Damals in Döhren: Zum 50. Jubiläum feierte die Funkenartillerie ihren neuen Prinzen im Freizeitheim

Als Prinz darf man auch bützen
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Die Prinzenkürung der Funkenartillerie Blau-Weiß Hannover-Döhren wurde im Jahr 1998 ein ganz besonderes Ereignis. Vom Bernward-Gemeindehaus – dem traditionellen Ort des Geschehens – verlegten die Döhrener Narren die Veranstaltung in den großen Saal des Freizeitheims. Der Grund: die wohl älteste Karnevalsgesellschaft Hannovers feierte ein Jubiläum, hatte dazu viele Gäste eingeladen. 50 Jahre waren damals seit der Neugründung des Vereins 1948 nach dem Zweiten Weltkrieg vergangen. Die Tradition der Blau-Weißen geht natürlich selbst viel länger in der Geschichte zurück. Schon 1888 entdeckten die Döhrener, die sich in der Theaterabteilung des St. Josephvereins zusammengefunden hatten, den Karneval für sich.

Wegen der langen Tradition dürfen die Döhrener als einziger Verein in Hannover neben dem städtischen Prinzenpaar einen eigenen Prinz Karneval küren. Im Jubiläumsjahr 1998 durfte Ralf Döhring sein Zepter des Frohsinns als Ralf I. über die blau-weißen Jecken schwingen. Um den Namen des neuen Prinzen wurde natürlich auch am Abend des 14. Novembers 1998 ein großes Geheimnis gemacht. Vereinspräsident Rainer Behrens lüftete das Mysterium erst genau elf Minuten nach acht Uhr Abends und kostete bis dahin die Spannung redlich aus. Dann bekam der damals 30jährige Speditionskaufmann Döring die schwere Prinzenkette umgehängt und die Prinzenkappe mit den extralangen Federn aufgesetzt. Ralf Döhring blickte damals bereits auf 18 Jahre Mitgliedschaft im Fanfarenzug als Trompeter und als Büttenredner „Knallschote“ schon auf eine lange Zeit aktiver Narretei zurück. Außerdem stand er Rainer Behrens als 2. Vizepräsident zur Seite. „Schon als Kind wollte ich Kaiser oder König werden“, scherzte er angesichts seiner frisch erworbenen Prinzenwürde.

Eine Ehrung besonderer Art widerfuhr daneben dem heutigen Präsidenten der Funkenartillerie Martin Weber. Hannovers Obernarr Kaju Hänsel verlieh ihm den Freundschaftsorden des Bundes Deutscher Karneval für seinen Einsatz bei der Narrenjugend.

Zum Jubiläum zog die Funkenartillerie mit zwei Standarten in den Saal ein. Die erste Standarte aus dem Jahr 1949 war wieder hervorgeholt worden und auch im Hintergrund kam ein Bühnenbild aus vergangenen Tagen – der Döhrener Turm noch in Schwarzweiß – zu neuen Ehren. Viele Gäste aus Politik und befreundeten Vereinen gratuliertem dem Jubilar. Aus der örtlichen Bürgervertretung schunkelten Bezirksbürgermeister Arno Kirse, sein Vize Heinrich Mix und der SPD-Fraktionsvorsitzende Detlev Sprenz mit. Bezirksbürgermeister Kirse betonte in seinem Grußwort vor allem die gute Jugendarbeit des Vereins.

Zwischen den einzelnen Redebeiträgen hatten die Garden und Funkenmariechen Gelegenheit, ihr Können zu zeigen. Besonders viel Applaus erhielt Elisabeth Kirchen. Das 6jährige Mädchen stand zum ersten Mal mit einem Solotanz auf der Bühne. Nach dem offiziellen Teil konnte dann noch ausgiebig geschwoft und auf das Jubiläum angestoßen werden. Die „Moonlights“ versorgten dabei ihr Publikum mit flotten Rhythmen.

Seit über 40 Jahren gehe ich mit der Kamera auf Pirsch und begleite das Geschehen im heutigen Stadtbezirk Döhren-Wülfel fotografisch. Einige der Aufnahmen von damals scanne ich jetzt nach und nach ein, um sie ins digitale Zeitalter herüber zu retten. Unter der Überschrift "Damals in Döhren" bzw. "Damals in ..." möchte ich den myheimat-Usern kleine Einblicke in mein Fotoarchiv aus dem Stadtbezirk geben. Vielleicht erinnert sich ja der eine oder andere noch an die damaligen Ereignisse oder erkennt sich auf einem der alten Fotos sogar wieder.

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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