals scanne ich jetzt nach und nach ein, um sie ins digitale Zeitalter herüber zu retten. Unter der Überschrift "Damals in Döhren" bzw. "Damals in ..." möchte ich den myheimat-Usern kleine Einblicke in mein Fotoarchiv aus dem Stadtbezirk geben. Vielleicht erinnert sich ja der eine oder andere noch an die damaligen Ereignisse oder erkennt sich auf einem der alten Fotos sogar wieder.

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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