Einblicke in einen Stadtteil: Waldhausens Chronik wurde jetzt nachgedruckt

Sunnhild Reinckens von der Kulturinitiative eröffnet die Buchvorstellung.
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Buchvorstellung im Seniorenpflegeheim an der Waldhausenstraße 35. Heute am späten Nachmittag (29. Juli) präsentierten Autor Daniel Gardemin und die Heimatbund-Gruppe Döhren-Wülfel den Nachdruck einer lange vergriffenen Schrift. Noch als Schüler hatte Gardemin die Geschichte seines Stadtteils erkundet und die Arbeit in einer kleinen Auflage drucken lassen. Über ein Vierteljahrhundert später erscheint jetzt das Werk als Reprint neu und stieß bei der Vorstellung auf lebhaftes Interesse der Waldhausener.

Gemeinsam mit der Kulturinitiative Döhren-Wülfel-Mittelfeld wurden an diesem Nachmittag nun die ersten Exemplare verkauft. Viele stellten sich am Schluss der Veranstaltung im Altenheim an der Waldhausenstraße sogar an, um ihr Exemplar vom Autor signieren zu lassen. Entstanden ist das Werk aus einer Schüler-Jahresarbeit der Freien Walddorffschule. Ein ganzes Jahr lang beschäftigte sich der damals 17jährige Abiturient Gardemin mit der Historie seiner Nachbarschaft, schrieb – quasi als erste Auflage – alles handschriftlich nieder und klebte Fotos dazu in die Mappe. Weil es aber immer Menschen aus dem Stadteil nach dieser Arbeit fragten, sammelte Gardemin schließlich Anzeigen, um den Druck zu finanzieren. 400 Stückkamen 1986 unter dem Titel „Waldhausen, Ein Stadtteil entwickelt sich in der Geschichte Hannovers“ aus der Offsett-Druckmaschine - rechtzeitig vor Weihnachten und waren im nu ausverkauft. Schüler Daniel ließ ein Jahr später eine zweite, etwas verbesserte Auflage nachdrucken. Aber auch die fand schnell den Weg zu ihren Lesern. Autor Daniel Gardemin: „25 Jahre waren die ersten beiden Ausgaben meiner Waldhausenchronik vergriffen. Immer wieder gab es Nachfragen, einzelne Exemplare wurden untereinander ausgeliehen. Nun hat der Heimatbund „Im Kleinen Freien“ das Heft als Reprint wieder zum Leben erweckt. Und ich bin ganz begeistert, wie gut, ja besser der Text, Fotos und Zeichnungen hervorgeholt wurden.“

Die Kulturinitiative (KI) hatte für einen würdigen Rahmen bei der Buchvorstellung gesorgt. KI-Vorsitzende Sunnhild Reinckens gewann die Abiturientin Johanna Reinicke, die mit ihrer tollen Stimme einige Volkslieder vortrug, begleitet von ihrem Vater Dirk auf der Gitarre. Bruno Hanne vom Heimatbund zeigte eine Fotoserie aus Waldhausen und Daniel Gardemin las Auszüge aus seiner Chronik. Viele alte Waldhausener nutzten die Gelegenheit, Anekdoten aus der Vergangenheit des Stadtteils Waldheim beizusteuern. So wurde berichtet, dass der erste Zebrastreifen der damals noch jungen Bundesrepublik Deutschland 1952 am Döhrener Turm in Waldhausen auf die Straße gemalt wurde. Anfangs soll noch ein Schutzmann daneben gestanden und dafür gesorgt haben, dass die Menschen auch wirklich sicher über die Hildesheimer Straße kamen.

Der Nachdruck der Waldhausen-Chronik ist über die Ortsgruppe Döhren-Wülfel im Kleinen Freien im Heimatbund Niedersachsen zu beziehen. Ein Teil des Erlöses soll für die Modellrekonstruktion der 1971 in Waldhausen abgebrochenen Villa Willmer, der sogenannten „Tränenburg“, verwendet werden.

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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